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die zwei berühmtesten Marionetten des tschechischen Puppenspielers Josef Skupa Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Spejbl und Hurvínek oder Hurvínek und Spejbl sind die beiden berühmtesten Marionetten des tschechischen Puppenspielers Josef Skupa.
Vater Spejbl wurde 1919/1920 vom Pilsener Holzschnitzer Karel Nosek nach Vorlagen Skupas gefertigt. Im Jahre 1926 folgte Sohn Hurvínek, gefertigt von Gustav Nosek, dem Neffen von Karel Nosek. In späteren Jahren gesellten sich weitere Figuren hinzu: Hurvíneks Freundin Mánička (1930), Hund Žeryk (1930, deutsch auch Jerry) und Frau Kateřina (1971), die Großmutter Máničkas.
Kern der meisten, insbesondere der kurzen Stücke sind die Dialoge zwischen dem Vater Spejbl, der oft von sich und seinen Kenntnissen sehr überzeugt ist, und Sohn Hurvínek, der die Selbstüberzeugung des Vaters mit entsprechenden Fragen ins Wanken bringt. Die Stücke sind eine Mischung aus groteskem Humor und Alltagssatire. Der Vorname Spejbls wird nahezu nie erwähnt, er lautet Jozef.[1] Damit wird klar, dass Spejbl der Nachname beider Marionetten sein muss.
Spejbl und Hurvínek wurden vom Prager Marionettentheater Spejbl und Hurvínek weltweit in 31 Ländern und insgesamt 21 Sprachen aufgeführt. Während Miloš Kirschners Ägide wurde in 18 Sprachen gespielt, Martin Klásek bringt es auf 12, zum Teil von Kirschner abweichende Sprachen. Häufig folgt eine abendliche Aufführung mit einem Stück für Erwachsene auf eine Nachmittagsvorstellung mit einem Kinderprogramm. Besonderer Beliebtheit im deutschsprachigen Raum erfreuten sich die Puppen in der DDR. Dort erschienen – zusätzlich zu den vielen Gastspielen – zahlreiche Hörspiele auf Schallplatte und Kompaktkassette. Noch heute finden die meisten Deutschland-Gastspiele der Prager in Ostdeutschland statt.
Ihre bisher größte Popularität erlangten Spejbl und Hurvínek ab den 1950er Jahren. Dies wird unter anderem Miloš Kirschner zugeschrieben, der von Skupa an seinem Lebensabend als sein Nachfolger und Erbe bestimmt wurde. Von 1951 bis zu seinem Tod 1996 verlieh Kirschner Vater und Sohn Stimme und Auftritt. Sein Nachfolger wurde der von ihm ausgebildete Martin Klásek, der Spejbl und Hurvínek bis heute spricht.
Die weiblichen Figuren spielte Helena Štáchová, die nach dem Tode ihres Ehemannes Miloš Kirschner zur Direktorin des Theaters ernannt wurde. Sie führte und sprach bis 2016, ein Jahr vor ihrem Tod, Mánička und die auf ihre Anregung hin und unter ihrer und Kirschners Mitarbeit für sie geschaffene Figur der Frau Kateřina. Hund Žeryk wurde von Miroslav Černý verkörpert.
Im Jahre 2003 kam es zu einem kleinen Skandal[2], als der kanadische Künstler Tiga Kopien der Spejbl-Marionette für sein Musikvideo zur Coverversion von Hot in Herre verwendete. Bei der verantwortlichen Produktionsfirma !K7 Records in Berlin wusste man nach eigenem Bekunden nichts von der enormen Popularität der Puppe in deren Heimat. Die Idee, die Spejbl-Puppe für ein Musikvideo zu verwenden, kam auf, nachdem der Bruder von Tiga die Marionette in Prag fand, wo sie in großen Mengen auf Märkten angeboten wird. Der junge Mann trat bald mit der Puppe in Clubs seiner Heimatstadt Montreal auf und erhielt so eine gewisse Bekanntheit. Tiga selbst hatte dann die Idee, die Puppe für sein neues Musikvideo zu verwenden. Dies sorgte erst für Empörung unter den tschechischen Fans der beiden Holzpuppen. Man merkte aber bald, dass das Video auch Vorteile für die Popularität von Spejbl und Hurvínek bietet. Helena Štáchová setzte sich mit der Produktionsfirma !K7 Records in Verbindung und man einigte sich recht schnell außergerichtlich. 2008 endete zudem ein zehnjähriger Streit mit der Stadt Pilsen um die Nutzungsrechte an den Figuren, den Štáchová und das Theater für sich entscheiden konnten.[3] 2013 erhielt das Theater den Thalia-Preis.
Nach Spejbl und Hurvínek wurden die Hauptgürtelasteroiden (29471) Spejbl[4] und (29472) Hurvinek[5] benannt.
Puppenspieler und Sprecher
Theaterleiter
Tonträger:
Video:
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