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Nandi („der Glückliche“), ein Buckelstier der hinduistischen Mythologie, ist das Reittier (Vahana) und treuer Diener des Hindu-Gottes Shiva. Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Nandi (Sanskrit नन्दी nandī = „der Glückliche“, Kannada ಬಸವ basava = „Stier“ oder „Bulle“), ein Buckelstier der hinduistischen Mythologie, ist das Reittier (vahana) und der treue Diener des Hindu-Gottes Shiva.
Manchmal führt Nandi (in Karnataka meist Basava) Shivas Gefolge an, die Ganas; nahezu immer fungiert er als Wächter und Schwellenhüter vor jedem Shiva-Linga sowie vor den Tempeln des Gottes. In einigen wenigen Tempeln dagegen ist er selbst verehrter Mittelpunkt. Er ist auch der Schutzgott der vierbeinigen Tiere und der vier Ecken der Welt.[1]
Die Mythologie nennt Kashyapa als Nandis Vater, der identisch ist mit dem Schöpfergott in Schildkrötengestalt, Prajapati. Als Mutter gilt Surabhi, „Ur-Kuh“ und Wunscherfüllerin. Nandi ist Dharmadevata – Herr des Dharma, Verkörperung des ewigen Gesetzes. Eine der vielen Geschichten erzählt, wie Nandi Dharmadevata eines Tages über die ewig kreisende Unendlichkeit erschrak. In seiner Verzweiflung und auf der Suche nach einem Ausweg gelangte er zu Shiva und warf sich diesem zu Füßen. Er flehte, er möge ihn als Reittier nehmen. In seiner Antwort weist Shiva auf die im Hinduismus angenommene zunehmende Schwäche des Dharma in den verschiedenen Zeitaltern hin: „Das tue ich gern, Herr des Dharma. Im goldenen Zeitalter wirst du ohne Beschwerden auf allen vier Beinen gehen. Im silbernen auf drei und im kupfernen Zeitalter auf zwei Beinen. Im dunklen eisernen Zeitalter wirst du schließlich mühsam auf einem Bein stehen müssen.“
Der Schutz des Rindes gehört zu den grundlegenden Kennzeichen des Hinduismus. Dyaus Pita (Vater Himmel) und Prithivi Mata (Mutter Erde), das älteste Götterpaar der Veden, sind versinnbildlicht durch Stier und Kuh. Die Kuh genießt als lebendiges Tier Verehrung, während der Stier in der hinduistischen Inkonographie als Begleittier mehrerer Gottheiten, wie etwa bei Yama, dem Herrn des Todes und der Rechtschaffenheit, eine große Rolle spielt. Im Kampf der Göttin Durga verkörpert der Stier das durch sie überwundene Übel. Auch die Bedeutung von Shivas Buckelstier scheint gegensätzlich, ist er einerseits der inbrünstige Verehrer Shivas und Verkörperung seiner schöpferischen Aspekte, verkörpert er andererseits – wie Shiva selbst – Vergänglichkeit und Zerstörung.
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