Virginia Statute for Religious Freedom
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Das Virginia Statute for Religious Freedom (deutsch Virginia-Religionsfreiheitsgesetz)[1][2] ist ein Landesgesetz zur Religionsfreiheit in der damaligen Kolonie Virginia (heute US-Bundesstaat Virginia) und wurde 1777 von Thomas Jefferson verfasst.[3] Zunächst 1779 von der Virginia General Assembly abgelehnt,[4] erlangte es 1786 – mit geänderter Präambel[5] – auf Betreiben James Madisons Gesetzeskraft.[6]
Das Gesetz besagt, dass
- keiner gezwungen werden darf, an religiösen Handlungen teilzunehmen oder Kirchensteuer zu entrichten;
- jeder seinen Glauben bekennen und mit Argumenten für ihn werben darf; und
- keiner aufgrund seines Bekenntnisses vom Staat bevorzugt oder benachteiligt werden darf.[3][7]
Für Jefferson und Madison war unter anderem wichtig, dass auch Anhänger der dominanten Glaubensrichtung frei entscheiden konnten, in welchem Umfang sie ihre Religionsgemeinschaft finanziell unterstützten.[8]
Das Gesetz wurde von deutschen Aufklärern gefeiert;[9] die erste deutsche Übersetzung erschien bereits 1789.[10] Es hat viele westlichen Staaten beeinflusst.[1][11] Paul Nolte nennt es „die bis heute wohl berühmteste Erklärung der Religionsfreiheit“[3]
Jefferson verfügte, dass nur drei seiner Leistungen auf seinem Grabmal erwähnt werden sollten: Die Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten, das Gesetz der Religionsfreiheit, und die University of Virginia.[8][12] Auszüge aus diesem Gesetz sind im Jefferson Memorial in Washington, D.C. eingraviert.