Loading AI tools
Gattung der Familie Palmengewächse (Arecaceae) Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Thrinax ist eine auf den Inseln der Karibik und dem angrenzenden Festland heimische Palmengattung.
Thrinax | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Thrinax radiata | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
| ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Thrinax | ||||||||||||
L.f. ex Sw. |
Die Vertreter sind kleine bis mittelgroße, einzelstämmige unbewehrte Palmen. Sie sind mehrmals blühend und zwittrig. Der Stamm ist aufrecht, säulenförmig, glatt oder faserig und mit ringförmigen Blattnarben versehen. An der Stammbasis befinden sich meist zahlreich faserige Wurzeln.
Die Chromosomenzahl ist 2n = 36.
Die Blätter sind induplicat, fächerförmig und häufig unregelmäßig geteilt. Die Blattscheide reißt an beiden Enden auf: gegenüber dem Blattstiel und abaxial. Sie löst sich in unregelmäßige Fasern auf. Die Scheide ist dicht mit einer später abfallenden Behaarung besetzt. Der Blattstiel ist lang und schlank. Er ist auf beiden Seiten rundlich bis leicht gefurcht, die seitlichen Ränder sind eher scharf. Die Hastula auf der adaxialen Seite (Blattoberseite) ist auffallend, lang gespitzt, häufig eingerollt, die abaxiale Hastula ist kleiner, rundlich oder dreieckig und kann auch fehlen. Die Blattspreite ist fächerförmig, die häufig unregelmäßig geformten einzelnen Segmente sind in der unteren Hälfte miteinander verbunden. Sie sind lanzettlich, zugespitzt mit meist einer zweigeteilten Spitze. Die Blattoberseite ist kahl, die Unterseite häufig mit Schuppen besetzt, manchmal auch weiß. Die Mittelrippe und auch die randständigen Rippen sind auffallend.
Die Blütenstände stehen zwischen den Blättern (intrafoliär). Sie sind schlank, aufrecht bis bogig und zweifach verzweigt. Die Seitenachsen erster Ordnung sind hängend. Der Blütenstandsstiel ist eher schlank und im Querschnitt kreisrund. Das Vorblatt ist kurz, röhrig, zweikielig, behaart und öffnet sich distal. Es gibt mehrere Hochblätter am Blütenstandsstiel, die dem Vorblatt ähneln, aber nicht gekielt sind. Sie überlappen einander und umhüllen scheidig den Stiel. Die Blütenstandsachse ist länger als der Stiel und schlank. An ihr stehen spiralig angeordnet lange, röhrige Hochblätter, in deren Achseln die Seitenzweige erster Ordnung sitzen. Diese haben einen kurzen freien Abschnitt, an dem ein zweikieliges, zweiteiliges Vorblatt sitzt. An spiralig stehenden, schmalen, dreieckigen Hochblättern entspringen die blütentragenden Seitenzweige (Rachillae). Diese sind schlank, eher kurz und steif. An ihnen stehen spiralig kleine dreieckige Hochblätter, die die einzeln stehenden Blüten tragen. Brakteolen dürften fehlen.
Die Blüten stehen an auffälligen Stielen. Die Blütenhülle bildet einen einzigen Becher mit sechs Lappen oder Zähnen. Meist sind 6 bis 12 Staubblätter vorhanden. Ihre Staubfäden sind sehr schlank, manchmal basal miteinander verbunden. Die Antheren sind länglich, die Staubfäden setzen dorsifix am unteren Bereich der Außenseite der Anthere an. Die Staubbeutel stehen latrors. Das Gynoeceum besteht aus einem einzelnen Fruchtblatt, das unilocular ist und nur eine Samenanlage enthält. Diese sitzt basal, ist aufrecht und campylotrop, allerdings leicht schief, sodass die Mikropyle zur oberen dorsalen Wand des Samenfaches weist. Basal ist die Samenanlage von einem Arillus umgeben.
Der Pollen ist ellipsoidisch mit leichter bis deutlicher Asymmetrie. Die Keimöffnung ist ein distaler Sulcus, seltener ein dreistrahliger Sulcus. Die längste Achse misst 24 bis 46 Mikrometer.
Die Frucht ist sehr klein und zur Reife weiß. Die Narbenreste stehen an der Spitze, häufig sind auch Reste der Blütenhülle vorhanden. Das Exokarp frischer Früchte ist glatt, das Mesokarp ist dünn und mehlig, das Endokarp ist sehr dünn und papieren. Der Samen ist zusammengedrückt-kugelig, glatt, hat eine glatte Narbe (Hilum). Die Verzweigungen der Raphe sind tief eingedrückt und verursachen eine Furchung des Endosperms, das ansonsten homogen ist.
Zwei Arten sind Endemiten auf Jamaika. Die dritte Art ist weit verbreitet an Küstenstandorten von Honduras, Belize, Mexiko und der nördlichen Karibik. Auf Jamaika sind die drei Arten nach Standorten getrennt: Thrinax parviflora wächst in trocknen, immergrünen Wäldern und Dickichten, Thrinax excelsa wächst im Tiefland-Regenwald und Thrinax radiata in küstennahen, salzbeeinflussten Wäldern und Dickichten.
Die Gattung Thrinax L.f. ex Sw. wird innerhalb der Familie Arecaceae in die Unterfamilie Coryphoideae, Tribus Cryosophileae gestellt. Die Gattung ist monophyletisch. Sie ist möglicherweise die Schwestergruppe der Gruppe aus Schippia und Cryosophila.
In der World Checklist of Selected Plant Families der Royal Botanic Gardens, Kew, werden drei Arten anerkannt:[1]
Zu den Fossilien, die mit rezenten Arten von Thrinax verglichen wurden, zählen Blätter von Thrinax eocenica aus dem mittleren Eozän des südöstlichen Nordamerika (Claiborne-Flora) und von Palaeothrinax mantelli aus dem unteren bis mittleren Oligozän der Isle of Wight. Ein als Thrinax tranquillus bezeichneter Pollen ist von seiner Form allerdings in der Unterfamilie Coryphoideae sehr häufig.
Seamless Wikipedia browsing. On steroids.
Every time you click a link to Wikipedia, Wiktionary or Wikiquote in your browser's search results, it will show the modern Wikiwand interface.
Wikiwand extension is a five stars, simple, with minimum permission required to keep your browsing private, safe and transparent.