Die Sperrstelle Zurzach war eine Grenzbefestigung der Grenzbrigade 5 der Schweizer Armee in Zurzach. Sie erstreckt sich auf dem linken Rheinufer von der Kiesgruppe nördlich des Thermalbades bis zur Sodafabrik bei Rekingen.
Ihre Werke sicherten den Rheinübergang, das Rheinufer und bei Zurzach-Bsetzi die Bruggerstrasse setzi über den Achenberg ins Wasserschloss der Schweiz.
Sie gilt als militärhistorisches Denkmal von nationaler Bedeutung.[1]
Die strategische Bedeutung des Rheins und des günstig gelegenen Rheinübergangs bei Bad Zurzach wurde bereits zur Römerzeit erkannt. Das natürliche Flusshindernis Rhein wurde für die militärische Sicherheit des Römischen Reiches genutzt. Die Helvetier waren als Foederati für die römische Wacht am Rhein zuständig. Als sich das von Gaius Iulius Caesar hinterlassene System der Sicherung der Rheingrenze auf die Dauer als ungenügend erwies, wurden die römischen Legionen in den Aargau geschickt. Tiberius richtete 14 n.Chr. den römischen Militärposten von Vindonissa ein.
Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Schweizer Grenze mit grossem Aufwand befestigt. Um 1935 wurden die bestehenden Sprengobjekte in allen Rheinbrücken ergänzt und Panzersperren errichtet. Entlang des Rheinufers wurden Maschinengewehrbunker (Mg) zur Verhinderung des Übersetzens feindlicher Infanteriekräfte erstellt. Ein Ingenieur-Offizierskurs befasste sich 1934 mit den Möglichkeiten der prioritären Befestigung des Brückenkopfes beim Rheinübergang in Bad Zurzach. Von 1936 bis 1939 wurden die sieben Objekte der Sperrstelle Zurzach von privaten Bauunternehmen gebaut. Im Rietheimer Rheinboden wurden die Bunker an den Fuss des Hügelzuges Laubberg (Sperrstelle Koblenz) zurückgenommen und mit einem Schienenhindernis ergänzt. Am 29. August 1939 bezogen Soldaten der Grenz-Mitrailleur-Kompanie IV/252 der Grenzbrigade 5 die Bunker ernstfallmässig.[2]
1936 wurde der Rheinübergang mit einer Panzerbarrikade beim Zoll gesichert und ab 1937 wurde der Infanteriebunker «Brücke» (in der Achse der Brücke) sowie die Maschinengewehrbunker entlang des Rheinufers als Fortsetzung der linksrheinischen Bunkerkette Basel-Stein am Rhein erstellt[3]:
Infanteriebunker «Rietheim-Schachen» A 4224: 2 Mg ⊙47.606958.27038
Infanteriebunker «Rheinfeld» A 4223: 3 Maschinengewehre (Mg) ⊙47.603118.28324
Infanteriebunker «Kiesgrube Nord» A 4222: 2 Mg ⊙47.59478.29027
Infanteriebunker Grossmatten unten A 3817: Mg, Lmg ⊙47.5654278.261947
Infanteriebunker Grossmatten oben A 3818: Lmg ⊙47.5651918.260906
Infanteriebunker Grossmatten Ecke A 3819: Mg ⊙47.5648758.262456
Infanteriewerk Döttingen A 3820 ⊙47.5674318.257087
Infanteriebunker Surbmündung A 3821 ⊙47.5670668.255221
Historische Vereinigung des Bezirks Zurzach (Hrsg.): Zweiter Weltkrieg. Schwierige Zeit in unserer Region. Heft 4/2006 der Historischen Vereinigung des Bezirks Zurzach:
Hans Jörg Huber (Hrsg.): 50Jahre Grenzbrigade 5 1938–1988. Baden Verlag, Baden 1988, ISBN 3-85545-029-3.