Torleif Schjelderup-Ebbe wurde als Sohn des schwedischen Bildhauerehepaares Axel Ebbe (1868–1941) und Menga Schjelderup (1871–1945) geboren. Im Jahr 1919 heiratete er Torbjørg Brekke.[1][3]
Schon als Kind interessierte er sich für Tiere und deren Sozialverhalten. Die von ihm zuerst beobachteten und beschriebenen Verhaltensweisen führte Schjelderup-Ebbe an seinen eigenen Hühnern durch, die er seit seinem zehnten Lebensjahr aufzog.[4] Die von ihm beobachtete Dominanzhierarchie bei Hühnern und anderen Vögeln ließ ihn zu dem Schluss kommen, dass innerhalb einer Gruppe zuerst ein dominantes Tier das Futterrecht erhält, bevor rangniedrigere Tiere an die Reihe kommen. Schjelderup-Ebbe konnte bei seinen Beobachtungen zudem Ausnahmen in der jeweiligen Hierarchieordnung bei Hühnern erkennen. Er erkannte dabei sogenannte „Dreiecke“, bei denen das höher stehende Huhn A das niedere Huhn B pickte, B das niedere C, C jedoch wiederum Huhn A pickte. Schjelderup-Ebbe konnte somit auch innerhalb einer Hierarchieordnung Anomalien erkennen, die von einer starren Anordnung, innerhalb einer ansonsten geschlossenen Gruppenordnung, abwichen.
Schjelderup-Ebbe wurde zeit seines Lebens nicht die Anerkennung zuteil, die ihm auf Grund seiner grundlegenden Erkenntnisse zugestanden hätte. Schuld an diesen Umständen war ein kritischer Artikel über die erste Professorin Norwegens, welcher von einem Anonymus in einer Studentenzeitschrift stammte und besagte Professorin denunzierte. Schjelderup-Ebbe wurde als Urheber des Artikels vermutet (es stellte sich später heraus, dass der Artikel von dem bekannten norwegischen Schriftsteller Sigurd Hoel stammte). Da es sich bei besagter Professorin um Schjelderup-Ebbes Förderin handelte, konnte dieser daraufhin nicht weiter bei ihr promovieren.[5][6]
Honsenes stemme. Bidrag til honsenes psykologi. In: Naturen: populaervitenskapeling tidsskrift. Band 37, 1913, S. 262–276
Kometen: mytisk roman. Kristiania 1917
Beiträge zur Biologie und Sozial- und Individualpsychologie bei Gallus domesticus. Greifswald 1921
Gallus domesticus in seinem täglichen Leben. Dissertation Universität Greifswald, 12. Mai 1921
Soziale Verhältnisse bei Vögeln. In: Zeitschrift für Psychologie. Band 90, 1922, S. 106–107
Aufmerksamkeit bei Mücken und Fliegen. In: Zeitschrift für Psychologie. Band 93, 1923, S. 281–282
Digte. Kristiania 1923
Der Graupapagei in der Gefangenschaft. In: Psychologische Forschung. Band 3, 1923, S. 9–11
Das Leben der Wildente in der Zeit der Paarung. In: Psychologische Forschung. Band 3, 1923, S. 12–17
Tanker og aforismer. Kristiania 1923
Weitere Beiträge zur Sozialpsychologie des Haushuhns. In: Zeitschrift für Psychologie. Band 92, 1923, S. 60–87
Les Despotisme chez les oiseaux. In: Bulletin de l'Institut Général Psychologique. Band 24, 1924, S. 1–74
Fortgesetzte biologische Beobachtungen bei Gallus domesticus. In: Psychologische Forschung. Band 5, 1924, S. 343–355
Kurzgefaßte norwegische Grammatik. Teil 1: Lautlehre. Berlin 1924
Poppelnatten: digte. Kristiania 1924
Zur Sozialpsychologie der Vögel. In: Zeitschrift für Psychologie. Band 95, 1924, S. 36–84
Det nye eventyr: digte. Oslo 1925
Soziale Verhältnisse bei Säugetieren. In: Zeitschrift für Psychologie. Band 97, 1925, S. 145
