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auf die Primärbildung aufbauender Bereich des Bildungssystems Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Der sekundäre Bildungsbereich, auch Sekundarbildung beziehungsweise Sekundarstufe oder Sekundaria, umfasst den Bereich im Bildungssystem eines Staates, der aufbauend auf einer abgeschlossenen Primärbildung (Grundschulbildung) auf höherqualifizierte Berufe vorbereitet. Oft wird er weiter in zwei Bereiche unterteilt (in Deutschland und der Schweiz zum Beispiel Sekundarstufe I und Sekundarstufe II, in Österreich Unterstufe und Oberstufe der allgemeinbildenden höheren Schulen (Gymnasien)).
International werden die Institutionen und Ausbildungen zum sekundären Bildungsbereich gezählt, die von der UNESCO auf ISCED-Level 2 und 3 klassifiziert sind.
Generell teilt man die Sekundarbildung nach der Altersstufe in:
Die Schulen des sekundären Bildungsbereichs nennt man weiterführende Schule, wobei ein Schultypus durchaus mit der Primarbildung beginnen kann. Die Altersgrenzen, in denen man von der Primär- in die Sekundärbildung wechselt, und in denen man die Sekundärbildung üblicherweise verlässt, schwanken weltweit stark. Der Besuch der Sekundarstufe I/Unterstufe ist in den meisten Staaten zur Erfüllung der Schulpflicht notwendig, die Schulen der Sekundarstufe II/Oberstufe werden meist freiwillig besucht.
Zu beachten ist, dass der Ausdruck Sekundarbildung nicht weltweit mit dem Begriff secondary education zusammenfällt: In Dänemark, Portugal, Finnland und Schweden oder Teilen von Kanada etwa gibt es eine einheitliche Pflichtschule über neun Schulstufen, sodass keine eigenständige Sekundarstufe I besteht, mit ‚Sekundarbildung‘ meint man dort die Sekundarstufe II.[1] In vielen asiatischen Staaten gibt es mehrere Geschwindigkeitsstufen, in denen Schüler die Sekundarstufe in kürzerer Zeit absolvieren können.
Nach dem Bildungsziel trennt man:
Ausdrückliche Berufsbildung in der Sekundarstufe I/Unterstufe gilt nicht als Stand der Dinge, weil er auf Kinderarbeit hinausläuft; daher sind die Schulen der Unterstufe in den Industriestaaten durchwegs allgemeinbildend. In Frankreich beispielsweise kann aber schon in den beiden letzten Jahren des Collèges (entspricht etwa der Sekundarbildung Unterstufe / Sekundarstufe I) ein technischer Schwerpunkt gewählt werden; in Luxemburg gibt es den technischen Schwerpunkt ab Anfang der Sekundarstufe I.[1]
In manchen Staaten überwiegt im sekundären Bildungsbereich die Allgemeinbildung (Westeuropa, Skandinavien, angelsächsische Schulsysteme), in Mittel- und Osteuropa dominiert die Berufsbildung.[2]
Nach der Weiterbildung unterscheidet man
Als unteren Bildungsbereich (niedere Bildung) klassifiziert man dann: Nur Abschluss der Grundschule, oder nur Abschluss der Schulpflicht ohne Berufsausbildung, wie auch Schulabbruch als Einzelkarriere (ungelernt), oder eine rein berufliche Ausbildung, ohne begleitenden Schulbesuch – letztere ist heute in den Industriestaaten nicht mehr üblich, weltweit aber die Norm der Bildungskarriere.
Diese klassischen Einteilungen werden, weil sie schon in den Altersstufen, die zu einer Schulentscheidungen zwingen (Abschluss der Grundschule, Abschluss der Schulpflicht), aber auch durch die Begriffe ‚Niedere‘ und ‚Höhere Bildung‘, zu einer sozialen Sortierung führen, durchaus kritisch gesehen. Sie werden heute durch zahlreiche andere Bildungsmodelle aufgebrochen, oder aufzubrechen versucht.
In Deutschland umfasst die Sekundarstufe die Schulstufen 5 bis 13 (im verkürzten Bildungsgang 12), also je nach Bundesland bei einem Einschulalter von 5–7 Jahren und einer Schulpflicht von 10–12 Jahren in der Regel die Schüler der Altersstufen 9–19 Jahre. Die Schulen gliedern sich relativ konsequent in Sekundarstufe I (ISCED 2, Ende der Schulpflicht) und Sekundarstufe II (Oberstufe, ISCED 3).
In Österreich entsprechen die Schulstufen 5 bis 12 der Sekundarstufe, die 11–19-jährigen Regelschüler umfassend. Man spricht von Unterstufe (Stufen 5–8, ISCED 2) und Oberstufe (Stufen 9–12, ISCED 3), wobei die Unterrichtspflicht nach Ende der 9. Schulstufe absolviert ist. Für jene Schüler, die keine weiterführende Schule besuchen, gibt es eine spezielle einjährige, die Unterrichtspflicht abschließende Schule: Polytechnische Schule (ISCED-3B). Zu Details siehe Schultypen im Bildungssystem von Österreich.
In der Schweiz setzt je nach Kanton die Sekundarstufe in der vierten bis sechsten Schulstufe ein (6 ist die Regel des Endes der Primarstufe) und endet in der 13. bis 15. Schulstufe, sodass im Allgemeinen die Zehn- bis Zwanzigjährigen in dieser Bildungsebene zu finden sind. Die Trennung in Sekundarstufe I (Oberstufe, ISCED 2) und Sekundarstufe II (ISCED 3) ist schweizweit mit dem Ende der obligatorischen Schule zum Ende der neunten Schulstufe zu sehen, mit Ausnahme des Langzeitgymnasiums, dessen Sekundarstufe II in der 8. Stufe einsetzt, und dem freiwilligen Zehnten Schuljahr.
In Liechtenstein nennt man die gesamte ISCED 2 Sekundarstufe (6–8 Schulstufe, Primarstufe 5-jährig), ISCED 3 ab dem Ende des Schulobligatoriums mit 15 Jahren Weiterführende Schule (9–12 Stufe), sie umfasst die Schüler, die in der Regel 11–19 Jahre alt sind.
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