Robert Alan Dahl
US-amerikanischer Politikwissenschaftler Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Robert Alan Dahl (* 17. Dezember 1915 in Inwood; † 5. Februar 2014 in Hamden)[1][2][3] war ein US-amerikanischer Politikwissenschaftler.
Dahl wuchs in der kleinen Gemeinde Inwood in Iowa auf, wo er auch geboren wurde. 1925 zogen seine Eltern mit ihm nach Alaska, das damals noch kein US-Bundesstaat war. Er studierte an der University of Washington und graduierte an der Yale University, wo er 1940 seine Dissertation Socialist Programs and Democratic Politics: An Analysis vorlegte.
Ab 1936 arbeitete er für das National Labor Relations Board in Washington und kämpfte im Zweiten Weltkrieg als Infanterist unter anderem in den Vogesen. Nach dem Krieg wurde er an die Yale University berufen und dort später zum Sterling Professor für Politikwissenschaft ernannt. Er war Präsident der American Political Science Association, Mitglied der National Academy of Sciences, der American Academy of Arts and Sciences (1960), der American Philosophical Society (1960), der British Academy (1973) und Autor auf dem Gebiet der Politiksoziologie. 1986 wurde er emeritiert.
Bekannt wurde Dahl durch seine Arbeiten zur Demokratietheorie, wobei insbesondere der politikwissenschaftliche Begriff der Polyarchie eng mit seinem Namen verbunden ist. Seine Arbeiten über die Demokratie – insbesondere seine Studien über „Partizipation“ und „Pluralität“ – wurden international beachtet. 1995 wurde er mit dem Johan-Skytte-Preis ausgezeichnet.
In den 1960er Jahren führte Dahl eine Grundsatzdiskussion mit Charles Wright Mills über die Natur der politischen US-Herrschaftsstrukturen, die dieser in seinem Buch The Power Elite beschrieben hatte. Mills untersuchte die Beziehungen unter Führern von Militär, Politik und Industrie und beobachtete, dass sie meist eine Eliteuniversität besucht hatten, Mitglieder der gleichen exklusiven Clubs seien und oftmals innerhalb ihres engen elitären Kreises heirateten. In seiner Analyse kam er zu dem Ergebnis, dass eine dreiteilige Elitenkoalition (Inhaber von Spitzenpositionen in Großunternehmen, in der politischen Exekutive und im Militär) die entscheidenden Machtpositionen innehabe, diese Positionen stark miteinander verflochten seien und eine Konvergenz ihrer Interessen stattgefunden habe. So sei vom geforderten Pluralismus, der die Machtkontrolle und -verteilung fördern soll, wenig übrig geblieben. Diese Thesen kritisierten zahlreiche Soziologen und Politologen, so auch Dahl. Er beanstandete besonders die von Mills angewandte soziometrische Reputationsmethode und konterkarierte sie in seinem Werk Who Governs? mit der Entscheidungsmethode – beides Verfahren, die heute in der Macht- und Eliteforschung der politischen Soziologie bestens vertraut sind. (Siehe auch Power Structure Research.)
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