Meißenheim

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Meißenheim

Meißenheim ist eine Gemeinde in Baden-Württemberg und gehört zum Ortenaukreis.

Schnelle Fakten Wappen, Deutschlandkarte ...
Wappen Deutschlandkarte
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Basisdaten
Koordinaten: 48° 25′ N,  46′ O
Bundesland:Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Freiburg
Landkreis: Ortenaukreis
Höhe: 151 m ü. NHN
Fläche: 21,35 km2
Einwohner: 4096 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 192 Einwohner je km2
Postleitzahl: 77974
Vorwahl: 07824
Kfz-Kennzeichen: OG, BH, KEL, LR, WOL
Gemeindeschlüssel: 08 3 17 075
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Winkelstraße 28
77974 Meißenheim
Website: www.meissenheim.de
Bürgermeister: Alexander Schröder
Lage der Gemeinde Meißenheim im Ortenaukreis
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Karte
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Geographie

Lage

Meißenheim liegt in der Oberrheinischen Tiefebene direkt am Rhein und damit an der deutsch-französischen Grenze, etwa 13 km von Lahr entfernt.

Nachbargemeinden

Die Gemeinde grenzt im Norden an Neuried, im Osten an Friesenheim und die Stadt Lahr, im Süden an Schwanau und im Westen an die elsässische Gemeinde Gerstheim.

Gemeindegliederung

Wappen Kürzell
Wappen Kürzell

Zur Gemeinde Meißenheim mit der ehemals selbstständigen Gemeinde Kürzell gehören die beiden gleichnamigen Dörfer. Im Gemeindeteil Kürzell liegen die abgegangenen Ortschaften Hoschweier, Kenle, Merzweier, Mietershofen und Vastolfsweier. Im Gemeindeteil Meißenheim liegen die abgegangenen Ortschaften Äußerer und Innerer Hilbertshof, auf die heute ein Flurname hindeutet.[2]

Geschichte

Zusammenfassung
Kontext

Die ersten Spuren menschlicher Siedlung gehen in Meißenheim bis in die Jungsteinzeit zurück. Neolithische Funde lassen auf die Bandkeramiker als erste Bauern von Meißenheim schließen. Bei Bauarbeiten wurden auch Gräber der Alemannen und Merowinger gefunden.

Der Ortsname bedeutet vermutlich "Heim des Remigius" (Missenheim), der als Kirchenpatron verehrt wurde.[3]

Im Jahre 1267 wurde Meißenheim erstmals in einem Schenkungsbrief von Walter I. von Geroldseck urkundlich erwähnt. Zunächst gehörte der Ort als Lehen des Bistums Straßburg den Herren von Geroldseck, um dann im 14. Jahrhundert an die Herren von Hattstadt überzugehen. 1464 kaufte der Straßburger Bürger Bernhard Wurmser das Dorf. Es blieb bis 1805 im Besitz seiner Familie und kam dann im Rahmen der Mediatisierung aufgrund des Reichsdeputationshauptschlusses an das Großherzogtum Baden.

Am Ende des Zweiten Weltkrieges gab es Gebäudeschäden im Dorf durch Artilleriebeschuss und die Kirche wurde von Granaten getroffen.

Meißenheim gehörte ab 1939 zum Landkreis Lahr, mit dem es 1973 im neuen Ortenaukreis aufging. Am 1. Januar 1972 wurde die Gemeinde Kürzell nach Meißenheim eingemeindet.[4]

Kürzell war eine klösterliche Gründung und wurde 1136 erstmals als Kirechcella (1139 Cella, 1367 Kirzel) erwähnt. Das Kloster Schuttern besaß die Grundherrschaft. Seit Mitte des 13. Jahrhunderts im Besitz der Geroldsecker, ging es 1426 an die Grafen von Moers-Saarwerden, die es hälftig an Baden verpfändeten. Seit 1629 ganz bei der Markgrafschaft Baden-Baden, Herrschaft Mahlberg. Ab 1813 gehörte der Ort zum Bezirksamt Lahr, ab 1939 zum Landkreis Lahr.[5]

Demographie

Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand.

Weitere Informationen Jahr, Einwohnerzahl ...
Jahr Einwohnerzahl
1961 1.835
1970 1.945
2022 4.066
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Politik

Verwaltungsgemeinschaft

Die Gemeinde Meißenheim bildet mit der Gemeinde Schwanau eine Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft.

Gemeinderat

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Altes Rathaus Meißenheim

Die Kommunalwahl am 25. Mai 2014 brachte bei einer Wahlbeteiligung von 58,33 % folgendes Ergebnis:

1
4
5
4
1 4 5 4 
Insgesamt 14 Sitze
  • Gruppe für Umwelt und Leben: 1
  • Freie Liste: 4
  • FW: 5
  • P M+K (Pro Meissenheim u. Kürzell): 4
Kommunalwahl 2014
 %
40
30
20
10
0
35,7 %
(+3,1 %p)
30,9 %
(−0,6 %p)
25 %
(−2,4 %p)
8,5 %
(−0,4 %p)
P M+K
FL
GUL
20092014

Für Kürzell besteht ein eigener Ortschaftsrat.

