Marokkanisch-portugiesische Beziehungen
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Die marokkanisch-portugiesischen Beziehungen umfassen die bilateralen Beziehungen zwischen Marokko und Portugal. Seit 1774 unterhalten sie diplomatische Beziehungen, die auf ihre ersten Beziehungen im 15. Jahrhundert zurückgehen.[1]
Das Verhältnis beider Länder gilt als freundschaftlich und weitgehend problemfrei. Historisch entstanden ihre Beziehungen mit dem Beginn der Portugiesischen Expansion, die mit der Eroberung der marokkanischen Stadt Ceuta 1415 ihren Anfang nahm und zu über 300 Jahren portugiesischer Präsenz im heutigen Marokko führten, lange Zeit als Algarve jenseits des Meeres Teil des Königreich Portugals. Aus dieser Zeit sind einige Spuren bis heute dort zu finden, insbesondere verschiedene Festungen und andere, vor allem militärische und sakrale Bauwerke, aber auch kulturelle Spuren, etwa sprachlich. So lautet bis heute ein Name für Orangen dort Portugal.
Marokko als nordwestlichstes Land Afrikas und Portugal als südwestlichstes Land Europas sind entsprechend ihrer geografischen Nähe vielfältig verbunden, neben dem wachsenden bilateralen Handel besonders politisch, auch über die Beziehungen der EU, insbesondere das europäisch-marokkanische Assoziierungsabkommen, die Euro-mediterrane Partnerschaft, die Europäische Nachbarschaftspolitik und die Union für das Mittelmeer. Zudem gehören beide Länder u. a. der Europäischen Entwicklungsbank, der Welthandelsorganisation und den Vereinten Nationen und ihren Unterorganisationen an. Daneben bestehen vielfältige wirtschaftliche, aber auch zivilgesellschaftliche Verbindungen, etwa im Kulturaustausch, im gegenseitigen Fremdenverkehr und in gemeinsamen Städtepartnerschaften. Auch im militärischen Bereich gibt es Berührungspunkte, neben Kooperationen in der Küstenwache auch innerhalb der NATO: Marokko ist Bevorzugter Partner der NATO, deren Gründungsmitglied Portugal ist. Ein weiteres Verbindungsglied ist die historische gegenseitige Migration.