Phuwiangosaurus („Echse von Phu Wiang“) war ein mittelgroßer sauropoder Dinosaurier (Sauropoda) aus der Gruppe der Titanosauria[2], der aus der Unterkreide (Valangium bis Hauterivium) von Südostasien (Thailand) stammt. Zu dieser Gattung zählt nur die Typusart Phuwiangosaurus sirindhornae.

Schnelle Fakten Phuwiangosaurus, Zeitliches Auftreten ...
Phuwiangosaurus
Zeitliches Auftreten
Unterkreide (Valanginium bis Hauterivium)[1]
139,3 bis 130,7 Mio. Jahre
Fundorte
Systematik
Echsenbeckensaurier (Saurischia)
Sauropoden (Sauropoda)
Macronaria
Titanosauriformes
Titanosaurier (Titanosauria)
Phuwiangosaurus
Wissenschaftlicher Name
Phuwiangosaurus
Martin et al., 1994[2]
Art
  • Phuwiangosaurus sirindhornae
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Phuwiangosaurus konnte bis zu 19 Meter lang und 17 Tonnen schwer werden.[1] Wie alle Sauropoden war er ein Pflanzenfresser und bewegte sich vierbeinig fort.

Fossilbericht

Phuwiangosaurus ist von den Überresten verschiedener Individuen bekannt – sowohl von Alttieren als auch von Jungtieren. Unter den Funden sind ein Postkranialskelett (das Skelett ohne den Schädel), zahlreiche isolierte Skelettelemente, Schädelfragmente sowie fossiles Material von Jungtieren (Martin et al. 1994)[3]. Buffetaut (2002) beschrieb darüber hinaus einen Hirnschädel (Neurocranium). Alle Funde stammen aus der Sao-Khua-Formation im nordöstlichen Thailand, dabei kann ein Großteil der zahlreichen Sauropodenfossilien von der Khorat-Hochebene Phuwiangosaurus zugeordnet werden. Der Holotypus stammt aus dem Landkreis (Amphoe) Phu Wiang in der Provinz Khon Kaen, der für die Gattung namensgebend ist.[4]

Anatomie

Die anatomische Beschreibung und systematische Einordnung des Holotypus basiert auf Halswirbeln in der Nähe des Schädels sowie dem Oberschenkelknochen (Humerus). Die Wirbel sind charakterisiert durch niedrige, breite Neuralbögen, der Oberarmknochen zeichnet sich durch eine annähernd gleiche Breite des Querschnitts des proximalen (körpernahen) und des distalen (körperfernen) Endes aus. Martin et al. 1994 führen in der wissenschaftlichen Erstbeschreibung noch viele weitere Merkmale auf, die jedoch keine exklusiven Charakteristika (Autapomorphien) für Phuwiangosaurus sind, sondern auch bei anderen Sauropoden vorkommen.

Systematik

Für Martin et al. 1994 gilt Phuwiangosaurus als rätselhafter Sauropode, der nicht leicht einer der systematischen Großgruppen zuzuordnen sei.[3] Er wurde von den Autoren zu den Titanosauria gestellt, jedoch schlugen sie später vor ihn auf der Grundlage weniger Kieferfragmente und Zähne als einen frühen Vertreter des 1995 von Upchurch aufgestellten Taxons Nemegtosauridae einzuordnen (Martin et al. 1999)[4]. Upchurch (1998) sieht in Phuwiangosaurus einen ursprünglichen Titanosauriformen, der wahrscheinlich enger mit den Titanosauria als mit den Brachiosauridae verwandt war.[5] Im Jahr 2002 beschrieb Buffetaut einen Hirnschädel und ordnete ihn Phuwiangosaurus zu. Dieser Fund zeigt eine enge Verwandtschaft mit Nemegtosaurus auf, weshalb Wilson (2005) die Zuordnung zu der Nemegtosauridae bestätigte. Allerdings existieren noch keine phylogenetischen Analysen, die den neuen Fund miteinbeziehen.[6]

Literatur

  • Valérie Martin, Eric Buffetaut, Varavudh Suteethorn: A new genus of sauropod dinosaur from the Sao Khua Formation (Late Jurassic or Early Cretaceous) of northwestern Thailand. In: Comptes Rendus de l'Academie des Sciences. Série 2: Mécanique, Physique, Chimie, Astronomie, Sciences de la Terre et des Planètes. Bd. 319, 1994, ISSN 0249-6305, S. 1085–1092, Digitalisat.
  • Valérie Martin, Eric Buffetaut, Varavudh Suteethorn: Description of the type and referred material of Phuwiangosaurus sirindhornae Martin, Buffetaut and Suteethorn, 1994, a sauropod from the Lower Cretaceous of Thailand. In: Oryctos. Bd. 2, 1999, ISSN 1290-4805, S. 39–91.
  • Paul Upchurch: The phylogenetic relationships of sauropod dinosaurs. In: Zoological Journal of the Linnean Society. Bd. 124, Nr. 1, 1998, ISSN 0024-4082, S. 43–103, doi:10.1111/j.1096-3642.1998.tb00569.x.

Einzelnachweise

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