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pilzwiderstandsfähige weiße Rebsorte Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Solaris ist eine 1975 neu gezüchtete pilzwiderstandsfähige Weißweinsorte. Solaris wurde am Staatlichen Weinbauinstitut Freiburg von Norbert Becker aus den Sorten Merzling und Gm 6493 gekreuzt. Amtlich wird er mit dem Zuchtstamm FR 240-75 gekennzeichnet. Seit 2001 genießt die Solaris Sortenschutz.
Solaris | |
---|---|
Zuchtnummer | FR 240-75 |
Art | Edle Weinrebe (Vitis vinifera subsp. vinifera) |
Beerenfarbe | gelbgrün |
Verwendung | |
Herkunft | Deutschland |
Züchter | Norbert Becker |
Institut | Staatliches Weinbauinstitut Freiburg |
Züchtungsjahr | 1975 |
VIVC-Nr. | 20340 |
Abstammung | |
Kreuzung aus | |
Liste von Rebsorten |
Ist eine Kreuzung von Merzling × (Severnyi♀ × Muscat Ottonel) vulgo Gm 6493.
Norbert Becker nutzte zur Kreuzung dieser Sorte Merzling als Mutter und eine Pollenmischung der Sämlingspopulation Gm 6493 als Vater. Gm 6493 (Geisenheim 6493) wurde im Jahre 1964 durch Vilém Kraus in der damaligen Tschechoslowakei gekreuzt. Kraus bot die Sämlinge Helmut Becker (1927–1990), damals an der Forschungsanstalt Geisenheim tätig, an, der die Bedeutung dieses Materials erkannte und es züchterisch in Nachkommenschaftsprüfungen weiterbearbeitete.
Zunächst wurde die Rebsorte Saperavi Severnyi als Muttersorte ♀ der Sämlingspopulation angegeben, eine spätere Nachrecherche führte zu der Annahme, dass Zarya Severa in der Kreuzung Verwendung fand. Molekolarbiologische Untersuchungen im Rahmen der Kartierung des Mehltauresistenzlocus Rpv10 ergaben, dass weder Saperavi Severnyi noch Zarya Severa als Großelternteil von Solaris in Frage kommen und stattdessen Severnyi verwendet wurde.[1]
Reife: sehr früh
Austrieb, Blüte und Reifungsbeginn erfolgen im Vergleich zu Standardsorten sehr früh. Die Frostfestigkeit gilt als sehr gut. Die Lageansprüche sind verhältnismäßig gering, da die Sorte bereits Anfang September über ein Mostgewicht von 100 Grad Oechsle verfügt. Solaris wächst weniger aufrecht, was die Heftarbeiten erschwert. Durch die frühe Reife sind die Trauben durch Wespenfraß und Fruchtfliegenbefall gefährdet.[2]
Die Weine sind fruchtig, duftig und werden sowohl als trockene Weine als auch als Dessertweine ausgebaut.
Die Rebflächen in Deutschland verteilen sich wie folgt auf die einzelnen Anbaugebiete:[3]
Anbaugebiet | Fläche in ha |
Ahr | unter 0,5 |
Baden | 35 |
Berlin | unter 0,5 |
Franken | 1 |
Hessische Bergstraße | unter 0,5 |
Mittelrhein | – |
Mosel | 2 |
Nahe | unter 0,5 |
Pfalz | 5 |
Rheingau | – |
Rheinhessen | 2 |
Saale-Unstrut | unter 0,5 |
Sachsen | 7 |
Holsteinische Schweiz | unter 0,5 |
Stargarder Land | – |
Württemberg | 1 |
Gesamt Deutschland 2007 | 54 |
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Kleine Bestände sind auch in der Schweiz (33,18 ha, Stand 2021)[4] Österreich,[5] Luxemburg (Tandel) und in Polen bekannt.[6]
Ein kleiner Bestand (etwa 0,3 ha) existiert seit 2009 in Schleswig-Holstein u. a. auf der Insel Sylt.[7]
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