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italienischer Kardinal der römisch-katholischen Kirche Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Renato Raffaele Kardinal Martino (* 23. November 1932 in Salerno, Italien) ist ein italienischer Geistlicher, Diplomat des Heiligen Stuhls und emeritierter Kurienkardinal der römisch-katholischen Kirche sowie derzeitiger Kardinalprotodiakon.[1]
Renato Raffaele Martino war Seminarist am Almo Collegio Capranica, er studierte an der Päpstlichen Universität Gregoriana und an der Lateranuniversität Philosophie und Katholische Theologie. Im Jahre 1957 empfing er das Sakrament der Priesterweihe für das Erzbistum Salerno-Acerno. Nach weiteren Studien promovierte er im Fachbereich Kanonisches Recht und spezialisierte sich darüber hinaus auf diplomatische Fragen. 1962 trat er in den diplomatischen Dienst des Vatikans ein und arbeitete als Sekretär in den Auslandsvertretungen des Heiligen Stuhls in Nicaragua, auf den Philippinen, im Libanon und in Brasilien.
Am 14. September 1980 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum Titularerzbischof von Segermes und zum Pro-Nuntius in Thailand sowie zum Apostolischen Delegaten für Laos, Singapur und Malaysia. Die Bischofsweihe spendete ihm Agostino Kardinal Casaroli am 14. Dezember desselben Jahres. Mitkonsekratoren waren der Sekretär der Kongregation für die Evangelisierung der Völker, Erzbischof Duraisamy Simon Lourdusamy, und der Erzbischof von Salerno-Acerno, Gaetano Pollio.
Während seiner Amtszeit wurde die gemeinsame Delegatur für Laos, Singapur und Malaysia in je eigene diplomatische Vertretungen umgebildet, am 7. Dezember 1983 wurde seine Beauftragung als Apostolischer Delegat in Malaysia auch auf Brunei ausgeweitet. Am 3. Dezember 1986 wurde er zum ständigen Beobachter des Heiligen Stuhls bei den Vereinten Nationen in New York ernannt.
Seit Oktober 2002 war er Präsident des Päpstlichen Rates Iustitia et Pax.[2] Papst Johannes Paul II. nahm ihn am 21. Oktober 2003 als Kardinaldiakon mit der Titeldiakonie San Francesco di Paola ai Monti in das Kardinalskollegium auf. Martino nahm am Konklave 2005, in dem Benedikt XVI. gewählt wurde, teil. Dieser bestätigte Martino in allen seinen Ämtern und übertrug ihm am 11. März 2006 zusätzlich das Amt des Präsidenten des Päpstlichen Rates der Seelsorge für die Migranten und Menschen unterwegs.[3]
Am 28. Februar 2009 nahm Papst Benedikt XVI. Martinos Rücktrittsgesuch vom Amt des Präsidenten des Päpstlichen Rates der Seelsorge für die Migranten und Menschen unterwegs an.[4] Benedikt XVI. nahm am 24. Oktober 2009 Martinos aus Altersgründen vorgebrachtes Rücktrittsgesuch vom Amt des Präsidenten des Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden an.[5] Seit 2010 ist er Großprior des Konstantinordens.
Da Kardinal Martino bereits die Altersgrenze zur Teilnahme an einem Konklave überschritten hat, würde er als Kardinalprotodiakon den neuen Papst bei dessen Amtseinführung zwar mit der Tiara krönen oder in der mittlerweile gebräuchlicheren schlichten Zeremonie diesem das päpstliche Pallium umlegen, nicht jedoch den neugewählten Papst von der Benediktionsloggia verkünden.
Am 14. Juni 2007 verkündete Renato Raffaele Martino in einer Stellungnahme über die NGO Amnesty International:
„Die Menschenrechtsgruppe hat ihre Aufgabe verraten. Daher müssen Individuen und katholische Organisationen ihre Unterstützung von Amnesty International einstellen.“
Dies bezog er darauf, dass die Menschenrechtsorganisation sich zuvor dafür ausgesprochen hatte, das Recht von Frauen auf einen Schwangerschaftsabbruch in Fällen von Vergewaltigung, bei Inzest und bei Gefahr für die Gesundheit oder das Leben der Frau zu verteidigen. Diese Äußerung wurde stark kritisiert, u. a. von der Grünen-Vorsitzenden Claudia Roth. Auch wurde dieser Aufruf von Radio Vatikan zwar übertragen, auf der offiziellen Internet-Seite aber nicht vollständig wiedergegeben.[6]
Renato Raffaele Martino war Mitglied der folgenden Dikasterien der römischen Kurie:
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