Oberschlesisches Landesmuseum
Museum in Ratingen Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Das Oberschlesische Landesmuseum (OSLM) in Ratingen widmet sich der Geschichte und Kultur Oberschlesiens. Träger des Museums ist die 1970 gegründete Stiftung Haus Oberschlesien, eine Stiftung des privaten Rechts. Es befindet sich direkt gegenüber des alten Museumsgebäudes „Haus Oberschlesien“ in Ratingen-Hösel, in dem aktuell die Stiftung ihren Sitz hat. Die museale Arbeit wird durch das Land Nordrhein-Westfalen auf Grundlage des § 96 BVFG gefördert. Grundlagen sind sowohl die Patenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen für die in Deutschland lebenden Oberschlesier von 1964 sowie die seit dem Jahr 2000 intensivierte Partnerschaft mit der polnischen Woiwodschaft Schlesien. Ausstellungsschwerpunkte des Museums sind die Kulturgeschichte Oberschlesiens und der angrenzenden Gebiete, die Bergbau- und Schwerindustriegeschichte des oberschlesischen Industriereviers sowie die Geschichte des 20. Jahrhunderts. Heutzutage stehen Sammlung, Bewahrung, Forschung und Vermittlung des oberschlesischen Kulturerbes ganz im Sinne des europäischen Dialogs im Vordergrund.
Oberschlesisches Landesmuseum in Ratingen 2017 | |
Daten | |
---|---|
Ort | Ratingen |
Art |
Historisches Museum
|
Gründungsdatum | 1983 |
Leitung |
David Skrabania[1]
|
Website | |
ISIL | DE-MUS-257518 |
Das Oberschlesische Landesmuseum (OSLM) wurde 1983 vom damaligen nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Johannes Rau eröffnet. Seitdem übernahm das Museum wichtige Funktionen bei der kulturellen sozialen Integration von deutschen Vertriebenen und Spätaussiedlern aus Oberschlesien, deren kulturelles Erbe es präsentiert. Nach 1989 entwickelte sich die Institution immer mehr zu einem international anerkannten Vermittler zwischen deutschen, polnischen und tschechischen Interessenten des oberschlesischen Themas.
1998 bekam das Museum einen modernen barrierefreien Funktionsbau gegenüber von dem alten Standort, der entsprechend einer Förderkonzeption von der Bundesregierung finanziert wurde. Der Ausstellungsbau wurde vom Kölner Architekturbüro Walter von Lom & Partner entworfen und entspricht der Form dreier aneinandergrenzender Würfel.
Das Museum verfügt über eine Ausstellungsfläche von ca. 2000 m² über drei Stockwerke verteilt. Im Obergeschoss ist der Großteil der Dauerausstellung und ein erhöhtes Sockelgeschoss mit ca. 200 m², auf dem kleinere Wechselausstellungen stattfinden. Darüber hinaus verfügt dieser Bereich über einen abgetrennten Vorstellungsraum mit integriertem Bildschirm für Filmvorführungen. Im Erdgeschoss werden auf einer Ausstellungsfläche von ca. 500 m² die Sonderausstellungen präsentiert. Im Untergeschoss befindet sich ein kleinerer Teil der Dauerausstellung, die Räume der Museumspädagogik, das Depot und interne Werkstätten. Ebenfalls finden sich auf dem Museumsgelände diverse Ausstellungsstücke, wie die imposante Seilscheibe der Zeche Knurow oder der Eisenbahnwaggon aus Tschechien.
Die ständige Ausstellung ist auf zwei Ebenen verteilt mit knapp 1000 Quadratmetern zu sehen. Mehr als 1.000 historische Exponate vermitteln die wechselvolle und spannungsreiche oberschlesische Geschichte von der Urzeit bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts.
