Podocarpus-Arten sind immergrüne Sträucher oder Bäume, die Wuchshöhen von etwa 40 Meter erreichen können. Die wechselständigen Laubblätter sind nicht nadelförmig, sondern lanzettlich, sie sind derb und lederartig, sie besitzen meist einen Mittelnerv und selten wenige dazu parallele Nerven.
Generative Merkmale
Die meisten Podocarpus-Arten sind zweihäusig getrenntgeschlechtig (diözisch). Die Samen sind von einem Samenmantel (Arillus) umgeben (wie bei den Eiben, daher der deutsche Name).
Die Steineiben sind mit vielen Arten in den Gebirgen der Tropen vertreten; das Verbreitungsgebiet der Gattung Podocarpus reicht südlich bis Chile und Neuseeland, in nördlicher Richtung bis nach Japan und Mexiko.
Im Südosten Afrikas gab es ursprünglich umfangreiche Steineibenwälder, die unter anderem einen wichtigen Lebensraum für den heute vom Aussterben bedrohten Kappapagei darstellen. Diese Wälder sind weitgehend abgeholzt und mit nicht im südlichen Afrika einheimischen Baumarten wieder aufgeforstet worden. Dazu wurden vor allem Eukalyptus-Arten und Koniferen verwendet. Steineibenwälder finden sich nur noch in unzugänglichen Höhenlagen.
Die Gattung Podocarpus wurde 1807 durch Charles Louis L’Héritier de Brutelle in Christiaan Hendrik Persoon: Synopsis Plantarum, Band 2, 2, Seite 580 aufgestellt.[1] Typusart ist Podocarpus elongatus(Aiton) L'Herit. ex Pers. Der botanische Gattungsname Podocarpus bedeutet übersetzt „gestielte Frucht“. Allerdings tragen diese Nacktsamer keine Früchte im botanischen Sinne, sondern gestielte Samen mit einem farbigen Arillus. PodocarpusL’Hérit ex Pers. wurde konserviert gegenüber PodocarpusLabill. Ein weiteres Synonym für PodocarpusL’Hérit ex Pers. nom. cons. ist MargbensoniaA.E.Bobrov & Melikyan.[1]
In der Gattung Podocarpus gibt es 105 Arten. Sie ist in zwei Untergattungen und mehrere Sektionen gegliedert. Bei den Namen der Untergattungen und Sektionen wurden die Endungen gemäß dem Internationalen Code der Botanischen Nomenklatur korrigiert (Artikel 32.6):
Untergattung Podocarpus:
Sektion Podocarpus: Die nur zwei Arten sind im südlichen Afrika verbreitet:
Podocarpus elongatus(Aiton) L'Hér. ex Pers. (Syn.: Podocarpus thunbergii var. angustilobaSim, Taxus capensisLam., Taxus elongataAiton): Sie kommt in der südafrikanischen Provinz Westkap von den Bokkeveld-Bergen bis Swellendam vor.[2]
Breitblättrige Steineibe[3] (Podocarpus latifolius(Thunb.) R.Br. ex Mirb., Syn.: Podocarpus latifolius var. confertusPilg., Podocarpus latifolius var. latiorPilg., Podocarpus latior(Pilg.) Gaussen, Podocarpus milanjianusRendle, Podocarpus thunbergiiHook.): Sie ist im südlichen Afrika verbreitet.[2]
Sektion Scytopodium: Die sechs bis acht Arten kommen in Madagaskar und von Ost- bis Südafrika vor:
Podocarpus capuroniide Laub.: Dieser Endemit ist nur von fünf Fundorten in der Provinz Fianarantsoa im zentralen Madagaskar bekannt.[4]
Falsches Gelbholz (Podocarpus henkeliiStapf ex Dallim. & B.D.Jacks., Podocarpus ensiculusMelville, Podocarpus madagascariensis var. procerusde Laub.): Sie kommt in den südafrikanischen Provinzen Ostkap sowie KwaZulu-Natal[2], Simbabwe, Tansania, Malawi und in Madagaskar[4] vor.
