Seikanron
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Seikanron (jap. 征韓論; kor. 정한론, Jeonghanron, wörtlich: „Debatte über die Eroberung Koreas“) bezeichnet einen politischen Richtungsstreit innerhalb der japanischen Regierung, der sich über die Frage nach einer militärischen Aktion gegen Korea entspann und im Oktober 1873 seinen Höhepunkt erreichte. Der Streitpunkt zwischen den Befürwortern um Saigō Takamori und Itagaki Taisuke und den Gegnern um Ōkubo Toshimichi und Iwakura Tomomi war dabei nicht so sehr die Frage nach einer expansionistischen Außenpolitik an sich, sondern vielmehr diejenige nach dem richtigen Zeitpunkt und der zukünftigen Ausrichtung der japanischen Politik.[1]
Der Streit führte zu einer Spaltung der neuen Meiji-Regierung und zum Ausscheiden von Saigō Takamori, Itagaki Taisuke und Etō Shimpei aus dem japanischen Großen Staatsrat (Dajō-kan). Letztendlich rief das Zerwürfnis der Regierung in dem noch jungen Meiji-Staat eine Reihe von Attentaten, Aufständen und Rebellionen hervor.