Riß
Nebenfluss der Donau Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Die Riß [ Kilometer langer Fluss in Oberschwaben im südöstlichen Baden-Württemberg. Sie mündet beim Ortsteil Ersingen der Kleinstadt Erbach im Alb-Donau-Kreis von rechts und aus dem Süden kommend in die Donau. Die Riß hat zwei Quellbäche, die längere und bedeutendere, nordwärts fließende Kalte Riß und die nordwestwärts verlaufende Warme Riß, die bei Winterstettendorf zumündet.
] ist ein 49Riß Linker Hauptoberlauf: Kalte Riß | ||
Die Riß südlich von Biberach | ||
Daten | ||
Gewässerkennzahl | DE: 1136 | |
Lage | Baden-Württemberg | |
Flusssystem | Donau | |
Abfluss über | Donau → Schwarzes Meer | |
Ursprung | Zufluss der Warmen Riß ca. 0,5 km nordnordwestlich von Winterstettendorf 47° 59′ 31″ N, 9° 44′ 3″ O Quelle der Kalten Riß ca. 1,4 km südlich von Michelwinnaden | |
Quellhöhe | ca. 577 m ü. NN[LUBW 1] Ursprung der Kalten Riß
| |
Mündung | bei Erbach-Ersingen von rechts und aus dem Süden in die obere Donau 48° 17′ 42″ N, 9° 50′ 40″ O | |
Mündungshöhe | 481,3 m ü. NN[LUBW 2] | |
Höhenunterschied | ca. 95,7 m | |
Sohlgefälle | ca. 2 ‰ | |
Länge | 48,9 km[LUBW 3] ab Ursprung der Kalten Riß
| |
Einzugsgebiet | 422,705 km²[LUBW 4] | |
Abfluss am Pegel Niederkirch[1] AEo: 411 km² Lage: 8,3 km oberhalb der Mündung |
NNQ (03.03.1944) MNQ 1932–2006 MQ 1932–2006 Mq 1932–2006 MHQ 1932–2006 HHQ (08.06.1969) |
576 l/s 2,19 m³/s 4,52 m³/s 11 l/(s km²) 27,7 m³/s 48,7 m³/s |
Mittelstädte | Bad Waldsee, Biberach, Ehingen, Laupheim | |
Gemeinden | Ingoldingen, Hochdorf, Ummendorf, Warthausen, Schemmerhofen, Öpfingen | |
Die Riß bei Biberach | ||
Warme Riß bei Winterstettendorf |
Das Gewässer wurde zwischen 1293 und 1295 Rússaigie erstmals schriftlich erwähnt. Der antike Geograph Claudius Ptolemäus erwähnte bei Rißtissen ein römisches Kohortenkastell mit dem Namen R[i]usiava im 2. Jahrhundert. Der Name steht wohl in Zusammenhang mit dem indogermanischen Verb *reus „wühlen, graben“.[2]
Der Hauptstrangoberlauf Kalte Riß entspringt im nördlichen Landkreis Ravensburg etwa 1,4 km südlich der Ortsmitte von Bad Waldsee-Michelwinnaden am Südwestrand des Waldstücks Riedle auf etwa 577 m ü. NN. Er zieht zum Dorf, an dessen Südrand er den Burgweiher durchläuft. In danach fortgesetztem Nordlauf an der Kreisgrenze zum Landkreis Biberach nimmt die Kalte Riß von links die Alte Riß auf, die einen Teil des Brunnenholzrieds südwestlich von Michelwinnaden entwässert. Weiter nördlich bei Ingoldingen-Winterstettendorf nimmt sie etwa 5,7 km unterhalb ihres Ursprungs von rechts die Warme Riß auf, womit die Riß entsteht.
Die nur 3,7 km[LUBW 3] lange Warme Riß entsteht im Wilden Ried südöstlich von Winterstettendorf, verläuft schon ganz im Biberacher Landkreis und speist im Ort einen Mühlteich, an dem auf Karten ein Riß-Ursprung etwas über einen Kilometer oberhalb des Zusammenflusses beider Riß-Äste ausgewiesen ist.
Die vereinte Riß zieht danach nordost- bis nordwärts mit teils ausladenden Schlingen in merklich eingetieftem Tal durch den Biberacher Kreis. Bald tritt sie hier aus dem Bodensee-Jungmoränenland ihrer Ursprünge in das Altmoränengebiet der Riß-Aitrach-Platten über, das ein Teil des auch Oberschwäbische Hochebene genannten Naturraums Donau-Iller-Lech-Platte ist. Sie fließt durch Ingoldingen-Winterstettenstadt, unterquert die Bahnstrecke Ulm–Friedrichshafen von Bad Schussenried nach Biberach, die bis unterhalb der Kreisstadt im Tal läuft, und passiert dann Ingoldingen selbst, wo von Westen der Federbach zumündet.
Danach nimmt die Riß bei Ingoldingen-Degernau die von Südsüdwesten heranfließende kurze Lauter auf, passiert Hochdorf am rechten Hangfuß, über dem die Hochfläche Hochgeländ sich nordöstlich parallel zum Tal zieht. Sie trennt danach dessen Ortsteil Appendorf am linken Ufer vom ebenfalls gemeindezugehörigen Schweinhausen am rechten Hang. Danach zieht sie westlich vorbei an Ummendorf, wonach sie beim schon zu Biberach gehörenden Kneippkurbad Jordanbad aus Südosten in die Umlach einmündet. Durchs anschließende Biberach läuft sie wieder mehr nordwärts, im Stadtkern mündet aus Südwesten der Rotbach.
Unterhalb von Biberach läuft die Riß über Warthausen Richtung Schemmerhofen, wo der aus Richtung Westen heranfließende Mühlbach einmündet, nach Schemmerberg (Gemeindeteil von Schemmerhofen). Weiter nördlich fließt sie durch Ober- und Untersulmetingen (westliche Stadtteile von Laupheim), wobei ihr in Obersulmetingen der von Westen kommende Ingerkinger Rotbach und in Untersulmetingen der von Westen heranfließende Schlaibach und direkt nördlich davon beim Weiler Niederkirch der aus gleicher Richtung kommende Aischbach zufließen. In diesem Gebiet verläuft bis zur Rißmündung wenige Kilometer östlich parallel zur Riß der Donau-Zufluss Dürnach nach Norden.
Daraufhin fließt die Riß durch Rißtissen (östlicher Stadtteil von Ehingen) im Alb-Donau-Kreis, um wenig später mit vier Mündungsarmen (teils künstlich angelegt) in die aus Richtung Südwesten heranfließende Donau zu münden; nördlich von Rißtissen zweigt der Rißkanal von der Riß ab. Der Rißmündung gegenüber liegt am nördlichen Donauufer die Gemeinde Öpfingen.
Das Quellgebiet der Riß liegt unmittelbar nördlich der Rhein-Donau-Wasserscheide, eines Teils der Europäischen Hauptwasserscheide. Während die Riß überwiegend in nördlicher Richtung zur Donau fließt, verläuft die Schussen, die etwas weiter nordwestlich bei Bad Schussenried entspringt, in zumeist südlicher Richtung in den Bodensee und damit in den Rhein.
Zu- und Abflüsse der Riß (Auswahl) vom Ursprung bis zur Mündung, mit Längen[LUBW 3]:
Die Riß ist Namensgeberin für die vorletzte Kaltzeit, die Riß-Kaltzeit (in Norddeutschland auch Saale-Kaltzeit genannt). In der naturkundlichen Abteilung des Braith-Mali-Museums in Biberach an der Riß finden sich viele anschauliche Modelle zur Riß-Kaltzeit.
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