Podocarpus humbertiide Laub.: Diese gefährdete Art kommt nur an fünf Fundorten in den Provinzen Antsiranana sowie Mahajanga im nördlichen Madagaskar vor.[4]
Podocarpus madagascariensisBaker: Sie kommt in Madagaskar vor.[4]
Podocarpus neoprumnopitysSilba: Es ist nur ein Fundort in Madagaskar bekannt.[4]
Podocarpus perrieriGaussen & Woltz: Von dieser gefährdeten Art sind nur zwei Fundorte auf Madagaskar bekannt.[4][5]
Podocarpus rostratusJ.Laurent: Es sind nur wenige Fundorte in Madagaskar bekannt.[4]
Podocarpus woltziiGaussen: Sie kommt in Madagaskar vor.[4]
Podocarpus brassiiPilg.: Sie kommt in zwei Varietäten in Neuguinea vor.[6]
Podocarpus brevifolius(Stapf) Foxw.: Sie kommt in Borneo vor.[6]
Podocarpus costalisC. Presl: Sie kommt von Taiwan bis zu den Philippinen und auf den Nansei-Inseln vor.[6]
Podocarpus tixieriGaussen ex Silba: Sie kommt vom südöstlichen Thailand bis ins südliche Kambodscha vor.[6]
Sektion Rumphius (Hainan, südwärts bis Malaysia bis nördliches Queensland)
Podocarpus grayaede Laub.: Sie kommt vom nordöstlichen Northern Territory bis ins nördliche Queensland vor.[6]
Podocarpus laubenfelsiiTiong: Sie kommt in Borneo vor.[6]
Podocarpus rumphiiBlume: Sie kommt in Hainan und von Malesien bis Neuguinea vor.[6]
Sektion Polystachyi (südliches China und Japan, von Malaysia bis Neuguinea und nordöstliches Australien)
Chinesische Steineibe[3] (Podocarpus chinensisWall. ex Parl.): Sie kommt in Taiwan, in Japan und vom südlichen China bis ins nördliche Myanmar vor. Sie wird von manchen Autoren auch zu Podocarpus macrophyllus(Thunb.) Sweet gestellt.[6]
Podocarpus chingianusS.Y.Hu: Sie kommt in den chinesischen Provinzen Jiangsu und Zhejiang vor.[6]
Podocarpus elatusR.Br. ex Endl.: Sie kommt im nördlichen und östlichen Australien vor.[6]
Podocarpus fasciculusde Laub.: Sie kommt von Japan bis Taiwan vor.[6]
Podocarpus macrocarpusde Laub.: Sie kommt im nördlichen Luzon vor.[6]
Großblättrige Steineibe[3] oder Tempel-Steineibe (Podocarpus macrophyllus(Thunb.) Sweet), Heimat: Südchina, Südjapan, Riukiu-Inseln. Man kann zwei Varietäten unterscheiden.[6]
Podocarpus polystachyusR.Br. ex Endl.: Sie kommt von Thailand bis Malesien vor.[6]
Podocarpus ridleyi(Wasscher) N.E.Gray: Sie kommt auf der Malaiischen Halbinsel vor.[6]
Podocarpus subtropicalisde Laub.: Sie kommt im südlichen China vor.[6]
Sektion Spinulosi (südöstliche und südwestliche Küsten Australiens)
Podocarpus drouynianusF.Muell.: Sie kommt im südwestlichen Australien vor.[6]
Stachlige Steineibe (Podocarpus spinulosus(Sm.) R.Br. ex Mirb.): Sie kommt in den australischen Bundesstaaten Queensland sowie New South Wales vor.[6]
Ohne Zuordnung zu einer Untergattung oder Sektion sind:
Podocarpus beecheraede Laub.: Die 2003 erstbeschriebene Art kommt im südöstlichen Neukaledonien vor.[6]
Podocarpus hookeride Laub.: Die 2015 erstbeschriebene Art kommt von Assam bis Yunnan vor.[6]
Podocarpus laminarisde Laub.: Die 2015 erstbeschriebene Art kommt in Papua-Neuguinea vor.[6]
Podocarpus novoguineensisde Laub.: Die 2015 erstbeschriebene Art kommt in Neuguinea vor.[6]
Podocarpus oblongusde Laub.: Die 2015 erstbeschriebene Art kommt im westlichen Neuguinea vor.[6]
Podocarpus orariusR.R.Mill & M.Whiting: Die 2012 erstbeschriebene Art kommt von Neuguinea bis zu den Salomonen vor.[6]
Podocarpus vanuatuensisde Laub.: Die 2015 erstbeschriebene Art kommt in Vanuatu vor.[6]
Heute nicht mehr in die Gattung Podocarpus gehören zum Beispiel folgende Arten:[6]
Pflaumen-Steineibe (Prumnopitys andina(Poepp. ex Endl.) de Laub., Syn.: Podocarpus andinusPoepp. ex Endl., Prumnopitys elegansPhil.)
Miro (Prumnopitys ferruginea(G.Benn. ex D.Don) de Laub., Syn.: Podocarpus ferrugineusG.Benn. ex D.Don, Stachycarpus ferrugineus(G.Benn. ex D.Don) Tiegh., Nageia ferruginea(G.Benn. ex D.Don) F.Muell.)
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Alle Arten sind in Mitteleuropa nicht winterhart. Auf den britischen Inseln werden mehrere Arten kultiviert und sind dort auch in Gärten und Parks zu sehen. Einzelne Arten sind als Zimmerpflanzen geeignet und sind sogar relativ robust.
Podocarpusim Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.Abgerufen am 20. Oktober 2011.
Walter Erhardt, Erich Götz, Nils Bödeker, Siegmund Seybold: Der große Zander. Enzyklopädie der Pflanzennamen. Band 2. Arten und Sorten. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2008, ISBN 978-3-8001-5406-7.