Titel | Zeitraum | Sonstiges |
---|---|---|
Made in Kattowitz | 25.10.2015 – 3.2.2016 | Begleitschrift |
Für Leib und Seele | 6.12.2015 – 19.2.2017 | |
Ostereier in Schlesien und in der Ukraine | 21.2. – 3.4.2016 | |
Annaberg / Góra Św. Anny | 9.4. – 16.5.2016 | |
Mutter Eva – ihr Glauben und Leben | 22.5. – 6.11.2016 | Begleitschrift |
Heinrich Schulz-Beuthen | 22.5. – 7.8.2016 | |
Oppelner Gesichter. Leute von heute in Trachten von gestern | 20.11.2016 – 19.2.2017 | |
Schlesische Bahnwelten | 2.4.2017 – 27.5.2018 | ausstellungsbegleitende Publikationen |
Ei-n-malig schön! Schlesische Ostereier | 5.3. – 27.4.2017 | |
CRYSANTHEON 2 – Zeitgenössische Kunst | 7.5. – 11.6.2017 | |
Troppau im Jahre Null | 30.7. – 29.10.2017 | |
Lintorfer Maler | 9.7. – 23.7.2017 | |
Kann Spuren von Heimat enthalten | 12.11.2017 – 18.2.2018 | |
Ostereier und Osterbräuche in Schlesien | 4.3. – 6.4.2018 | Begleitschrift |
Werkschau zum 100. Geburtstag von Jutta Osten | 4.3.2018 – 6.10.2019 | |
Adler über Schlesien | 15.4. – 10.6.2018 | Katalog |
Pfefferkuchen | 28.10.2018 – 28.2.2019 | |
Schaukelpferd und Zinnsoldaten. Kindheit und Jugend in Schlesien | 8.7.2018 – 10.5.2020 | Begleitschrift |
Gutes Klima – schlechtes Klima!? | 5.5. – 30.6.2020 | |
Das goldene Ei | 17.3. – 28.4.2019 | |
Oberschlesische Städte im Zweiten Weltkrieg | 7.7. – 6.10.2019 | |
40 Jahre Club Ratinger Maler | 13.10. – 8.12.2019 | |
Im Fluss der Zeit. Jüdisches Leben an der Oder | 15.12.2019 – 23.2.2020 | |
Ostereier und Osterbräuche in Oberschlesien | 8.3. – 19.4.2020 | |
Vergessene Opfer der NS-Euthanasie | 17.5. – 31.8.2020 | |
Jüdische Spuren. Von der Synagoge zum Gebetshaus in Beuthen | 21.11.2021 – 31.12.2023 | |
Ich BRAUCH das! | 20.3. – 28.8.2022 | |
Kabinett-Ausstellung Hans Bimler | 20.3. – 28.8.2022 | |
Bewegte Leben. Oberschlesische Persönlichkeiten | 3.7.2021 – 18.9.2022 | |
Grenzgänger. Alltag in einem geteilten Land | 14.11.2022 – 18.02.2024 | ausstellungsbegleitende Publikationen |
Vitrinen-Präsentation: Felicitas Kukuck | 22.01.2022 – 31.12.2023 | |
Zwei Mal Heimat – An Rhein und Oder. Acrylmalerei von Mauga Houba-Hausherr | 29.01.2023 – 31.12.2023 | |
1000 Kilometer westwärts. Die Geschichte des Oberschlesischen Landesmuseums | 16.7.–17.9.2023 | Begleitschrift |
Das Museum hat einen umfangreichen Sammlungsbestand an oberschlesischen Kulturgütern und deckt folgende Sammlungsbereiche (Stand: 2021) ab:
Im Stiftungsgebäude sind weitere kulturelle Einrichtungen angegliedert:
Unter anderem befindet sich das 2017 eingerichtete Kulturreferat für Oberschlesien im Stiftungsgebäude, das im engen Austausch mit der Stiftung und dem Museum steht. Hierbei unterstützt der Kulturreferent den Wissenstransfer zur Geschichte und Kultur Oberschlesiens in Zusammenarbeit mit Polen und Tschechien. Insbesondere Kulturprojekte in der Jugend- und Erwachsenenbildung werden von dem Kulturreferat sowohl ideell als auch materiell gefördert. Zur Projektförderung erhält das Kulturreferat vom Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) eigene Fördermittel, die zur Erforschung, Erhaltung und Präsentation deutscher Kultur und Geschichte im östlichen Europa dienen.
Bis 2019 wurde das Kulturreferat von Vasco Kretschmann geleitet. Sein Nachfolger ist der aus Oberschlesien stammende David Skrabania.
Im Haus Oberschlesien befindet sich eine Bibliothek samt Lesesaal und integrierte Arbeits- und Rechercheplätze. Leihausgaben sind aktuell nicht möglich, stattdessen kann der Besucher den örtlichen Scanner im Fachinformationszentrum benutzen. Die wissenschaftliche Bibliothek führt deutsch-, englisch, polnisch- und tschechischsprachige Literatur zu Oberschlesien sowie zu den angrenzenden böhmischen und mährischen Regionen. Der Literaturbestand ist über den Verbundkatalog östliches Europa der Martin-Opitz-Bibliothek zugänglich.
Ebenfalls befindet sich das Oktogon im Haus Oberschlesien mit maximal 200 Sitzplätzen. Hier finden Fachtagungen und Kulturveranstaltungen statt. Zusätzlich gibt es zwei kleinere Tagungsräume.
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