Sylvie Roke (* 1977) ist eine niederländische Physikerin und Chemikerin mit dem Schwerpunkt Biophotonik. Sie war Leiterin einer Forschungsgruppe des Max-Planck-Instituts für Metallforschung (MPI-MF) in Stuttgart[1] und hat gegenwärtig einen Lehrstuhl an der École polytechnique fédérale de Lausanne. Ihre Forschungsschwerpunkte beziehen sich auf die Struktur von Wasser und der vorhandenen Wassermoleküle.[2]

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Sylvie Roke

Werdegang

Roke schloss ihr Studium im Jahr 2000 in Utrecht mit einem Diplom in Chemie und experimenteller Physik ab. Sie studierte weiter an der Fakultät für Chemie der Universität Leiden und promovierte 2004 in nichtlinearer Schnittstellenoptik. Danach arbeitete sie als Postdoktorandin am FOM-Institut für Plasmaphysik in Nieuwegein, Rijnhuizen, und gewann anschließend das Humboldt-Forschungsstipendium[3] an der Universität Heidelberg. Ab 2007 leitete sie das Metallforschungsteam am Max-Planck-Institut für Metallforschung.[4][5] Seit 2011 ist sie Professorin auf dem Julia Jacobi-Lehrstuhl für Photomedizin an der École polytechnique fédérale de Lausanne in der Schweiz.[6] 2022 wurde sie bei Optica für ihre Arbeit zu nichtlinearer Lichtstreuung und Bildgebung als Fellow ausgezeichnet.[7]

Forschung

  • Roke untersucht die Oberflächenstruktur von Wasser. Dabei hat sie ein Messverfahren entwickelt, um Abläufe wie den Transport von Sauerstoff im Blut nachzuvollziehen.[8]
  • Die Wissenschaftlerin analysiert wie Elektrolyte mit Wasser reagieren. Dabei beobachtet sie, wie die Dipol-Orientierung, der Ladungstransfer und die Verzerrungen der Wasserstoffbrückenbindungen sich verändern.[9]
  • Roke verbesserte das nicht-lineare Mikroskop und konnte dadurch lebende Säugetierzellen aufzeichnen. Mit Hilfe dieser Bilder konnte sie diese Zellen zu bestimmten Organellen und Prozessen zuordnen. Außerdem ist es der Wissenschaftlerin mit diesem Verfahren möglich, die Funktionsweise spezieller Medikamente zu analysieren.[10]
  • Forscherin Roke beschäftigt sich mit Hydrophobie, welche als Abstoßprozess verstanden wird, und diskutiert diese auf molekularer Ebene. Sie stellte fest, dass null geladene Tröpfchen durch ein Reinigungsverfahren erzeugt werden, welches keine Wirkung auf die Bewegung der Öltröpfchen hinterlässt.[11]

Publikationen (Auswahl)

Scopus zählt 115 Publikationen, an denen Roke beteiligt ist. Diese wurden in 1563 Publikationen zitiert. Seit Beginn ihrer Publikationstätigkeit (2000) lag ihr Hirsch-Index 2021 bei 33. 2019 veröffentlichte sie 20 Publikationen, die 503 mal zitiert wurden.[12]

Weitere Informationen Publikationen, Zitierhäufigkeit ...
Publikationen Zitierhäufigkeit Beteiligte Autoren Leading Author Impact Factor der Journals
Protons and Hydroxide Ions in Aqueous Systems[13] 165 Noam Agmon, R. Kramer Campen, Huib J. Bakker, Richard H. Henchman, Peter Pohl, Sylvie Roke, Martin Thämer, Ali A. Hassanali Ali A. Hassanali 31,636
Nonlinear Light Scattering and Spectroscopy of Particles and Droplets in Liquids[14] 144 Grazia Gonella, Sylvie Roke S. Roke 20,643
Second harmonic and sum-frequency generation from aqueous interfaces is modulated by interference[15] 120 Cornelis Lütgebaucks, Alex G. F. de Beer, Sylvie Roke, Grazia Gonella G. Gonella 31,636
Water-Mediated Ion Pairing: Occurrence and Relevance 89 Van der Vegt N., Haldrup K.,Roke S., Zheng J., Lund M., Bakker H. Van der Vegt N. 31,636
The orientation and charge of water at the hydrophobic oil droplet – Water interface 135 R. Vaecha, S. Rick, P. Jungwirth, A. De Beer, H. De Aguiar, J. Samson, S. Samson S. Roke 17,5
Nonlinear Mie theory for second-harmonic and sum-frequency scattering 93 A. De Beer, S. Roke S. Roke 12,75
Electrolytes induce long-range orientational order and free energy changes in the H-bond network of bulk water 88 Y. Chen, H. Okur, C. Macias Romero, P. Cremer, P. Petersen, G. Tocci, D. Wilkins, C. Liang, M. Ceriotti, S. Roke S. Roke 31,636
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Preise und Auszeichnungen

Einzelnachweise

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