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italienischer Wissenschaftsjournalist, Fernsehmoderator und Buchautor (1928–2022) Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Piero Angela (* 22. Dezember 1928 in Turin; † 13. August 2022 in Rom)[1] war ein italienischer Wissenschaftsjournalist, Fernsehmoderator und Buchautor.
Angela begann seine Karriere als Radiomoderator, wurde später aber als Moderator von Nachrichtensendungen der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt RAI bekannt. In seinen journalistisch geprägten Wissenschaftssendungen pflegte der Moderator und Autor einen angelsächsischen Stil.[2]
Piero Angela wurde in Turin geboren. Er war der Sohn von Nella Maglia und Carlo Angela, einem antifaschistischen Arzt, der am 29. August 2001 mit dem Titel Gerechter unter den Völkern geehrt wurde. Piero Angela schrieb später, er habe sein rationales Denken vom Vater geerbt und sagte, dass „seine Erziehung mit typisch piemontesischen Werten verbunden war“, sehr starr und nach strengen Prinzipien, deren wichtigstes die Zurückhaltung gewesen sei.[3]
Angela besuchte das Gymnasium in Turin und nahm ab 1948 als Pianist in den Jazzclubs von Turin an Jamsessions teil.[4] 1950 gründete er mit dem Schlagzeuger Franco Mondini und unterschiedlichen Bassisten ein Jazztrio, das Solisten wie Nini Rosso, Franco Pisano oder Rex Stewart begleitete. Für eine Weile gehörte er auch dem Quartett von Nunzio Rotondo an.[5]
Ende 1951 begann Angela, für die RAI an einer Sendung über die Geschichte des Jazz mitzuarbeiten. 1952 hörte er auf, Musik zu machen und widmete sich hauptberuflich dem Journalismus, zunächst als Reporter. Er war neun Jahre Korrespondent in Paris und vier Jahre in Brüssel, dann war er für die RAI in Amerika tätig.
Anfang der 1970er Jahre begann Angelas Karriere als Wissenschaftsredakteur. Seine erste Sendung war Destinazione uomo im Jahr 1971, ab 1981 moderierte er die Serie Quark.
Die Formel von Quark war zu dieser Zeit besonders innovativ. Alle verfügbaren technologischen Mittel und Ressourcen der Fernsehkommunikation wurden genutzt, um die behandelten Themen allgemeinverständlich und unterhaltsam zu präsentieren: Dokumentarfilme der BBC und von David Attenborough dienten als Vorbild, Cartoons von Bruno Bozzetto wurden zur Erklärung schwieriger Konzepte herangezogen, ebenso Interviews mit Experten, Live-Experimente usw. Dieses Modell garantierte klar verständliche Informationen bei schwierigen und komplexen Themen.
Im Jahr 1984 begann Piero Angela sein Pillole di Quark-Projekt. Kurze Clips zu technischen, wissenschaftlichen, pädagogischen, sozialen und medizinischen Themen, die auf RAI ausgestrahlt wurden. Im selben Jahr machte Angela die erste Infotainment-Talkshow. Es handelte sich um eine Live-Show mit Publikum im Foro Italico. Die Gäste des Programms waren bekannte Wissenschaftler, Künstler, Darsteller und Profisportler, die auch mit dem Publikum vor Ort interagieren konnten.
Von 1986 bis 1987 moderierte Angela zwei Primetime-Shows auf Rai 1 zum Thema Klima und Klimaschutz. Der Drehort war der Palazzetto dello Sport in Turin. Anschließend folgten drei Dokumentationsserien, gedreht mithilfe von neuen Technologien der Computergrafik: La macchina meravigliosa (Die Wundermaschine; acht Episoden) über den menschlichen Körper, Il pianeta dei dinosauri (Der Planet der Dinosaurier; vier Episoden), eine Tour in die Vorgeschichte, und Viaggio nel cosmo (Reise durch den Kosmos; sieben Episoden).
Diese Serien wurden in Zusammenarbeit mit Angelas Sohn Alberto produziert, ins Englische übersetzt und die Rechte an Fernsehsender in über 40 Länder verkauft.
Im Jahr 1988 begann Quark italiani, eine Doku-Reihe über Natur, Umwelt, Forschungsexpeditionen und Tierwelt, die von italienischen Autoren produziert und gedreht wurde – darunter auch Alberto Angela, mit einigen Dokumentationen über Afrika.
Im Jahr 1995 begann Superquark. In dessen Verlauf wurde am 4. Juni 1999 die 2000. Folge des Quark-Projekts ausgestrahlt. Ab demselben Jahr gibt es auch die Speciali di Superquark, monothematische Abende zu Themen von großem sozialen, psychologischen und wissenschaftlichen Interesse sowie die Zusammenarbeit mit der Fernsehsendung Domenica in, in der Piero Angela Gastgeber war. 1997 begann das Projekt Quark Atlante – Immagini dal pianeta.
Schließlich waren Piero und Alberto Angela seit 2000 Autoren von Ulisse – Il piacere della scoperta, einem monografischen Programm zu historischen und wissenschaftlichen Themen.
Parallel zu seiner Aktivität als Wissenschaftsjournalist und Moderator schrieb Piero Angela über 30 Sachbücher. Viele davon wurden ins Englische, Deutsche und Spanische übersetzt. Die Gesamtauflage beträgt über drei Millionen Exemplare. Zudem war er viele Jahre Autor für die Rubrik Scienza e società (Wissenschaft und Gesellschaft) des wöchentlichen Fernsehmagazins Sorrisi e Canzoni und fungierte als Herausgeber und Leiter des Monatsmagazins Quark, das er 2001 gründete und 2006 aus Geldmangel aufgeben musste. Das Monatsmagazin, das von der gleichnamigen Fernsehsendung inspiriert war, behandelte wissenschaftliche Themen auf allgemeinverständliche Weise.
Der Asteroid (7197) Pieroangela wurde nach ihm benannt.
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