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erste weibliche Jungfrau im Kölner Dreigestirn Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Agnes Paula Zapf verheiratete Kriske[1] (* 17. März 1918 in Köln;[2] † 2005 ebenda[3][4]) war in der Karnevalssession 1938 als Paula I[5] die erste weibliche[6] „Jungfrau“[7] im Kölner Dreigestirn.[8]
Paula Zapf aus Köln-Nippes wurde als „ein echtes Mädchen aus dem Volk“ von Thomas Liessem als Vorsitzendem des Festausschusses des Kölner Karnevals und der NS-Organisation Deutsche Arbeitsfront[9] für das Kölner Dreigestirn ausgewählt.[10] Dies geschah auf Druck der NSDAP, die die Homosexualität bekämpfte und deshalb durchsetzte, dass die Figur der Jungfrau von einer Frau dargestellt werden sollte.[11] Die Prinzenproklamation mit ihr wurde von fast allen Sendern des NS-Staates übertragen. Zapf arbeitete bei der Kölner Firma Bierbaum-Proenen[4], die 1938 ihr 125-jähriges Jubiläum feierte, in der Hemdenausgabe.[10] Das Unternehmen finanzierte auch das Kostüm der Jungfrau.[3] Die Wahl war aber wohl auch ein Zeichen des Kölschen Klüngels, da Thomas Liessem mit Zapfs Vater befreundet war.[4]
Der Kölner Oberbürgermeister Karl Georg Schmidt würdigte Zapf auf der Prinzenprokalmation mit den Worten „Diesmal bist du kein verkappter Mann – solch Schönheit nur die Frau uns schenken kann“[12] Prinz Peter sei wegen des Applauses für sie eifersüchtig gewesen:[10] „Ich bin doch nicht die Staffage für die Jungfrau“, soll er erbost ausgerufen haben.[4] Von den Karnevalisten wurde ihr bescheinigt, dass sie ihre Aufgabe gut gemacht habe.[4]
Zapf blieb im Folgenden aber vom Karneval ausgeschlossen, da sie als Frau keiner männlichen Gesellschaft beitreten durfte. Sie wurde auch nicht in die Traditionsgemeinschaft[13] der ehemaligen Prinzen, Bauern und Jungfrauen des Kölner Karnevals aufgenommen.[14] 1988 scheiterte der Vorschlag des damals amtierenden Dreigestirns, Paula Zapf und ihre Nachfolgerin in die Traditionsgesellschaft ehemaliger Prinzen, Bauern und Jungfrauen aufzunehmen.[15] Die bisher einzige weitere weibliche Jungfrau folgte 1939 mit Else Horion.
Paulas Eltern waren Rudi Zapf, erster Posaunist beim Reichssender Köln, und Theresa Zapf.[16] Paula Zapf lebte weiter in Köln, heiratete 1968 den Fräser Karl Julius Kriske (1904–1978) und hieß dann Paula Kriske.[1] Sie lebte bis ins hohe Alter in den Riehler Heimstätten.[2] Wenige Monate nachdem die EhrenGarde der Stadt Köln 1902 sie dort während der Session 2005 besucht hatte,[2] verstarb sie 87-jährig im Sommer des gleichen Jahres.[4]
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