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Stadtbahnlinie in der kanadischen Hauptstadt Ottawa Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Trillium Line (französisch Ligne Trillium) ist eine von Dieseltriebzügen befahrene Stadtbahnlinie in der kanadischen Hauptstadt Ottawa. Sie ist 8,0 km lang, wird vom Verkehrsunternehmen OC Transpo betrieben und ist Teil des O-Train-Systems. Die 2001 eröffnete Linie verläuft in Nord-Süd-Richtung von Bayview nach Greenboro.
Trillium Line | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Streckenlänge: | 8,0 km | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Betriebsstellen und Strecken[2] | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Bis September 2014 war die Nord-Süd-Strecke unter der Bezeichnung O-Train bekannt. Nach Baubeginn der in West-Ost-Richtung verlaufenden Confederation Line übertrug OC Transpo den Namen auf das gesamte zukünftige Stadtbahnnetz und benannte die erste Strecke in Trillium Line um.[3] Trillium bezieht sich auf die Großblütige Waldlilie, das offizielle Symbol der Provinz Ontario.
In den 1970er und 1980er Jahren entschied sich Ottawa gegen Stadtbahnen und setzte auf Bus Rapid Transit mit weitgehend unabhängiger Trasse, in der Annahme, dass ein hochwertiger Busbetrieb kostengünstiger zu realisieren sei als ein schienengebundenes Verkehrsmittel. Allerdings wurden die ursprünglich geschätzten Kosten um das Viereinhalbfache überschritten (440 Millionen Dollar statt der budgetierten 97 Millionen).[4] Dies war beinahe so teuer wie die ähnlich lange, aber weitaus leistungsfähigere C-Train-Stadtbahn in Calgary, deren Investitionskosten sich 2005 auf 543 Millionen Dollar beliefen.[5] Der Transitway in Ottawa erreichte schließlich seine Kapazitätsgrenze (mit 175 Bussen stündlich im zentralen Abschnitt) und es bestand keine kostengünstige Möglichkeit, die Kapazität weiter zu erhöhen.[6]
Stadtbahnen erwiesen sich letztlich als einzige Möglichkeit, die Kapazität des öffentlichen Personennahverkehrs signifikant zu steigern. Am 15. Oktober 2001 erfolgte die Eröffnung des O-Train (wie die Trillium Line damals hieß) als Pilotprojekt. Die Kosten von 21 Millionen Dollar waren im Vergleich zu vollwertigen Stadtbahn-Neubauten äußerst gering, da eine bereits bestehende Trasse der Canadian Pacific Railway genutzt werden konnte (die Unterabschnitte bzw. „subdivisions“ Ellwood und Prescott).[7] Es mussten lediglich die Stationen selbst sowie eine Ausweiche in der Mitte der Strecke errichtet werden. Aufgrund des Betriebs mit Dieseltriebzügen war auch keine Elektrifizierung der Strecke notwendig. Im Mai 2011 wurden täglich rund 12.000 Fahrgäste gezählt, was etwa dem Doppelten der Prognosen entsprach.[8]
Rechtlich gesehen handelt es sich bei der Strecke weiterhin um eine Hauptbahn: Nach Betriebsschluss befahren gelegentlich Güterzüge der Ottawa Central Railway den südlichen Teil der Trillium Line auf ihrem Weg zu einem Gelände des National Research Council.
Die Strecke ist überwiegend eingleisig. Eine Ausweiche befindet sich seit 2001 in der Station Carleton, zwei weitere gibt es südlich von Bayview und nördlich von Greenboro (im Bereich der zukünftigen Station Walkley).
