Urteil des Salomon (Poussin)
Gemälde von Nicolas Poussin / aus Wikipedia, der freien encyclopedia
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Das Urteil des Salomon ist der Titel eines Gemäldes von Nicolas Poussin, das dieser 1649 vollendet hat und das von ihm selbst als ein Meisterwerk angesehen wurde.[1] Das Bild ist die Fassung eines biblischen Themas, das in der abendländischen Kunst und Literatur mehrmals behandelt worden ist. Das Urteil des Salomo diente bei der Ausstattung von profanen Bauten als Exemplum für die Herrschertugenden Gerechtigkeit und Weisheit. Im Zuge dieser Bildrhetorik malte Raffael in den Deckenfresken der Stanzen das Urteil des Salomon zwischen die allegorischen Figuren von Justitia und Philosophie, d. h. zwischen Gerechtigkeit und Weisheit. Auch in der Komposition dieses Bildes ist Poussin, wie bei vielen seiner Historienbilder, dem Beispiel Raffaels gefolgt.
Thema des Bildes ist der Streit zweier Frauen um ein Kind, das beide als das ihre beanspruchen. Eine der beiden versucht, ihr eigenes im Schlaf erdrücktes Kind der anderen unterzuschieben und sich deren Kind anzueignen. Die beiden Frauen rufen König Salomon als Richter an, der den Streit mit einem Urteil schlichtet, das als salomonisches Urteil zu einem geflügelten Wort besonders in Rechtsfällen geworden ist. Poussins Bild erfasst den Augenblick der Handlung, der nach den Regeln der griechischen Tragödie im Zuschauer die Katharsis auslöst, indem in ihm Furcht und Mitleid erweckt wird.[2]
Gemalt wurde das Bild für Poussins Pariser Mäzen, den Bankier Jean Pointel. Nach der Auflösung von Pointels Sammlung gelangte es in die Gemäldesammlung Ludwigs XIV. Zu dem Bild existieren im Louvre vorbereitende Skizzen, darunter die abgebildete Zeichnung, in der Poussin die Komposition des Bildes festgelegt hat. In verschiedenen wesentlichen Details weicht die endgültige Ausführung als Ölgemälde von dieser Zeichnung ab.