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Maschinenelement Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Ein Nebenabtrieb (auch als Zapfwelle oder nach der Abkürzung des englischen Begriffs power take-off als PTO bezeichnet) stellt vor allem bei Traktoren sowie Lastkraftwagen und einigen Nutzfahrzeugen eine zumeist zuschaltbare mechanische Antriebsquelle an einem Nebenausgang des Getriebes bereit. Die mechanische Antriebsenergie kann direkt über eine Gelenkwelle genutzt werden und z. B. angebaute Mähbalken, Riemengetriebe oder Hydraulikpumpen antreiben.
Bei modernen Traktoren befindet sich die Zapfwelle in der Mitte zwischen dem Dreipunktgestänge am Heck, bei Modellen mit Frontanbaumöglichkeit auch ergänzend an der Vorderseite.
Wenn die Geräte bei einem stehenden Fahrzeug angetrieben werden sollen, ist zur Steuerung einfach mit dem Gaspedal oder Handgashebel die Drehzahl des Motors und damit die Zapfwellendrehzahl zu regeln (Seilwinde, Beregnungspumpen). Häufigen Einsatz findet dieser Nebenabtrieb an kommunalen Fahrzeugen, die zum Straßenreinigen, Salzstreuen und Schneeräumen eingesetzt werden.
Bei Traktoren wird der Nebenabtrieb Zapfwelle genannt und dient dem Antrieb von Wasserpumpen, Mähmaschinen, Ladewagen, Generatoren und vielen weiteren landwirtschaftlichen Anbaugeräten. Auch in der Forstwirtschaft wird die Zapfwelle angewendet, zum Beispiel bei modernen Holzspaltgeräten.
An den profilierten Wellenstummel, der aus dem Getriebe herausragt, wird eine mit einer Keilwellen- oder Evolventenprofil-Verzahnung versehene Gelenkwelle aufgesteckt. Die Sicherung dieser Welle erfolgte früher durch einen federdruckgesicherten Schiebestift, der in eine umlaufende runde Nut auf dem Wellenstummel der Zapfwelle eingriff. Mit Einführung der DIN EN 12965 im Jahre 2005 sind Schiebestiftverschlüsse an der Schlepperseite verboten und im Reparatur- oder Austauschfall durch rotationssymmetrische Verschlüsse zu ersetzen. Bei allen gängigen Verschlussarten ist die Kardanwelle werkzeuglos abnehmbar. Die gängigen Profilformen der Zapfwelle sind das 1-3/8-Zoll- und 1-3/4-Zoll-Keilwellenprofil mit sechs „Zähnen“, das 1-3/8-Zoll-Zahnwellenprofil mit 21 Zähnen und das 1¾-Zoll-Zahnwellenprofil mit 20 Zähnen (Evolventenprofil).
Ein direkter Nebenabtrieb wird meist bei Feuerwehrfahrzeugen verwendet, die über eine eingebaute Feuerlöschpumpe verfügen.
Verwendung findet ein Nebenabtrieb bei LKW, Nutzfahrzeugen und Traktoren auch zum Sekundärantrieb. In den meisten Fällen ist dies eine Hydraulikpumpe, die über Schlauchleitungen kleinere Ölmotoren antreibt oder Hubzylinder mit Energie versorgt. An Traktoren ist auch der Anbau von Winkel- und Riemengetriebe üblich.
Ist ein indirekter Nebenabtrieb Standard bei Lkw und schweren Nutzfahrzeugen, so war dieser als Option bei leichten allradgetriebenen Nutzfahrzeugen bis 2016 nur noch beim Land Rover Defender und Toyota Land Cruiser möglich.[1]
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