Ab 2001 verkehrten auf der Trillium Line drei dieselbetriebene, niederflurige Triebzüge des Typs Bombardier Talent (Baureihe 643) mit je drei Wagen. Die Züge waren ursprünglich von der Deutschen Bahn beschafft worden und wurden später an OC Transpo verkauft. Beide Gesellschaften verwenden ein ähnliches Farbschema, so dass die rot-weiße Lackierung weitgehend unverändert blieb; auch der Innenraum entsprach im Wesentlichen einem DB-Regionalzug.[9]
Im September 2011 kündigte Alstom an, dass das Unternehmen sechs neue zweiteilige Züge des Typs Coradia LINT 41 im Wert von 34 Millionen Dollar liefern werde.[10] Sie wurden im Juni 2013 an OC Transpo übergeben[11] und ersetzten am 2. März 2015 die Talent-Züge. Das Farbschema blieb dasselbe.
Ab 2022 liefert Stadler Rail sieben vierteilige Flirt-Dieseltriebzüge, um den durch die Verlängerung zum Flughafen vergrößerten Fahrzeugbedarf zu decken. Die Dieselmotoren der Züge befinden sich in einem zusätzlichen Segment in der Mitte (Power Pack).[12]
Im Juli 2006 genehmigte der Stadtrat von Ottawa ein Projekt zur Erweiterung der Nord-Süd-Strecke. Vorgesehen waren neue Teilstrecken von Greenboro südwärts nach Barrhaven und von Bayview ostwärts zur University of Ottawa. Ebenso hätte die bestehende Strecke zweigleisig ausgebaut werden sollen. Mit straßenbündiger Streckenführung durch das Stadtzentrum wäre der O-Train zu einer Tram-Train-Linie geworden. Den Zuschlag zur Ausführung des Projekts hatte ein von Siemens angeführtes Konsortium erhalten. Vor den Bürgermeisterwahlen geriet das auf 778 Millionen Dollar veranschlagte Projekt jedoch zunehmend unter Beschuss. Schließlich wurde es im Dezember 2006 annulliert. Drei Jahre später einigte sich die Stadt mit dem Konsortium auf Schadensersatzzahlungen in der Höhe von 36,7 Millionen Dollar.
Ab 2001 verkehrten die Züge zunächst im 15-Minuten-Takt. Nach dem Bau zweier neuer Ausweichen, der Installation eines neuen Signal- und Zugsicherungssystems sowie dem Kauf neuer Züge von Alstom konnte der Takt am 2. März 2015 auf zehn Minuten verkürzt werden. Angestrebt wird ein 8-Minuten-Takt. Die Kosten für den Ausbau beliefen sich auf 60,3 Millionen Dollar.[13] Von Mai bis September 2013 ruhte der Betrieb auf der Trillium Line, um die notwendigen Arbeiten ausführen zu können.[14]
Der Verkehrsmasterplan der Stadt Ottawa von November 2013[15] sieht unter anderem die Verlängerung der Trillium Line um weitere 8 km vor. Auf der Trasse der Canadian Pacific Railway soll die Linie von Greenboro aus in südlicher Richtung zur Station Bowesville im Stadtteil Riverside South führen. Zwischenstationen sind in South Keys und Leitrim vorgesehen (jeweils mit einer neuen Ausweiche). Auf dem bereits bestehenden Teil der Trillium Line sollen zwei neue Zwischenstationen entstehen, Gladstone und Walkley.[16]
Die Stadt Ottawa plant auch den Bau einer 3 km langen Abzweigstrecke von South Keys zum Macdonald-Cartier International Airport. Sollte dieses Teilstück gebaut werden, würde die Flughafenstation zwischen dem Terminal und dem Parkhaus liegen. Die Kosten dieses Projekts werden auf 100 Millionen Dollar geschätzt[16][17] und werden zur Hälfte von der Provinz Ontario übernommen.[18] Eine weitere Idee ist die Verlängerung der Trillium Line nordwärts nach Gatineau in der Provinz Québec; dabei könnte eine zurzeit ungenutzte Brücke über den Ottawa River reaktiviert werden, die Prince of Wales Bridge.
Seit dem 3. Mai 2020 bis zum Herbst 2022 ruht der Betrieb aufgrund der Bauarbeiten für die Verlängerung.[19]
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