Tongern
Gemeinde in Belgien Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Tongern (niederländisch Tongeren, limburgisch Tóngere, französisch Tongres) ist eine Stadt in der belgischen Provinz Limburg und der niederländischsprachigen Region Flandern. Sie ist die älteste Stadt Belgiens (gegründet um 15 v. Chr.), entstanden aus der römischen Siedlung Aduatuca Tungrorum, die an der Römerstraße von Köln nach Bavay lag, die heute Via Belgica genannt wird und weiter bis nach Bononia führte.
Tongern | ||
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Staat: | Belgien | |
Region: | Flandern | |
Provinz: | Limburg | |
Bezirk: | Tongeren | |
Koordinaten: | 50° 47′ N, 5° 28′ O | |
Fläche: | 87,56 km² | |
Einwohner: | 31.562 (1. Jan. 2022) | |
Bevölkerungsdichte: | 360 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 3700 | |
Vorwahl: | 012 | |
Bürgermeister: | Patrick Dewael (Open VLD) | |
Adresse der Kommunal- verwaltung: | Administratief Centrum Praetorium Maastrichterstraat 10 3700 Tongeren | |
Website: | www.tongeren.be |
Tongern liegt im Süden der belgischen Provinz Limburg, etwa 15 km nördlich von Lüttich, 15 km westlich von Maastricht und ungefähr 20 km südlich von Hasselt.
Das antike Aduatuca Tungrorum ist wohl nicht identisch mit dem befestigten Platz Aduatuca, bei dem Quintus Titurius Sabinus, ein Feldherr Caesars, 54 v. Chr. eine empfindliche Niederlage gegen die von Ambiorix geführten Eburonen erlitt und fiel. Während der Regierungszeit von Kaiser Augustus entstand um 15 v. Chr. auf dem Gebiet des heutigen Tongern ein römisches Militärlager und in dessen Nähe bald darauf eine zivile Siedlung. Aduatuca Tungrorum wurde Hauptort der Tungerer und der römischen Civitas Tungrorum. Gegen Ende der Herrschaft des Augustus wurde das Militärlager aufgegeben, doch der Ort blieb ein wichtiges Handelszentrum. Während der Revolte des Iulius Civilis 69/70 n. Chr. scheint Aduatuca Tungrorum zerstört worden zu sein, wurde aber bald wieder aufgebaut. Es entwickelte sich zu einem wichtigen Straßenknotenpunkt und zum nach Köln bedeutendsten Ort der Provinz Germania inferior. Trajan oder Hadrian ließ es von einer Mauer von etwa 4,5 km Umfang umgeben. Um 275 plünderten Franken die Stadt. Nach deren Vertreibung legten die Römer eine neue, aber deutlich kleinere Umfassungsmauer an. Die Stadt kam nun zur Provinz Germania secunda. 451 wurde sie vielleicht während des Einfalls Attilas von den Hunnen zerstört. Jedenfalls endete kurz nach diesem Zeitpunkt die römische Periode in Tongern. Reste der im 2. Jahrhundert errichteten Stadtmauer, ferner von Häusern, eines Heiligtums und eines Aquädukts sowie viele Gräber blieben erhalten.[1]
Die Stadt war schon seit dem Anfang des 4. Jahrhunderts Sitz eines Bischofs gewesen, der um 595 nach Maastricht und 718/19 nach Lüttich übersiedelte.[2] Im Jahre 881 wurde Tongern von den Normannen gebrandschatzt.[3]
Die weitgehend zerstörte Stadt entstand dann im 10. Jahrhundert neu, kam 980 an den Bischof Notger von Lüttich und gehörte bis zum Ende des Ancien Régime zum Hochstift Lüttich. 1401 und 1553 wüteten hier Pestepidemien. 1677 wurde Tongern von Truppen Ludwigs XIV. niedergebrannt.[4]
Museen
Bauwerke
Tongern liegt an der Bahnstrecke Lüttich—Hasselt—Antwerpen sowie an der Montzenroute aus Aachen West. Letztere dient ausschließlich dem Güterverkehr.
Söhne und Töchter der Stadt:
Personen mit Beziehung zur Stadt:
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