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US-amerikanischer Schauspieler Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Tom London, gebürtig Leonard Clapman, (* 24. August 1889 in Louisville, Kentucky; † 5. Dezember 1963 in North Hollywood, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Schauspieler, der vor allem in Western spielte. Laut dem Guinness-Buch der Rekorde soll London der Schauspieler mit den meisten Filmauftritten sein, nämlich in rund 2000 Filmen in einem Zeitraum von fast 50 Jahren.
Leonard Clapham wurde als Sohn von Harry R. Clapham und Mary J. Huesman in Kentucky geboren. Er arbeitete zunächst als Verkäufer in New York und Chicago, bevor er Filmschauspieler wurde. Einige Quellen geben an, dass er bereits als 14-Jähriger in Der große Eisenbahnraub (1903) sein Filmdebüt gab, was aber heute als unwahrscheinlich gilt. In Chicago schloss er sich der Filmgesellschaft Selig als Requisiteur an, später zog er mit dieser nach Hollywood weiter. Clapham gab sein Filmdebüt im Jahre 1915, unterbrach seine Filmkarriere jedoch für einen Einsatz im Ersten Weltkrieg zwischen 1917 und 1918.[1] Weil er seit seiner Kindheit gut reiten konnte und ein raues Aussehen hatte, wurde der Western seine filmische Heimat. Nachdem er zunächst unter seinem Geburtsnamen in Filmen aufgetreten war, änderte er seinen Namen im Jahre 1925 auf Tom London. Der schon früh ergraute London wirkte als Charakterdarsteller sowohl in komischen Rollen als auch als Schurke oder Handlanger. Viele Filmauftritte des Nebendarstellers blieben im Abspann unerwähnt.[2] Den Sprung vom Stummfilm in den Tonfilm Ende der 1920er-Jahre schaffte er problemlos.[3]
Die meisten seiner zahllosen, zumeist kleineren Westernfilme sind heute vergessen, allerdings sind unter seinen Auftritten auch bekannte Filme wie Zwölf Uhr mittags, Ritt zum Ox-Bow und Der Mann aus dem Westen. In Zwölf Uhr mittags spielte London 1952 seine heute wahrscheinlich bekannteste Rolle als Sam, der treue Diener der Hotelbesitzerin Helen Ramirez (Katy Jurado). Obwohl er ein halbes Dutzend Szenen hat, blieb er im Filmabspann unerwähnt. Im Laufe seiner Filmkarriere hatte London auch in anderen Genres Auftritte, etwa im Antikriegsfilm Im Westen nichts Neues und der Komödie Lady für einen Tag. In den 1940er-Jahren spielte er unter anderem den Sidekick von B-Westernstar Sunset Carson in mehreren Filmen. Als der B-Western wegen des aufkommenden Fernsehens verschwand, verlegte er sich in den 1950er-Jahren auf Western-Fernsehserien wie The Roy Rogers Show und Am Fuß der blauen Berge. Seinen letzten Auftritt hatte er in seinem Todesjahr in der Fernsehserie The Dakotas.
In wie vielen Filmen Tom London in seiner Karriere tatsächlich auftrat, ist unbekannt. Die Internet Movie Database listet rund 600 Filme und zusätzlich einige Fernsehsendungen. Tatsächlich hat er jedoch wohl in deutlich mehr Filmen mitgewirkt und man geht von bis zu 2000 Filmen aus.[4] Das Guinness-Buch der Rekorde listet ihn als den Schauspieler mit den meisten Filmauftritten. Auch London selbst wusste nicht, in wie vielen Filmen er aufgetreten ist: „Ich weiß nicht, in wie vielen Filmen ich mitgespielt habe. Es ist, als ob man fragt, wie viele Socken man in seinem Leben getragen hat. Wenn du jeden Tag in 50 Jahren Socken anziehst, sind das sehr viele. Ich bin seit 50 Jahren im Filmgeschäft, und das sind sehr viele Filme.“[1]
Von Kollegen wurde er als professioneller und freundlicher Schauspieler beschrieben.[1] Er war verheiratet mit der Schauspielerin Edith Stayart (1890–1970), mit der er im Film Nan of the North spielte.[5] Dem amerikanischen Zensus zufolge muss er sich in den 1930er-Jahren von Stayart getrennt haben und lebte fortan zusammen mit seiner Schwester und seinem Schwager.[6][7] Tom London verstarb 1963 im Alter von 74 Jahren und liegt auf dem Forest Lawn Memorial Park in Glendale begraben.
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