Schweizer Truppen in französischen Diensten für das Königshaus der Valois 1480–1589
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1480, im Staatsvertrag mit Ludwig XI., König von Frankreich, über den Einsatz von Schweizer Truppen in französischen Diensten für das Königshaus der Valois, verpflichteten sich die Behörden der Eidgenossenschaft zum ersten Mal, einem ausländischen Machthaber ein offizielles eidgenössisches Truppenaufgebot zu stellen.
42 Schweizer Truppen dienten den Valois von 1480 bis 1589, sich gegen Burgund zu behaupten, sich zeitweilig in Italien festzusetzen, mit Habsburg um die europäische Führungsrolle zu konkurrieren und die Hugenotten zu bekämpfen. Sie wurden jeweils für einzelne Kriegszüge angefordert und nach deren Ende wieder entlassen.
1497 stellte Karl VIII., der Nachfolger Ludwigs XI., mit seiner Leibgarde der Hundertschweizer aber auch die erste ständige Schweizer Truppe in fremden Diensten auf. Sie wurde zum Vorbild für weitere europäische Fürsten, die sich eine stehende Schweizer Garde zu leisten begannen[A 1].
Das Bündnis wurde, auch unter den Nachfolgern der Valois, immer wieder erneuert und machte Frankreich für vier Jahrhunderte zum wichtigsten Vertragspartner der Eidgenossen. Es diente auch als Vorlage für alle weiteren Verträge, die im Verlaufe der Zeit mit anderen, nicht französischen Vertragspartnern abgeschlossen wurden.
Schweizer Truppen in fremden Diensten hiess der von Behörden der Schweizer Eidgenossenschaft mit Staatsverträgen geregelte Solddienst von geführten, ganzen Truppenkörpern im Ausland.
Diese Verträge enthielten ein Kapitel, das die militärischen Angelegenheiten regelte: die sogenannte Kapitulation (oder Privatkapitulation, wenn einer der Vertragspartner ein privater Militärunternehmer war).