deutscher lutherischer Theologe Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Martin Geier (auch: Geyer; * 24. April 1614 in Leipzig; † 12. September 1680 in Freiberg) war ein deutscher lutherischer Theologe.
Martin Geier wurde als Sohn des gleichnamigen Leipziger Kauf- und Handelsmannes[1] und dessen Frau Sabina Fischer († 27. Juli 1615 in Leipzig)[2] geboren. Am 8. April 1618 wurde er in der Leipziger Ratsschule eingeschult, besuchte ab dem 8. April 1621 die Leipziger Nikolaischule und ab September 1625 die Stadtschule in Torgau. So vorgebildet, immatrikulierte er sich am 10. April 1628 an der Universität Leipzig, erwarb sich am 14. März 1629 das Baccalaurat der Philosophie, wechselte im Mai 1631 an die Universität Straßburg und am 26. September 1632 an die Universität Jena. Zurückgekehrt nach Leipzig erwarb er 2. Mai 1633 den akademischen Grad eines Magisters, wechselte am 24. Juni 1633 an die Universität Wittenberg und setzte dort seine theologischen Studien fort. Er kam im Haus von Jacob Weller unter. Daneben besuchte Geier die Vorlesungen von Wilhelm Nigrinus, Paul Röber, Wilhelm Leyser I., Johann Hülsemann und Martin Trost. Am 19. Juni 1636 erwarb er sich in Wittenberg die Vorleseerlaubnis eines Magister legens, unterrichtete die hebräische Sprache und kehrte im Mai 1637 wieder nach Leipzig zurück. Hier wurde Heinrich Höpfner sein weiterer Förderer. Am 19. August 1639 wurde Geier Professor der Hebräischen Sprache an der Leipziger Hochschule.
Geier wollte jedoch eine theologische Laufbahn einschlagen, so wurde er in Leipzig 1643 Subdiakon, 1645 Diakon, 1657 Archidiakon und stieg 1659 zum Pfarrer an der Leipziger Thomaskirche auf. Nachdem er am 15. September 1645 zum Lizentiaten und am 8. Juli 1658 zum Doktor der Theologie promoviert hatte, wurde Geier am 22. September 1658 Assessor der theologischen Fakultät, sowie ordentlicher Professor derselben. Er war im Wintersemester 1659 Rektor der Leipziger Alma Mater, wurde im Wintersemester 1662/63 Dekan der theologischen Fakultät und am 31. Oktober 1661 zugleich Superintendent von Leipzig, sowie Konsistorialrat. Am 3. Juli 1646 war er Taufpate von Gottfried Wilhelm Leibniz in der Leipziger Nikolaikirche.[3] Während seiner Leipziger Zeit richtete er unter anderem das Collegium Gellianum ein. Nachdem Jacob Weller gestorben war, berief ihn 1665 der Kurfürst Johann Georg II. von Sachsen als Oberhofprediger und Kirchenrat nach Dresden.
Obwohl er zunächst das Amt nicht ausführen wollte, konnte ihn jedoch der Kurfürst durch Zureden dazu bewegen. Geier galt als theologischer Eiferer, der auch vor Strafen nicht zurückschreckte. Zudem ist er als geistlicher Liederdichter, alttestamentlicher Exeget und Erbauungsschriftsteller hervorgetreten.
Geier war zwei Mal verheiratet. Seine erste Ehe schloss er am 17. Juni 1645 in Leipzig mit Margarita Schürer (* 10. Januar 1628 in Leipzig; † 20. November 1654 ebenda), die Tochter des Leipziger Buchhändlers Zacharias Schürer (* 19. August 1597 in Leipzig; † 18. Januar 1629 ebenda)[4] und dessen Frau Margarita Blume (* 17. Mai 1607 in Wittenberg; † 29. Oktober 1647 in Leipzig)[5]. Aus der Ehe stammen zwei Söhne und eine Tochter.
Nach dem Tod seiner ersten Frau, ging Geier am 26. Mai 1656 in Leipzig mit Christina Elisabeth Carpzov (* 20. Oktober 1641 in Leipzig; † 7. September 1703 in Dresden), der Tochter des Johann Benedikt Carpzov I., die zweite Ehe ein. Aus der Ehe stammen zwei Söhne und zwei Töchter.
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