Gattung der Familie Strahlengriffelgewächse (Actinidiaceae) Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Strahlengriffel (Actinidia) sind eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Strahlengriffelgewächse (Actinidiaceae). Von wenigen Arten dieser Gattung stammen die Sorten, die das Obst Kiwifrüchte liefern, der überwiegende Teil von Actinidia deliciosa.
Schnelle Fakten Systematik, Wissenschaftlicher Name ...
Die Actinidia-Arten sind Lianen. Die oberirdischen Pflanzenteile sind mit einfachen oder sternförmigen Trichomen behaart oder unbehaart. Es sind meist Lentizellen vorhanden. Die kleinen Winterknospen können von der geschwollenen Basis der Blattstiele umhüllt sein.
Die Laubblätter sind in oft lange Blattstiele und Blattspreiten gegliedert. Die einfachen Blattspreiten sind papierartig, häutig oder ledrig. Der Blattrand ist glatt, gezähnt oder gesägt. Nebenblätter sind nur winzig oder fehlen.
Generative Merkmale
Die Blüten stehen einzeln oder zu wenigen bis vielen in seitenständigen zymösenBlütenständen zusammen. Es sind winzige Deckblätter vorhanden. Die Arten sind zweihäusig getrenntgeschlechtig (diözisch) oder einhäusig mit zwittrigen Blüten. Die Blüten sind meist fünfzählig mit doppelter Blütenhülle (Perianth). Die Knospendeckung von Kelch- wie Kronblättern ist dachziegelig (imbricat). Die (zwei bis sechs) meist fünf Kelchblätter können an ihrer Basis verwachsen sein. Die (vier bis mehr als fünf) meist fünf Kronblätter sind meist weiß oder rosafarben, seltener rot, gelb oder grün. Es sind viele Staubblätter vorhanden. Die Staubfäden sind schmal. Die funktional weiblichen Blüten besitzen oft Staminodien mit verkürzten Staubfäden, funktional männliche Blüten besitzen rudimentäre Griffel. Die gelben, braunen, purpurfarbenen oder fast schwarzen Staubbeutel aus zwei Theken öffnen sich mit Schlitzen. 15 bis 30 Fruchtblätter sind zu einem eiförmigen, zylindrischen oder flaschenförmigen, vielkammerigen Fruchtknoten verwachsen und kann behaart oder glatt sein. Jede Fruchtknotenkammer enthält viele Samenanlagen. Es sind gleich viele freie Griffel wie Fruchtblätter vorhanden.
Es werden glatte oder behaarte, fleischige, runde, eiförmige bis längliche Beeren mit zahlreichen Samen gebildet. Die winzigen, länglichen Samen enthalten einen vergleichsweise großen, zylindrischen, geraden Embryo und zwei kurze Keimblätter (Kotyledone).
Die Gattung Actinidia wurde 1836 durch John Lindley (Botaniker) in A Natural System of Botany, Zweite Auflage, S. 439 mit der Typusart Actinidia callosaLindl. aufgestellt. Synonyme für ActinidiaLindl. sind: HeptacaLour., KalomiktaRegel, TrochostigmaSieb. & Zucc.[1]
Die Gattung Actinidia wird in vier Sektionen und Serien gegliedert[1] und enthält insgesamt 55 und 60 Arten (Auswahl):
Sektion Actinidia (Syn.: Sektion Maculatae):
Actinidia callosaLindl.: Sie kommt in Indien, Nepal, Bhutan, Taiwan, Tibet und in China vor. Es gibt mehrere Unterarten.[2]
Actinidia chrysanthaC.F.Liang: Sie gedeiht in Höhenlagen von 900 bis 1300 Metern in den chinesischen Provinzen Guangdong, Guangxi, Hunan sowie Jiangxi.[2]
Actinidia cylindricaC.F.Liang: Die zwei Varietäten gedeihen in Höhenlagen von 400 bis 800 Metern nur in Guangxi.[2]
Actinidia fasciculoidesC.F.Liang: Die drei Varietäten gedeihen in Höhenlagen von 400 bis 1500 Metern in den chinesischen Provinzen Guangxi sowie Yunnan.[2]
Actinidia fortunatiiFinet & Gagnep. (Syn.: Actinidia asymmetricaF.Chun, Actinidia glaucophyllaF.Chun, Actinidia gracilisC.F.Liang): Sie gedeiht in Höhenlagen von etwa 1000 Metern in den chinesischen Provinzen Guangdong, Guangxi, Guizhou sowie Hunan.[2]
Actinidia glaucocallosaC.Y.Wu: Sie gedeiht in Höhenlagen von 2300 bis 2800 Metern nur in Yunnan.[2]
Actinidia indochinensisMerr.: Die etwa zwei Varietäten kommen im nördlichen Vietnam und in den chinesischen Provinzen Fujian, Guangdong, Guangxi sowie Yunnan vor.[2]
Actinidia laevissimaC.F.Liang: Sie gedeiht in Höhenlagen von 800 bis 2000 Metern in den chinesischen Provinzen Guizhou (Jiangkou) und Hubei (nur in Xuan’en).[2]
Actinidia rubricaulisDunn (Syn.: Actinidia coriacea(Finet & Gagnep.) Dunn): Die etwa zwei Varietäten kommen in China und Thailand vor.[2]
Actinidia sabiifoliaDunn: Sie gedeiht in Höhenlagen von über 1000 Metern in den chinesischen Provinzen Anhui, Fujian, Hunan sowie Jiangxi.[2]
Actinidia trichogynaFranch.: Sie gedeiht in Bergwäldern in Höhenlagen von 1000 bis 1800 Metern in den chinesischen Provinzen Chongqing (Chengkou, Wushan, Wuxi), Guizhou (nur Yanhe), Hubei (Hefeng, Lichuan), Hunan, Jiangxi (Jingdezhen, Lichuan), Sichuan (nur Wanyuan).[2]
Actinidia ulmifoliaC.F.Liang: Dieser Endemit gedeiht in Bergwäldern in Höhenlagen von etwa 900 Metern in Sichuan nur im Kreis Pingshan.[2]
Actinidia umbelloidesC.F.Liang: Die zwei Varietäten gedeihen in Mischwäldern in Höhenlagen von 1800 bis 2000 Metern in Yunnan.[2]
Actinidia venosaRehder: Sie kommt in Sichuan, Yunnan und Tibet in Höhenlagen von 1200 bis 2400 Metern vor.[2]
Actinidiaim Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.Abgerufen am 8. Oktober 2017.
Jianqiang Li, Xinwei Li & D. Doel Soejarto: Actinidia Lindley - textgleich online wie gedrucktes Werk, In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven, Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China. Volume 12: Actinidiaceae. Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis 2010.