elektronisches Musikinstrument Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Ondes Martenot (Plural; französisch für „Martenot-Wellen“; bei ihrer Vorstellung im Jahr 1928 Ondes Musicales, „Musikalische Wellen“ genannt) sind ein monophones elektronisches Musikinstrument.
Das Instrument wurde von seinem Namensgeber, dem französischen Musikpädagogen und RadioamateurMaurice Martenot, erfunden, angeregt durch ein Treffen mit dem Erfinder des Theremin, Lev Sergejewitsch Termen, im Jahr 1923. Wie das Theremin beruhen auch die Ondes Martenot auf dem Prinzip des Schwebungssummers, dessen Klang mit elektronischen Filtern verändert werden kann. Das elektronische Tasteninstrument mit sieben Oktaven Umfang wird mit der rechten Hand über ein Manual oder mittels eines Ringes (Glissandi) gespielt, während gleichzeitig mit der linken Hand Dynamik und Klangfarbe gesteuert werden können. Der Ring für Glissandi sitzt auf einem Draht, der parallel zur Tastatur geführt ist. Auf frühen Versionen des Instruments wird die Tonhöhe nur über den Ring gesteuert, die Tastatur diente allein zur visuellen Orientierung. Mit der linken Hand kann der Spieler die Lautstärke regeln und durch Filter die Klangfarbe beeinflussen.
Eine der frühsten Verwendungen des Ondes Martenot findet sich in Jacques ChailleysCantique du soleil für Altstimme und Ondes Martenot Quartett aus dem Jahr 1934 auf einen Text von Franz von Assisi.[1] Das Werk wurde in den 1990er Jahren vom französischen Musiker Tristan Foison in betrügerischer Absicht kopiert und erhielt seine US-Premiere unter dessen Namen.[2]
In der OperSaint François d’Assise verwendet Olivier Messiaen im Orchester drei Ondes Martenot (weiträumig verteilt), in seiner Turangalîla-Sinfonie setzte er die Ondes Martenot als konzertierendes Soloinstrument ein, des Weiteren auch in seinen Trois petites liturgies de la présence divine.
Im dramatischen OratoriumJeanne d’Arc au bûcher von Arthur Honegger spielen Ondes Martenot eine wichtige Rolle. (Honegger war einer der ersten Komponisten, die diesem Instrument Platz im Orchester gaben).
In der Rockmusik wurden die Ondes Martenot in jüngster Zeit von der britischen Band Radiohead (Alben Kid A, Amnesiac, Hail to the Thief) eingesetzt. Gespielt wird das Instrument hierbei von Jonny Greenwood, der es auch in seinen Filmmusiken zu Bodysong und There Will Be Blood zum gleichnamigen Film einsetzte.
Der französische Komponist Yann Tiersen wurde auf mehreren Alben sowie bei Konzerten von Christine Ott auf den Ondes Martenot begleitet.
Auf Bryan FerrysAs Time Goes By wurden auf einigen Stücken Ondes Martenot gespielt.