Bürgermeister

Alexander Schröder wurde im September 2009 im zweiten Wahlgang zum Nachfolger von Gerlinde Kleis gewählt und setzte sich im September 2017 mit 89,9 % der Stimmen gegen Gerhard Bidermann durch.[6]

Wappen

Blasonierung: „In Gold ein roter Ring.“ Es handelt sich dabei um einen Wendelring; das Wappen bildet wahrscheinlich das alte Dorfzeichen ab.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Zusammenfassung
Kontext

Musik

  • Kirchenchor, Posaunenchor, Musikverein, Männergesangsverein, Jagdhornbläser, Fanfarenzug, Zitherensemble Zith-A5

Bauwerke

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Evangelische Kirche Meißenheim
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Kirche St. Laurentius in Kürzell, Architekt: Hans Voß
  • Evangelische Kirche Meißenheim, barocke Kirche von 1766 mit Silbermann-Orgel. Der Altarraum der Kirche wurde 2003 von Christoph Manuel Beysser und Markus Artur Fuchs neu ausgestattet.[7]
  • Kürzell besitzt mit St. Laurentius eine Kirche im klassizistischen Stil. Erbaut 1829 bis 1830 von Hans Voß besitzt die Kirche dank durchaus reicher Detailarbeit und einem niedrigen Turmdach eine barocke Ausstrahlung – dieser Aspekt macht sie zu einer ungewöhnlichen Kirche im eigentlich für eine kraftvolle, monumentale Wirkung bekannten Weinbrenner-Stil. Die Kirche wurde bis 1962 gemeinsam von der evangelischen und katholischen Kirche als Simultankirche genutzt.
  • Rathaus Meißenheim, im Volksmund „Ufo“ genannt, beherbergt die Gemeindeverwaltung. Im Rathaus wurden bereits Szenen für eine Folge des Tatorts gedreht.[8]

Parks

Meißenheim:

  • Riedhof mit Christophorus-Kapelle, Kreuzweg, Oster- und Weihnachtskuppel, Teich und Biotop.
  • Mühlbachpromenade mit Ruhepavillons, Aussichtspunkten und Biotop.
  • Baggersee mit Sandstrand und Schollenhütte mit Grillmöglichkeit

Religionen

Obwohl Straßburger Lehen, wurde von der Familie Wurmser in Meißenheim die Reformation eingeführt. Ab 1556 lassen sich evangelische Gottesdienste in Meißenheim nachweisen. Auch heute noch ist der Ort überwiegend evangelisch geprägt. Neben den beiden evangelischen Kirchen (für jeden Ortsteil eine) gibt es in Kürzell auch eine römisch-katholische und im Hauptort bis 2019 eine neuapostolische Gemeinde.[9]

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Meißenheim war bis 1959 durch die Mittelbadische Eisenbahn (KehlSeelbach (Schutter)) an das Schienennetz angebunden. Die Landesstraßen 75, 104 und 118 durchquert die Gemarkung Meißenheims.

Bildung

Mit der Friederike-Brion-Schule besteht in Meißenheim eine Grundschule. Im Ortsteil Kürzell gibt es zudem eine Schule für lernbehinderte Kinder. In beiden Ortsteilen gibt es je einen evangelischen Kindergarten, in Kürzell auch einen in Trägerschaft der römisch-katholischen Kirchengemeinde.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

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Franz Joseph Gießler (1908)
  • Franz Joseph Gießler (1854–1923), geboren in Kürzell, Landgerichtsdirektor und badischer Landtagsabgeordneter (Zentrum)
  • Ferdinand Kopf (1857–1943), geboren in Kürzell, Rechtsanwalt, Landtagsabgeordneter
  • Karl Fischer (1871–1931), Politiker (DNVP), Landtags- und Reichstagsabgeordneter
  • Karl Hoppe (1898–1963), Politiker (SPD, KP), Mitglied des Saarländischen Landtags
  • Jörg Erb (1899–1975), geboren in Kürzell, Religionspädagoge und Fachautor
  • Gerhard Krapf (1924–2008), deutsch-amerikanischer Organist, Komponist und Musikpädagoge
  • Werner Schwärzel (* 1948), Motorradrennfahrer, Weltmeister in der Seitenwagenklasse 1982.
  • Jürgen Brandstaeter (* 1962), Handballspieler
  • Ewald Meier, Bundestrainer im Fahrsport

Ehrenbürger

  • Oskar Bohnert (2003)
  • Herbert Reith (2003)
  • Hans Spengler (2023)[10]
  • Günter Killius (2023)

Weitere Persönlichkeiten, die mit der Gemeinde in Verbindung stehen

  • Friederike Brion (1752–1813), die Jugendliebe Goethes, wurde in Meißenheim bestattet.

Literatur

  • Johannes Georg Schilher: Chronicon Meissenheimense. Heidelberg 1844 (Digitalisat).
  • Albert Köbele: Dorfsippenbuch Meißenheim, Landkreis Lahr in Baden, 1568–1969. 2. Auflage. Grafenhausen: Köbele 1969 (= Badische Ortssippenbücher 1)
Commons: Meißenheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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