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Rjabinowka (russisch Рябиновка, deutsch Schmoditten) ist eine Siedlung im Rajon Bagrationowsk (Kreis Preußisch Eylau) der Oblast Kaliningrad (Gebiet Königsberg (Preußen)) in Russland und gehört zur Gwardeiskoje selskoje posselenije (Landgemeinde Gwardeiskoje (Mühlhausen)).
Siedlung
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Rjabinowka liegt 3 km nördlich von Bagrationowsk (Preußisch Eylau) an der russischen Fernstraße A 195 (ehemalige deutsche Reichsstraße 128) zwischen der alten und der neuen (Umfahrung Bagrationowsk) Straßenführung. Den westlichen Ortsrand begrenzt die Bahnlinie Kaliningrad (Königsberg) – Bagrationowsk, ein Teilstück der früheren Ostpreußischen Südbahn.
Die Ortschaft hieß bis 1946 Schmoditten[2] und gehörte zum Landkreis Preußisch Eylau im Regierungsbezirk Königsberg der Provinz Ostpreußen. Ab 1874 war die Landgemeinde in den Amtsbezirk Henriettenhof[3] eingegliedert, der 1928 in „Amtsbezirk Althof“ (russisch: Orechowo) umbenannt wurde.
Im Jahre 1910 zählte Schmoditten 292 Einwohner[4]. Am 1. Oktober 1928 wurde die Landgemeinde Leidtkeim (heute russische: Bolschakowskoje) nach Schmoditten eingemeindet, und am 1. April 1929 folgte die Landgemeinde Schloditten (Sagorodnoje). Die Einwohnerzahl stieg bis 1933 auf 503 und betrug 1939 507[5].
Im Jahre 1945 kam Schmoditten mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion und erhielt 1946 die russische Bezeichnung „Rjabinowka“. Bis 2009 war der Ort in den Orechowski sowjet (Dorfsowjet Orechowo (Althof)) eingegliedert und ist seither – aufgrund einer Struktur- und Verwaltungsreform[6] – eine als „Siedlung“ qualifizierte Ortschaft innerhalb der Gwardeiskoje selskoje posselenije (Landgemeinde Gwardeiskoje (Mühlhausen)) im Rajon Bagrationowsk.
Die Kirche in Schmoditten wurde im 14. Jahrhundert – etwa 1330 bis 1360 – errichtet und 1380 vollendet. Das Gebäude überlebte den Zweiten Weltkrieg nahezu unbeschadet, wurde jedoch nach 1945 ausgeräumt und verfiel. Im Jahre 1970 sprengte das sowjetische Militär die noch verbliebenen Kirchenwände und nutzte den Schutt für Straßenreparaturarbeiten.
Schmoditten war bereits in vorreformatorischer Zeit ein Kirchdorf. Der Einzug der Reformation erfolgte relativ früh. Schmoditten war dann der Inspektion des Königsberger Oberhofpredigers zugeordnet, gehörte zuletzt mit seinem großen Kirchspiel zum Kirchenkreis Preußisch Eylau (heute russisch: Bagrationowsk) in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union.
Während der Zeit der Sowjetunion war kirchliches Leben so gut wie unmöglich. Erst in den 1990er Jahren entstanden in der Oblast Kaliningrad wieder evangelische Gemeinden, von denen die in Gwardeiskoje (Mühlhausen) Rjabinowka am nächsten liegt. Sie ist eine Filialgemeinde der Auferstehungskirche in Kaliningrad (Königsberg) innerhalb der Propstei Kaliningrad[7] der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland (ELKER).
Zum Kirchspiel Schmoditten gehörten bis 1945 der Pfarrort und die Dörfer:[8]
Deutscher Name | Russischer Name | Deutscher Name | Russischer Name | |
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Althof | Prechowo | Lampasch | Nadeschdino | |
Auklappen | Maloje Osjornoje | Leidtkeim | Bolschakowskoje | |
Bekarten | Borowoje | Melonkeim | Borowoje | |
Boggentin | Lermontowo | Naunienen | Berjosowka | |
Drangsitten | Awgustowka | Neucken | Dubki | |
Ellermühle | NN.[9] | Palpasch | Pessotschnoje | |
Graventhien | Awgustowka | Pieskeim | Berjosowka | |
Groß Sausgarten | Berjosowka | Rappeln | Rakitnoje | |
Johnken | Awgustowka | Rohrmühle | Borowoje | |
Karlshöfchen | NN.[9] | Schloditten | Sagorodnoje | |
Klein Sausgarten | Bolschoje | Sossehnen | Solnzewo, jetzt: Berjosowka | |
Kniepitten | Kusnetschnoje, jetzt: Berjosowka | Tollkeim | Solnzewo jetzt: Berjosowka | |
Kutschitten | Snamenskoje | Wogau | Lermontowo |
In den Jahren nach Einführung der Reformation waren in Schmoditten zwei Geistliche tätig. Bis 1945 taten hier 26 evangelische Pfarrer Dienst[10]:
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