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belgischer Politiker Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Rudi Vervoort (* 20. November 1958 in Sint-Agatha-Berchem) ist ein belgischer Politiker (PS) aus Brüssel. Seit Mai 2013 ist er Ministerpräsident der Region Brüssel-Hauptstadt.
Rudi Vervoort wuchs in Evere, einer Gemeinde in der Region Brüssel-Hauptstadt, auf. Als Sohn einer französischsprachigen Mutter und eines niederländischsprachigen Vaters (Unteroffizier der Luftwaffe) spricht er Französisch und Niederländisch.[1]
Rudi Vervoort ist Jurist, mit dem Studienabschluss eines Lizentiats der Rechte (ULB), und wohnt in Evere.
Seit Februar 1998 ist Vervoort Bürgermeister von Evere. Parteipolitisch ist er Mitglied der französischsprachigen Sozialistischen Partei (PS) und war von 2012 bis 2013 deren Vizepräsident. Weiterhin ist er seit dem 29. Juni 1999 Mitglied des Parlamentes der Region Brüssel-Hauptstadt sowie Fraktionschef („Präsident“) der PS-Gruppe. Seit dem 6. Juli 2004 ist er auch Mitglied des Parlaments der Französischen Gemeinschaft.
Am 7. Mai 2013 übernahm Rudi Vervoort mit der Eidablegung das Amt des Ministerpräsidenten der Brüsseler Hauptstadtregion als Nachfolger von Charles Picqué, der dieses Amt erstmals 1989 innegehabt hatte[2][1][3].
Dies war insofern überraschend, da Vervoort bei der Diskussion um die Nachfolge von Picqué im Juni 2011 seine Parteikollegin Laurette Onkelinx als „natürliche Kandidatin für die Nachfolge von Picqué“ betrachtet hatte.[4] Durch seine nachdrückliche Unterstützung für Onkelinx ließ er keinen Zweifel daran, dass die beiden anderen Kandidaten Kir und Mayeur für ihn nicht in Frage kämen. Doch Picqué selbst fand Vervoort wohl geeigneter für die sensible Aufgabe des Brüsseler Ministerpräsidenten, denn er wünschte sich diesen als Nachfolger.
Für Schlagzeilen in flämischen Zeitungen sorgte Rudi Vervoorts Ankündigung, dass in Zukunft jeder Schüler, der in Brüssel die Schule verlässt, mindestens Französisch und Niederländisch, die beiden offiziellen Sprachen der Stadt, beherrschen soll. Dies stößt in Flandern auf positive Resonanz, da bislang in dieser Frage seitens der Französischsprachigen eher eine gleichgültige Haltung vorherrschte und Papier und Wirklichkeit seit langer Zeit nicht mehr übereinstimmen. Doch angesichts der Veränderungen in den letzten Jahren und der Tatsache, dass in vielen Brüsseler Familien inzwischen weder Französisch noch Niederländisch gesprochen wird, hat diese Initiative des Ministerpräsidenten auch wohl den Zweck, das belgische Zusammengehörigkeitsgefühl zu stärken.[5]
Rudi Vervoort sieht seine Initiative jedoch vor allem vor dem Hintergrund der hohen Jugendarbeitslosigkeit, deren Bekämpfung er als vorrangige Aufgabe betrachtet. Er ist davon überzeugt, dass viel mehr Wallonen und französischsprachige Brüsseler Arbeit finden könnten, wenn sie beide Landessprachen beherrschen würden, insbesondere in der Brüsseler Region. Er räumt jedoch ein, dass es auf der französischsprachigen Seite immer noch große Vorbehalte gäbe, sodass hier ein dickes Brett zu bohren sei und schnelle Ergebnisse wohl nicht zu erwarten sind. Allerdings ist er zuversichtlich, denn er hat bereits erste Anzeichen eines Sinneswandels festgestellt.[6]
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