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rundes Einzelkorn in Sedimenten durch Anlagerung von dünnen Mineralschichten Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Pisoid (lat. pisum „Erbse“) ist ein rundes Einzelkorn in Sedimentgesteinen, das durch die Anlagerung von dünnen Mineralschichten entsteht.
Dieser Begriff aus der Petrographie hat in der älteren Literatur verschiedene Bedeutungen:
Aufgrund der Vieldeutigkeit des Begriffs ist es heute üblich, den Begriff „Pisoid“ durch eine geeignete Kombination genauer zu bezeichnen, welche die Entstehung mit einbezieht, etwa Höhlen-, Caliche-, fluviatile oder lakustrine Pisoide.
Einige Autoren beschreiben mit dem Terminus Pisoid auch runde Karbonatkörner, die von Algen gebildet werden. Diese Pisoide sollten allerdings korrekterweise als Onkoide oder Rhodolithe bezeichnet werden.
Pisoide sind meist rundliche, strukturell den Ooiden ähnliche Körner mit einem Durchmesser von mehr als 2 mm bis mehreren Zentimetern. Sie besitzen dichte, oft etwas unregelmäßige Lagen um einen Kern (Nukleus).
Die Form wird durch den Bildungsort bestimmt:
Andere Pisoide sind asymmetrisch und bilden oben und unten dickere Lagen; andere sind seitlich gelängt. Seltener sind Pisoide auch miteinander verbunden. Sie können zerbrochen und wieder erneut umkrustet sein. Die Kerne sind meist Lithoklasten, Peloide, Fragmente anderer Pisoide oder Zementkrusten.
Pisoide entstehen nahezu rein chemisch durch Ausfällung (Höhlenpisoide, Pisoide in Thermalquellen), aber auch unter starker Beteiligung von Mikrobenmatten (z. B. Calichepisoide).
Gesteine, die überwiegend aus Pisoiden bestehen, werden als Pisolithe bezeichnet. Deutsche Bezeichnungen dafür sind Erbsenstein oder Sprudelstein, wobei diese Begriffe jedoch auf Pisoide in Höhlen oder Thermalquellen beschränkt sind.
Die Pisolith- und Erbsenstein-Vorkommen in Karlsbad wurden bereits von Johann Wolfgang von Goethe in einer Abhandlung beschrieben und diskutiert.[2][3] Andere europäische Vorkommen befinden sich unter anderem in Niederösterreich, in der Schweiz und in Frankreich.
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