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Netzwerk von Zentralbanken und Finanzmarktaufsichtsbehörden Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Das Central Banks and Supervisors Network for Greening the Financial System (NGFS) ist ein Netzwerk von Zentralbanken und Finanzmarktaufsichtsbehörden, mit dem Ziel, Ansichten und Best Practices auszutauschen, das Risikomanagement im Finanzsektor zu Umweltrisiken und Auswirkungen der globalen Erwärmung weiterzuentwickeln und im Sinne des grünen Finanzwesen (englisch green finance) Mittel für den Übergang zu einer nachhaltigen Wirtschaft zu mobilisieren, um die Ziele des Übereinkommens von Paris zu erreichen.[1][2][3]
Das Netzwerk wurde auf dem ersten One Planet Summit im Dezember 2017 in Paris von acht Organisationen gegründet: die sechs Zentralbanken Banco de México, Bank of England, Banque de France, De Nederlandsche Bank, Deutsche Bundesbank, Monetary Authority of Singapore und Chinesische Volksbank sowie die beiden Finanzmarktaufsichtsbehörden Autorité de contrôle prudentiel et de résolution (ACPR, Frankreich) und Finansinspektionen (Schweden).[1][4]
Mitglied werden können auf alle Aufsichtsbehörden und Zentralbanken, die sich zu den Zielen bekennen und zur Mitarbeit im Netzwerk verpflichten.[3][5] Beobachterstatus können internationale oder regionale öffentliche Finanzinstitutionen, internationale oder regionale Normierungs-, Regulierungs-, Aufsichts- und Zentralbankgremien sowie multilaterale Entwicklungsbanken erhalten.[3]
Im April 2019 hatte das Netzwerk 34 Mitglieder und 5 Beobachter,[6] bis Juni 2021 wuchs das NGFS auf 95 Mitglieder und 15 Beobachter an, darunter aus dem deutschsprachigen Raum die BaFin, die Oesterreichische Nationalbank, die Schweizerische Nationalbank und die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht, sowie von der EU-Ebene die Europäische Zentralbank, die Europäische Bankenaufsichtsbehörde und die Aufsichtsbehörden EIOPA und ESMA.[5] Im September 2022 gehörten 116 Mitglieder und 19 Beobachter zum NGFS.[7]
Die Organisationsstruktur besteht laut der Charta von Juli 2020 aus:[3]
Im Jahr 2018 wurde Frank Elderson, Direktoriumsmitglied der Niederländischen Zentralbank, zum Vorsitzenden gewählt und 2020 im Amt bestätigt.[8][9] Seit 2020 ist er Mitglied des Direktoriums der Europäischen Zentralbank.[10][11] Im Januar 2022 übernahm Ravi Menon (Managing Director der Monetary Authority of Singapore) das Amt des Vorsitzenden und Sabine Mauderer (Vorstand der Deutschen Bundesbank) wurde zur Vize-Präsidentin ernannt.[12] Im Januar 2024 übernahm Mauderer den Vorsitz. Ihr neuer Stellvertreter ist Fundi Tshazibana, stellvertretender Vorsitzender der Südafrikanischen Zentralbank.[13]
Die Mitgliedschaft im NGFS ist kostenfrei, Aktivitäten und Projekte werden durch freiwillige Beiträge der Mitglieder finanziert.[3]
Im April 2019 legte das NGFS einen ersten, umfassenden Bericht vor.[6] Er empfiehlt[14][15][16] Zentralbanken und Aufsichtsbehörden,
sowie den Gesetzgebern,
Im Juni 2020 stellte das NGFS seine Klimaszenarien als gemeinsame Ausgangsbasis für die Analyse von Klimarisiken für die Wirtschaft und das Finanzsystem vor. In den beiden Folgejahren wurden erweiterte und aktualisierte Daten veröffentlicht. Die Szenarien beruhen auf den drei Integrated Assessment Modellen REMIND-MAgPIE (Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung), GCAM (University of Maryland) sowie MESSAGEix-GLOBIOM (International Institute for Applied Systems Analysis). Deren Ergebnisse wurden in das NiGEM-Modell (National Institute of Economic and Social Research) eingespeist, um weitere makroökonomische Analysen zu Inflation oder Arbeitslosigkeit durchzuführen. Hinzu kommen Klima-Daten, die von Climate Analytics und der ETH Zürich bereitgestellt werden.[17][18][19][20][21][22]
Folgende sechs Szenarien wurden untersucht: „Current Policies“ berücksichtigt nur bereits implementierte Klimapolitik, während „NDCs“ davon ausgeht, dass die freiwilligen Versprechen der Nationally Determined Contributions eingehalten werden. „Below 2°C“ geht davon aus, dass das Zwei-Grad-Ziel eingehalten wird, während „Net Zero 2050“ von einem 1,5-Grad-Ziel ausgeht, die durch frühe, global koordinierte Klimapolitik erreicht werden. „Delayed Transition“ geht von einer verschärften Klimapolitik erst ab 2030 aus, während „Divergent Net Zero“ regional und sektoral unterschiedliche Klimaanpassung vorsieht.[19]
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