Julie Margaret(h)e Henschke (* 28. August 1859 in Schrimm, Provinz Posen; † 21. April 1942 in Berlin[1]) war eine deutsche Pädagogin, Frauenrechtlerin und Autorin.

Leben und Wirken

Thumb
Die Mutter Ulrike Henschke

Der Vater Wilhelm Henschke († 1894) war Jurist und wurde später Senatspräsident des Berliner Kammergerichts. Die Mutter Ulrike Henschke geb. Benas (1830–1897) war Begründerin der Viktoria-Fortbildungsschule für Mädchen in Berlin. Deren Schwester Henriette Goldschmidt war eine der bekanntesten deutschen Frauenrechtlerinnen in dieser Zeit. Die Familie lebte zunächst in Schrimm in der Provinz Posen, wo der Vater eine Anstellung am Gericht hatte. Später zog sie nach Berlin. Margarete Henschke übernahm in den 1890er Jahren die Leitung der Viktoria-Fortbildungsschule von ihrer Mutter. Diese entwickelte sich unter ihrer Leitung weiter zu einem Vorbild für Mädchenbildung im Deutschen Reich.[2] 1904 berichtete sie beim Internationalen Frauenkongress in Berlin über ihre Erfahrungen in dieser Tätigkeit.

Margarete Henschke starb unverheiratet 1942 im Alter von 82 Jahren in ihrer Wohnung in Berlin-Tiergarten. Die Sterbeurkunde nennt als Todesursachen Adernverkalkung und einen Schenkelhalsbruch.[1]

Publikationen (Auswahl)

Margarete Henschke veröffentlichte einige Schriften zur Mädchenfortbildung und weiteren Themen.

  • Die weibliche Jugend und die Aufgaben unserer Zeit. Vortrag gehalten in den Mädchen- und Frauengruppen für soziale Hilfsarbeit in Berlin, 1902 Digitalisat
  • Die Mädchen-Fortbildungsschule, in Helene Lange (Hrsg.): Handbuch der Frauenbewegung. Dritter Teil. Der Stand der Frauenbildung in den Kulturländern, 1902, S. 143–152 Digitalisat
  • Deutsches Lesebuch für die weibliche Jugend. Zum Gebrauch an Fortbildungsschulen und anderen Lehr- und Erziehungsanstalten für das nachschulpflichtige Alter, 1908, 479 Seiten, mit Ulrike Henschke
  • Der Krieg und die Frauen, 1914
  • Ulrike Henschke. Ein Lebensbild aus der deutschen Frauenbewegung, Berlin 1931

Literatur

  • Christine Mayer: Margarete Henschke (1859–um 1940). Doppelcharakter der Fortbildungsschule. Erziehungs- und Berufsschule, die ideale und die praktische Aufgabe der Fortbildungsschule Fortbildungsschule (1902). In: Elke Kleinau, Christine Mayer (Hrsg.): Erziehung und Bildung des weiblichen Geschlechts. Band 2. 1996. S. 30–35.
  • Otto Wilhelm Beyer: Deutsche Schulwelt des neunzehnten Jahrhunderts in Wort und Bild. Leipzig und Wien, 1903, S. 108 Digitalisat, mit Kurzbiographie und Fotografie
  • Eliza Ichenhaeuser: Bilder vom Internationalen Frauenkongreß. Berlin 1904, S. 30, mit Foto und kurzen Angaben
  • Margarete Schecker: Die Entwicklung der Mädchenberufsschule, 1963
  • Anne Schlüter: Neue Hüte – Alte Hüte? Gewerbliche Berufsbildung für Mädchen zu Beginn des 20. Jahrhunderts. 1987, mit einigen Informationen

Einzelnachweise

Wikiwand in your browser!

Seamless Wikipedia browsing. On steroids.

Every time you click a link to Wikipedia, Wiktionary or Wikiquote in your browser's search results, it will show the modern Wikiwand interface.

Wikiwand extension is a five stars, simple, with minimum permission required to keep your browsing private, safe and transparent.