Seinen ersten großen Auftrag, ein Landhaus in Waldsteinberg, bekam Brachmann von einer jungen Offizierswitwe, die er später heiratete.
Der Kaufmann Max Haunstein, ein Verwandter von Brachmanns Ehefrau, beauftragte ihn mit dem Entwurf einer Villa als Hochzeitsgeschenk für seine Frau. Das Haus in der Leipziger Liviastraße 8, dessen Raumkonzept sich an der Stellung der Sonne im Tagesablauf orientiert, wurde von Paul Horst-Schulze ausgestaltet. Es verfügte über einen Trinkbrunnen im Salon, einen Speiseaufzug und ein luxuriöses Bad. Vom Ergebnis begeistert stellte Haunstein im Anschluss Brachmann das Geld für mehrere Wohnhäuser in der Leibnizstraße zur Verfügung.
Als Brachmanns Hauptwerk gilt das 1906/1907 in wertvollen Materialien ausgeführte, sehr kostspielige so genannte „Märchenhaus“ mit von Johannes Hartmann entworfenen Porträts Leipziger Persönlichkeiten am Platz am Künstlerhaus (seit 1922 Nikischplatz). Am 4. Dezember 1943 wurde dieses bedeutende Beispiel der Leipziger Jugendstilarchitektur zerstört.
1906/1907: Märchenhaus, Platz am Künstlerhaus (seit 1922 Nikischplatz; kriegszerstört)
1907–1909: Umbau des Stadtpalais des Pelzhändlers Friedrich Wilhelm Dodel, Leibnizstraße 26/28 (erbaut 1862 von Otto Klemm, erweitert von Heinrich Purfürst; zu DDR-Zeiten Haus der Jungen Pioniere „Georg Schwarz“)[7]
1909–1915: Geschlossene Reihe von Einfamilienhäusern, Windscheidstraße 28, 30, 32, 34 (durch spätere Veränderungen und Teilabriss der Kopfbauten stark beeinträchtigt)[8]
1911: Villa für den Kaufmann Theodor Hartmann, Windscheidstraße 22[8]
In anderen Orten
1904: Gärtnerhaus mit Turm und Blendfachwerk zur von Gustav Steinert erbauten Villa des Kaufmanns Walter Polich in Gautzsch, Mehringstraße 16
1918: Ehrenhain für die im Ersten Weltkrieg gefallenen Soldaten auf dem Friedhof Püchau
Das ländliche Arbeiterwohnhaus. Baureife Entwürfe für Landarbeiterwohnhäuser mit Stall im Preise von 3500–5000 Mark. (Hervorgegangen aus dem Wettbewerbe der Landwirtschaftlichen Sonder-Ausstellung der Internationalen Baufachausstellung Leipzig 1913). Verlag der Gesellschaft für Heimkultur, Wiesbaden 1913.
Bernd Sikora, Peter Franke: Das Leipziger Waldstraßenviertel. Straßen, Häuser und Bewohner. Edition Leipzig, Leipzig 2012, ISBN 978-3-361-00673-7, S. 107.
Peter Guth, Bernd Sikora: Jugendstil und Werkkunst. Architektur um 1900 in Leipzig. Edition Leipzig, Leipzig 2005, ISBN 3-361-00590-6, S. 69–71, S. 89, S. 151.
Andreas Höhn: Künstlerfreund und Baumeister des Großbürgertums. Der Werkbund-Architekt Raymund Brachmann. In: Leipziger Blätter. Jahrgang 2004, Heft 45, S. 63–65.
Lebensdaten und Künstlerbund-Mitgliedschaft nach dem Datensatz Raymund Brachmann (Mementodes Originals vom 19. Dezember 2014 im Internet Archive)Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/personen-wiki.slub-dresden.de im Personen-Wiki der SLUB Dresden, zuletzt abgerufen am 29. Januar 2013.
Jens Rometsch: Das letzte Stadtpalais. Licon AG putzt Villa von Raymund Brachmann und weitere Häuser im Waldstraßenviertel heraus. In: Leipziger Volkszeitung vom 9./10. August 2008.
Christoph Kühn, Brunhilde Rothbauer: Denkmale in Sachsen. Stadt Leipzig. Band 1: Südliche Stadterweiterung. (= Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland.) Verlag für Bauwesen, Berlin 1998, ISBN 3-345-00628-6, S. 396–399.