Mitenand-Initiative
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Die Mitenand-Initiative für eine neue Ausländerpolitik (Schweizerdeutsch mitenand für „miteinander“) war eine 1974 lancierte Volksinitiative in der Schweiz, die eine offenere Schweizer Ausländerpolitik zum Ziel hatte. Damit stand sie in klarem Gegensatz zu den Schwarzenbach-Initiativen zur selben Zeit, hinter denen die Furcht vor einer «Überfremdung» des Landes stand – auch wenn der Initiativtext in den Übergangsbestimmungen eine zehnjährige Plafonierung des Ausländeranteils vorsah.
Die Initiative wurde vom politisch linksgerichteten Komitee Arbeitsgemeinschaft für eine neue Ausländerpolitik getragen, 1974 lanciert und 1977 eingereicht. Das Parlament empfahl die Initiative zur Ablehnung und verabschiedete als indirekten Gegenvorschlag den Entwurf eines Ausländergesetzes (AuG). Bei der Volksabstimmung am 4. April 1981 erhielt die Initiative – bei einer Stimmbeteiligung von 39,88 % – 16,2 % oder 252.531 Ja-Stimmen, 83,8 % oder 1.304.153 Nein-Stimmen und keine einzige Standesstimme und wurde damit deutlich abgelehnt. Der Gegenvorschlag wurde am 6. Juni 1982 bei einer Stimmbeteiligung von 35,18 % mit 49,6 % oder 680.404 Ja-Stimmen ganz knapp verworfen.[1]
Seit der Mitenand-Initiative beschränkt sich das linke politische Lager in der Schweiz in der Ausländer-, Asyl- und Einwanderungspolitik weitgehend auf die Bekämpfung von Verschärfungsbestrebungen von rechter Seite und bringt wenig eigene Vorschläge vor.[2]