Zur Theorie der Mengenlehre. In: Annalen der Philosophie und philosophischen Kritik. Band 5, 1925/1926, S. 325–328
Blaat og rødt: digte. Oslo 1926
Der Kontrast auf dem Gebiete des Licht- und Farbensinnes. In: Neue Psychologische Studien. Band 2, 1926, S. 61–126
Sociale tilstande hos utvalgte inferiore vesner. In: Arkiv för psykologi och pedagogik. Band 5, 1926, S. 105–220
Organismen und Anorganismen. In: Annalen der Philosophie und philosophischen Kritik. Band 6, 1927, S. 294–296
Fra billenes verden. Oslo 1928
Overhöihetsformer i den menneskelige sociologi. In: Arkiv för Psykologi och Pedagogik. Band 8, 1929, S. 53–100
Zur Psychologie der Zahleneindrücke. In: Kwartalnik Psychologiczny. Band 1, 1930, S. 365–380
Psychologische Beobachtungen an Vögeln. In: Zeitschrift für Angewandte Psychologie. Band 35, 1930, S. 362–366
Die Despotie im sozialen Leben der Vögel. In: Richard Thurnwald (Hrsg.), Forschungen zur Völkerpsychologie und Soziologie. Band 10, 1931, S. 77–137
Farben-, Helligkeits-, und Sättigungskontraste bei mitteleuropäischen Käfern. In: Archiv für die Gesamte Psychologie. Band 78, 1931, S. 571–573
Liljene på marken. Oslo 1931
Soziale Eigentümlichkeiten bei Hühnern. In: Kwartalnik Psychologiczny. Band 2, 1931, S. 206–212
Instinkte und Reaktionen bei Pfauen und Truthühnern. In: Kwartalnik Psychologiczny. Band 3, 1932, S. 204–207
Social behavior of birds. In: Carl Murchison (ed.), A Handbook of Social Psychology, Worcester 1935, S. 947–972
Über die Lebensfähigkeit alter Samen. Oslo 1936
Sanger og strofer. Oslo 1949
Hva verden sier: en lyrisk, satirisk og virkelighetstro diktsyklus. Oslo 1953
Liv, reaksjoner og sociologi hos en flerhet insekter. Oslo 1953
Glansen og det skjulte: lyrikk, humor og satire. Oslo 1955
Høider og dybder: lyrikk, humor og satire. Oslo 1957
Life, reactions, and sociology in a number of insects. In: Journal of Social Psychology. Band 46, 1957, S. 287–292
Sozialpsychologische Analogien bei Menschen und Tier. In: Deutsche Gesellschaft für Psychologie, Bericht über den 22. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Psychologie in Heidelberg 1959. Göttingen 1960, S. 237–249
Sol og skygge: aforismer og tanker. Oslo 1965
Av livets saga: tanker, vers og shortstories. Oslo 1966–1969
Noen nyere undersøkelser om estetikk, særlig m.h.t. diktning og folklore. Oslo 1967
Charles W. Leland: Thorleif Schjelderup-Ebbe: Sanger og strofer (Book Review). In: Scandinavian Studies. Band 23, 1951, S. 208–213
Charles W. Leland: Thorleif Schjelderup-Ebbe's "Hva verden sier" (Book Review). In: Scandinavian Studies. Band 27, 1955, S. 206–212
John Price: A Remembrance of Thorleif Schjelderup-Ebbe. In: Human Ethology Bulletin. 1995, 10 (1), S. 1–6 PDF (contains an interview with Th. Schjelderup-Ebbe's son, the musicologist Dag Schjelderup-Ebbe)
Wilhelm Preus Sommerfeldt: Professor dr. Thorleif Schjelderup-Ebbes forfatterskap 1910–1956. Oslo 1957
John Price: A Remembrance of Thorleif Schjelderup-Ebbe. In: Human Ethology Bulletin. Band 10, 1995, S. 1–6 PDF@1@2Vorlage:Toter Link/evolution.anthro.univie.ac.at(Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven)Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.(contains an interview with Th. Schjelderup-Ebbe's son, the musicologist Dag Schjelderup-Ebbe)