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Massaker auf der Zong
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Das Massaker auf der Zong war ein Massenmord an versklavten Afrikanern auf dem britischen Sklavenschiff Zong. Die Zong gehörte der Familie Gregson. Während ihrer Reise stieß das Schiff auf Schwierigkeiten und kam vom Kurs ab; deshalb gingen ihm die Wasservorräte zur Neige. Die viel zu kleine Besatzung warf 1781 auf der Überfahrt von Accra nach Black River auf Jamaika etwa 132[1] zum Verkauf bestimmte Menschen ins Meer, um eine befürchtete Wasserknappheit infolge eines Navigationsfehlers abzuwenden. Zuvor waren schon 60 durch Krankheiten gestorben.[2] Auf dem mit 442 Sklaven auf mehr als das Doppelte des Üblichen überfrachteten Schiff war die jamaikanische Küste für das französische Saint-Domingue auf Hispaniola gehalten worden.[3]
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Der Massenmord war auch durch Versicherungsfragen motiviert; in der zivilrechtlichen Auseinandersetzung um die Geschehnisse musste die Versicherung dann auch eintreten, da die Sklaven auf See gestorben waren, also während der Geltung des Versicherungsschutzes, und ihre Tötung als Notwurf zur Rettung der übrigen Ladung gerechtfertigt gewesen sei. Ein Mordprozess wie von Granville Sharp angestrebt wurde hingegen nie geführt.
Im Unterschied zum Untergang des britischen Linienschiffes Royal George (100 Kanonen), bei dem unmittelbar vor der englischen Küste und ohne Fremdeinwirkung zwischen 800 und 950 Menschen ums Leben kamen und der etwa zur selben Zeit im ganzen Empire Trauergottesdienste und Solidaritätsveranstaltungen auslöste, blieb der Massenmord auf der Zong zunächst gänzlich ohne öffentliches Echo. Mittelfristig spielte er jedoch eine Rolle im Erstarken der Abolitionisten am Ende des 18. Jahrhunderts, die die Zong zu einem Symbol für die Grausamkeit der Sklaverei machten.