Manot-Höhle
Höhle in Israel Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Die Manot-Höhle (hebräisch מְעָרַת מָנוֹת Məʿarat Manōt) ist ein archäologischer Fundplatz im Moschav Manot in Westgaliläa, Israel. Sie wurde im Jahr 2008 zufällig geöffnet, als im Verlauf von Bauarbeiten ein Teil der Höhlendecke von einer Planierraupe zerstört wurde.[1] Schon bei der ersten Begehung der Höhle wurden Amateur-Speläologen auf das fossile Schädeldach eines Menschen (Sammlungsnummer: Manot 1) aufmerksam, das später auf ein Alter von 54.700 ± 5.500 Jahren (Cal BP) datiert wurde.[2]
Manot-Höhle | ||
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Die Manot-Höhle im September 2011 | ||
Lage: | Israel | |
Geographische Lage: | 33° 2′ 6,5″ N, 35° 11′ 35,9″ O | |
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Besonderheiten: | Fossilien- und Werkzeugfunde des frühen anatomisch modernen Menschen (Homo sapiens) |
Die Manot-Höhle entstand nördlich von Haifa in einer Kalkstein-Formation und liegt heute rund 300 Meter über dem Meeresspiegel in einem bewaldeten Hügelland. Die Höhle ist 80 Meter lang und 10 bis 25 Meter breit.[3] Die beiden ursprünglichen Eingänge zur Höhle wurde vor rund 15.000 Jahren durch herabfallendes Gestein verschlossen. Danach blieb ihr Inneres von menschlichen Einflüssen unberührt.
Da die Sauerstoffversorgung in der Höhle unzureichend war, wurde die Höhle unmittelbar nach ihrer Entdeckung nur während eines einzigen Tages erkundet. Schon bei dieser Gelegenheit wurden jedoch zahlreiche an der Oberfläche liegende Steinwerkzeuge, Holzkohlenreste und das Fragment des Schädeldachs eines anatomisch modernen Menschen (Homo sapiens) entdeckt. Bemerkenswert war zudem, dass die Steinwerkzeuge teils Merkmale der mit dem Neandertaler (Homo neanderthalensis) verbundenen Levalloistechnik aufwiesen, teils aber Merkmale des mit dem anatomisch modernen Menschen verbundenen Aurignacien.
Ab 2010 folgten der ersten Sichtung Grabungen an mehreren Stellen, die weitere Steinwerkzeuge, als Werkzeug benutzte Geweihstangen sowie zahlreiche Knochen von kleinen und großen Tieren zutage brachten.[4] Ferner wurde die Vermutung geäußert, dass diese Höhle rund 250.000 Jahre lang zugänglich war.[5]
Die besondere Bedeutung des entdeckten homininen Schädeldachs besteht darin, dass zur Lebenszeit dieses Menschen im gleichen Gebiet auch Neandertaler vorkamen und diese – seit langem vermutete – gleichzeitige Anwesenheit beider Homo- Arten in der Levante erstmals durch ein Fossil des Homo sapiens belegt werden konnte.[6][7]
In der im Januar 2015 in Nature publizierten Beschreibung des Schädeldachs wurde unter anderem erörtert, dass die vor 55.000 Jahren im Umfeld der Höhle lebenden Menschen jener Population des Homo sapiens zugehörig gewesen sein könnten, deren Nachkommen später Europa besiedelten.[2]
2020 wurden in zwei Publikationen erstmals der Fund von sechs homininen Zähnen und von mehreren Knochen eines linken homininen Fußes beschrieben, deren Alter mit 46.000 bis 33.000 Jahren beziffert wurde. Den Studien zufolge konnten die Fußknochen dem Homo sapiens zugeordnet werden.[8] Die Zuordnung der Zähne zu Homo sapiens oder Homo neanderthalensis erwies sich hingegen als schwierig, da keine eindeutigen Unterscheidungsmerkmale nachweisbar waren.[9]
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