Reichenbach ist eine Gemeinde im Landkreis Kronach (Oberfranken), Bayern. Die Gemeinde ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Teuschnitz.

Schnelle Fakten Wappen, Deutschlandkarte ...
Wappen Deutschlandkarte
Thumb
Reichenbach (Landkreis Kronach)
Thumb
Basisdaten
Koordinaten: 50° 26′ N, 11° 25′ O
Bundesland:Bayern
Regierungsbezirk: Oberfranken
Landkreis: Kronach
Verwaltungs­gemeinschaft: Teuschnitz
Höhe: 610 m ü. NHN
Fläche: 8,66 km2
Einwohner: 672 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 78 Einwohner je km2
Postleitzahl: 96358
Vorwahl: 09268
Kfz-Kennzeichen: KC, SAN
Gemeindeschlüssel: 09 4 76 166
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Hauptstr. 32
96358 Reichenbach
Website: reichenbach-kronach.de
Erste Bürgermeisterin: Karin Ritter[2] (SPD)
Lage der Gemeinde Reichenbach im Landkreis Kronach
Thumb
Karte
Schließen

Geografische Lage

Reichenbach liegt im Naturpark Frankenwald auf einer Hochebene. Im Ort entspringt der Reichenbach, ein rechter Nebenfluss der Kremnitz.[3] Durch den Ort verläuft der Fränkische Marienweg.

Gemeindegliederung

Die Gemeinde besteht nur aus dem Pfarrdorf Reichenbach.[4][5]

Geschichte

Der Ort wurde 1190 als „Richebach“ erstmals urkundlich erwähnt.[6] Der Ortsname leitet sich von einem gleichlautenden Gewässernamen ab, dessen Bedeutung starker Bach ist.[7] Reichenbach gehörte zum Kloster Langheim. Nachdem das Kloster in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten war, verkaufte es 1388 Reichenbach mit seinen Besitzungen im Frankenwald an das Hochstift Bamberg.[8]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Reichenbach 48 Anwesen (4 Güter, 5 Dreiviertelgüter, 11 Halbgüter, 10 Viertelgüter, 1 Achtelgut, 15 Tropfhäuser, 2 halbe Tropfhäuser). Das Hochgericht übte das bambergische Centamt Teuschnitz aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft sowie die Grundherrschaft über alle Anwesen hatte das Kastenamt Teuschnitz inne. Neben den Anwesen gab es noch 1 Halbgut, das unbewohnt war.[9]

Infolge der Säkularisation kam Reichenbach nach Bayern. Mit dem Gemeindeedikt wurde 1808 der Steuerdistrikt Reichenbach gebildet, zu dem Haßlach gehörte. Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) entstand die Ruralgemeinde Reichenbach. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Teuschnitz zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Rothenkirchen (1919 in Finanzamt Rothenkirchen umbenannt). 1837 wurde Reichenbach dem Landgericht Ludwigsstadt zugewiesen. Von 1862 bis 1880 und von 1888 bis 1931 gehörte Reichenbach zum Bezirksamt Teuschnitz, von 1880 bis 1888 und ab 1931 zum Bezirksamt Kronach (1939 in Landkreis Kronach umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Ludwigsstadt (1879 in Amtsgericht Ludwigsstadt umbenannt, das 1956 zu einer Zweigstelle des Amtsgerichts Kronach wurde). Die Finanzverwaltung wurde 1929 vom Finanzamt Kronach übernommen.[10]

In den Jahren 1951/1952 wurde ein neues Feuerwehrhaus errichtet. In dem Gebäude wurde auch die Gemeindekanzlei untergebracht. Diese hatte zuvor ihren Sitz in der alten Schule. 1971 ließ die Gemeinde das Rathaus erweitern und aufstocken. Die Kreissparkasse Ludwigsstadt bezog im gleichen Gebäude Räumlichkeiten für ihre Zweigstelle.[6]

Im Jahr 1927 wurde im Ortszentrum die katholische Filialkirche St. Peter und Paul errichtet. Diese wurde 1979 abgebrochen, nachdem die neue Kirche St. Michael von 1974 bis 1975 gebaut worden war. Durch den Bamberger Erzbischof Elmar Maria Kredel erfolgte am 18. September 1977 die Kirchenweihe. Am 18. Juli 1978 wurde Reichenbach zur Pfarrkirche der Pfarrei Haßlach bei Teuschnitz ernannt.

Einwohnerentwicklung

Zwischen 1988 und 2018 sank die Einwohnerzahl von 956 auf 667 um 289 bzw. um 30,2 %; drittstärkster Einwohnerverlust in Prozenten in Bayern im genannten Zeitraum.

Weitere Informationen Jahr, Einwohner ...
JahrEinwohnerHäuser[11]Quelle
181824247[10]
1840317[12]
1852340[12]
1855360[12]
1861404[13]
1867431[14]
187143369[15]
1875452[16]
1880456[17]
188548489[18]
189050393[19]
1895548[12]
1900588108[20]
JahrEinwohnerHäuser[11]Quelle
1905609[12]
1910638[21]
1919679[12]
1925839123[22]
1933954[23]
19391013[23]
19461059[23]
19501160168[24]
19521130[23]
19611097209[25]
19701104[26]
1987966265[27]
2008762[28]
2017671262[28]
Schließen

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat hat acht Mitglieder. Dazu kommt der Erste Bürgermeister.

Weitere Informationen CSU, SPD ...
CSUSPDBürgerliste Reichenbach (BLR)Gesamt
20023508 Sitze
20085308 Sitze
20142428 Sitze
2020[29] 2 4 2 8 Sitze
Schließen

Bürgermeister

Erste Bürgermeisterin ist seit 1. Mai 2008 Karin Ritter (SPD). Vorgänger war Roland Schnappauf (SPD).

Wappen

Die Gemeinde Reichenbach führt seit 1965 ein Wappen.

Thumb
Wappen von Reichenbach
Blasonierung: „In Blau über einem gesenkten silbernen Wellenbalken schräg gekreuzt ein goldener Bergmannshammer und ein goldener Schieferdeckerhammer, dahinter ein aufrechter, durchgehender, linksgewendeter goldener Krummstab.“[30]
Wappenbegründung: Der Krummstab sowie die Farben Gold und Blau weisen auf das Kloster Langheim hin, in dessen Besitz es bis 1388 war. Der Bergmannshammer und der Schieferdeckerhammer erinnern an den Schieferabbau in thüringischem Gebiet, der eine wichtige Erwerbsquelle für die Bevölkerung darstellte.

Baudenkmäler

Thumb
Feldkapelle St. Mariae

Verkehr

Die Kreisstraße KC 24 führt zur Kreisstraße KC 8 (0,5 km südwestlich) bzw. die Staatsstraße 2209 kreuzend nach Lauenhain (4,1 km nördlich).[3]

Literatur

Commons: Reichenbach (Oberfranken) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Wikiwand in your browser!

Seamless Wikipedia browsing. On steroids.

Every time you click a link to Wikipedia, Wiktionary or Wikiquote in your browser's search results, it will show the modern Wikiwand interface.

Wikiwand extension is a five stars, simple, with minimum permission required to keep your browsing private, safe and transparent.