Panamakanal-Behörde
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Die Panamakanal-Behörde (spanisch Autoridad del Canal de Panamá, ACP; englisch Panama Canal Authority, PCA) ist die Behörde des Staates Panama mit Sitz in Balboa, die den Panamakanal verwaltet und betreibt.[1]
Die Panamakanal-Behörde ist eine selbständige juristische Person. In deutscher Terminologie würde man sie als Anstalt des (panamaischen) öffentlichen Rechts bezeichnen. Sie basiert auf Titel XIV (Art. 315 – 323) der panamaischen Verfassung.[2]
Oberstes Organ ist der Verwaltungsrat (Junta Directiva – Board of Directors), der aus elf Direktoren besteht. Der Vorsitzende des Verwaltungsrates wird vom Präsidenten der Republik ernannt, er ist gleichzeitig Minister für Kanalangelegenheiten. Neun Direktoren werden vom Präsidenten und seinem Kabinett mit Zustimmung des Parlamentes ernannt, ein Direktor wird allein vom Parlament ernannt. Die Amtszeit der Direktoren beträgt neun Jahre.[3] Die PCA hat einen Beirat (Junta Asesora – Advisory Board), bestehend aus 18 Personen aus verschiedenen Ländern, die für zwei Jahre bestellt werden.[4]
Die Geschäfte der PCA werden von einem Verwalter (Administrador) und seinem Vertreter gemäß den Vorgaben des Verwaltungsrates geleitet. Der Verwalter vertritt die ACP nach außen. Er wird für eine Amtszeit von sieben Jahren vom Verwaltungsrat bestellt.[5]
Die Hauptverwaltung befindet sich in Balboa im Administration Building No. 101, dem traditionellen Sitz der Kanalverwaltung seit 1914.[6]
Während der Kanal selbst unveräußerliches Eigentum des panamaischen Volkes ist,[7] obliegt der PCA die Verwaltung, der Betrieb, die Erhaltung und Wartung sowie die Modernisierung des Kanals. Die ACP verfügt dazu über eigenes Vermögen und selbständige Verwaltungsbefugnisse. Die Zuständigkeit der PCA erstreckt sich auch auf die zum Kanal gehörenden Gewässer, Seen und deren Zuflüsse.[8] Einzelheiten sind in einem Organisationsgesetz geregelt.[9] Die PCA ist an die Bestimmungen des Abkommens über die Neutralität des Kanals gebunden, das ein Bestandteil der am 7. September 1977 zwischen den USA und Panama abgeschlossenen Torrijos-Carter-Verträge ist.
Der Vorsitzende des Verwaltungsrates ist (Stand Juni 2013) Roberto Roy, gleichzeitig Minister für Kanalangelegenheiten. Seit 2012 ist Jorge L. Quijano, ein seit 1975 in der Verwaltung des Kanals tätiger Ingenieur, Verwalter des Kanals.[10] Er folgte am 4. September auf Alberto Alemán Zubieta, der dieses Amt 16 Jahre innehatte.[11] Die ACP hat etwa 9000 Mitarbeiter. Die PCA ist nicht nur in der Kanalverwaltung tätig, sondern liefert Elektrizität sowie 95 % des Trinkwassers für die Städte Colón, Panamá, San Miguelito und zukünftig auch Chorrera.[12] Die mit Abstand größte Aufgabe der PCA ist die Erweiterung des Kanals mit dem Bau neuer Schleusen, die 2016 fertiggestellt wurde,[13] sowie der Bau der Atlantic Bridge, einer Schrägseilbrücke am atlantischen Ende des Kanals.[14]
Laut Geschäftsbericht 2011 hatte die PCA Erlöse von insgesamt 2.318 Mio. Balboa (= US-Dollar), davon 1.730 Mio. Balboa Kanalgebühren. Der Jahresüberschuss (net profit) betrug 1.229 Mio. Balboa. 12.989 Hochseeschiffe, davon 6.918 solche der Panamax-Klasse, sowie 1.695 weitere Schiffe durchfuhren den Kanal im Geschäftsjahr 2011. Die beförderte Tonnage wuchs um 7,3 % auf 322,1 Mio. PCUMS (Einheiten des Panama Canal Universal Measurement System[15]).
Die Panamakanal-Behörde wurde am 27. Dezember 1997 gegründet. Die erste Sitzung ihres Verwaltungsrates fand am 12. Februar 1998 statt. Nach einer Übergangszeit, in der der Kanal gemeinsam mit der Panama Canal Commission verwaltet wurde, übernahm die PCA am 31. Dezember 1999 die alleinige Verantwortung und Verwaltung.[16]
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