St. Galler Klosterplan
früheste Darstellung eines Klosterbezirks aus dem Mittelalter / aus Wikipedia, der freien encyclopedia
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Der St. Galler Klosterplan ist die früheste gezeichnete Darstellung eines Klosterbezirks aus dem Mittelalter und zeigt die ideale Gestaltung einer Klosteranlage zur Karolingerzeit. Benannt ist der Plan nach der Zugehörigkeit seines Adressaten „Sohn Gozbert“ zur Fürstabtei St. Gallen. Dabei handelt es sich wahrscheinlich um Diakon Gozbert den Jüngeren (830–859), Mönch in St. Gallen, und nicht wie zuvor angenommen an Abt Gozbert von St. Gallen.
Er entstand um 825/26[1] im Kloster Reichenau.[2] Die Motivation zur Erstellung des Plans ist umstritten. Es könnte sich um die Kopie eines Idealplans zum Bau benedikinischer Klöster oder einen Originalplan zur Umgestaltung des St. Galler Klosters handeln.
Der Plan ist wahrscheinlich seit dem 9. Jahrhundert im Besitz der Stiftsbibliothek St. Gallen und wird dort unter der Bezeichnung Codex Sangallensis 1092 (Cod. Sang. 1092) aufbewahrt. Ausgestellt war bis 2018 lediglich ein Faksimile. Im April 2019 eröffnete die Stiftsbibliothek mit dem St. Galler Stiftsarchiv eine neue Ausstellung, in der die Besucher das wertvolle, mittlerweile rund 1200-jährige Dokument im Original betrachten können – allerdings nur für jeweils sehr kurze Zeit, denn die auf dem Pergament verwendeten Tinten sind lichtempfindlich.[3]