Migrationskrise an der Grenze zwischen Belarus und der Europäischen Union
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Die Migrationskrise an der Grenze zwischen Belarus und der Europäischen Union bezeichnet den damaligen Zuwachs an Migranten aus Vorder- und Zentralasien sowie Nordafrika, die ab Juli 2021 vermehrt versuchten, über die Grenze der Republik Belarus in die Europäische Union nach Lettland, Litauen und Polen (und von dort insbesondere nach Deutschland) zu gelangen. Die gedachte Route über das Staatsgebiet von Belarus in die Europäische Union wurde durch den medial geprägten Begriff Belarus-Route beschrieben. Die Zahl der Menschen, die diese Route für ihre Flucht benutzten, lag 2021 höher als in den Vorjahren und sank seitdem wieder. 2022 und 2023 wurde die Route von 6.000 bzw. 5.000 Menschen im Jahr genutzt, also von deutlich weniger als die Mittelmeer-Route (mehr als 220.000 Menschen 2023) und die Balkan-Route (mehr als 100.000 Menschen 2023).[1]
Der belarussische Präsident Aljaksandr Lukaschenka sowie sein enger Verbündeter, der russische Präsident Wladimir Putin, beförderten die Migration in die Europäische Union auf diesem Wege aktiv, um diese politisch unter Druck zu setzen. Laut Beobachtern wollten sie auf diese Weise erreichen, dass die Europäische Union die im Rahmen der Proteste in Belarus erlassenen Sanktionen gegen Lukaschenka und Personen aus dessen Umfeld aufhebt.[2]
Im Zuge der Migrationskrise wurden Misshandlungen an Flüchtlingen dokumentiert.[3][4][5] Außerdem kam es zu Todesfällen durch Unterkühlung oder Erschöpfung.[6]