Unterfamilie der Familie Malvengewächse (Malvaceae) Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Malvoideae ist eine Unterfamilie innerhalb der Pflanzenfamilie der Malvengewächse (Malvaceae). Die Sorten einiger Arten werden als Zierpflanzen verwendet.
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Vegetative Merkmale
Es sind meist verholzende Pflanzen. Die einfachen Laubblätter haben gezähnte oder glatte Blattränder.
Generative Merkmale
Bei vielen Gattungen ist ein Nebenkelch vorhanden. Die zwittrigen, fünfzähligen Blüten besitzen eine doppelte Blütenhülle. Bei der Unterfamilie Malvoideae sind die vielen Staubblätter zu einer den Stempel umgebenden Röhre (Columna) verwachsen.
Die Unterfamilie Malvoideae wurde 1835 durch Gilbert Thomas Burnett in Outlines of Botany, S. 816, 1094, 1118 unter dem Namen „Malvidae“ aufgestellt.[1]
Die Unterfamilie der Malvoideae umfasst etwa 78 Gattungen mit etwa 1670 Arten. Die artenreichste Gattung innerhalb dieser Unterfamilie ist mit etwa 550 Arten Hibiskus (Hibiscus). Die Unterfamilie Malvoideae wird in vier Tribus untergliedert; zwei weitere Gattungen werden keiner Tribus zugeordnet:[2]
Tribus Malveae J.Presl: Sie enthält etwa 69 Gattungen:
AbutilonMill.: Es gibt 100 bis 160 Arten; viele Arten werden Schönmalven genannt, bekannte Arten sind Samtpappel und Zimmerahorn
AcaulimalvaKrapov.: Die etwa 19 Arten gedeihen in den Anden.[3]
AkrosidaFryxell & Fuertes: Von den nur zwei Arten kommt eine in Brasilien und die andere nur in der Dominikanischen Republik vor.[3]
CienfuegosiaCav.: Die etwa 25 Arten kommen in der Neuen Welt und Afrika vor.
GossypioidesSkovst. ex J.B.Hutch.: Von den nur zwei Arten kommt eine in Ostafrika und die andere in Madagaskar vor.
Baumwolle (GossypiumL.): Die artenreichste Gattung der Tribus: gegliedert in vier Untergattungen mit etwa 50 Arten. Die Verbreitung ist pantropisch, meist in aridenHabitaten.
HampeaSchltdl.: Die etwa 20 Arten sind von Zentralamerika bis ins nördliche Südamerika verbreitet.
KokiaLewton: Die etwa vier Arten kommen in Hawaii vor.
LebronneciaFosberg: Sie enthält nur eine Art:
Lebronnecia kokioidesFosberg & Sachet: Dieser Endemit kommt nur auf den Marquesas-Inseln vor.[3]
ThepparatiaPhuph: Sie enthält nur eine Art:
Thepparatia thailandicaPhuph: Sie kommt in Thailand vor.
Tropeneibische (ThespesiaSol. ex Corrêa): Die seit 2016 nur noch 16 Arten sind in den Tropen weitverbreitet.[5]
Tribus Hibisceae: Sie enthält etwa 27 bis 30 Gattungen:
AbelmoschusMedik.: Die etwa 15 Arten gedeihen in tropischen und subtropischen Gebieten in der östlichen Hemisphäre. Manche Arten werden Bisameibisch genannt. Hierher gehört z.B.:
Hibiskus (HibiscusL.): Je nach Autor enthält diese Gattung 300 bis über 500 Arten. Der Umfang dieser in den meisten Untersuchungen als polyphyletisch bezeichneten Gattung wird kontrovers diskutiert.[6]
HumbertianthusHochr.: Sie enthält nur eine Art:
Humbertianthus cardiostegiusHochr.: Sie kommt auf Madagaskar vor.
HumbertiellaHochr.: Die etwa drei Arten kommen auf Madagaskar vor.
KosteletzkyaC.Presl: Die etwa 30 Arten sind in der Neuen Welt, in Afrika und auf Madagaskar verbreitet. Eine Art tritt auch in Südeuropa auf:
Symphyochlamys erlangeriGürke: Sie ist im tropischen Afrika verbreitet.[3]
TaliparitiFryxell (wird von manchen Autoren auch zu Hibiscus gerechnet): Die 17 bis 24 Arten sind in den Tropen, hauptsächlich in Südostasien verbreitet.[3] Darunter:
WerckleaPittier & Standl.: Die etwa zwölf Arten sind in der Neotropis verbreitet.
Tribus Kydieae: Sie enthält etwa vier Gattungen:
DicellostylesBenth.: Sie enthält vermutlich nur einer Art:
Dicellostyles axillaris(Thwaites) Bentham: Sie kommt nur in Sri Lanka vor.[3]
JulostylisThwaites: Die ein bis drei Arten, die kommen in Indien und in Sri Lanka vor.[3]
KydiaRoxb.: Die nur zwei Arten sind in Indien, Bhutan, Myanmar, China, Kambodscha und Vietnam verbreitet.[9]
NayariophytonT.K.Paul: Sie enthält nur eine Art:
Nayariophyton zizyphifolium(Griffith) D.G.Long & A.G.Miller: Sie ist in Indien, Bhutan, Thailand und im südlichen China nur in Zhenkang im südwestlichen Yunnan verbreitet.[9]
Keiner Tribus zugeordnet sind die beiden Gattungen:
HowittiaF. Mueller: Sie enthält nur eine Art:
Howittia trilocularisF.Mueller: Sie kommt im südöstlichen Australien vor.
JumelleanthusHochr.: Sie enthält nur eine Art:
Jumelleanthus perrieriHochr.: Sie kommt nur in Madagaskar vor.
B. E. Pfeil, M. D. Crisp: What to do with Hibiscus? A proposed nomenclatural resolution for a large and well known genus of Malvaceae and comments on paraphyly., In: Australian Systematic Botany, Volume 18, Issue 1, 2005, S. 49–60. doi:10.1071/SB04024online.
Malvoideaeim Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.Abgerufen am 12. Januar 2014.
David John Mabberley:Mabberley’s Plant-Book. A portable dictionary of plants, their classification and uses. 3. Auflage. Cambridge University Press, 2008, ISBN 978-0-521-82071-4 (eingeschränkte Vorschauin der Google-Buchsuche).
Fabiola Areces-Berazain, J. D. Ackerman: Phylogenetics, delimitation and historical biogeography of the pantropical tree genus Thespesia (Malvaceae, Gossypieae). In: Botanical Journal of the Linnean Society, Volume 181, Issue 2, Juni 2016, S. 171–198. doi:10.1111/boj.12414
B. E. Pfeil, M. D. Crisp: What to do with Hibiscus? A proposed nomenclatural resolution for a large and well known genus of Malvaceae and comments on paraphyly., In: Australian Systematic Botany, Volume 18, Issue 1, 2005, S. 49–60. doi:10.1071/SB04024online.
David Alladice Webb: Kosteletzkya C. Presl. In: T. G. Tutin, V. H. Heywood, N. A. Burges, D. M. Moore, D. H. Valentine, S. M. Walters, D. A. Webb (Hrsg.):Flora Europaea. Volume 2: Rosaceae to Umbelliferae. Cambridge University Press, Cambridge 1968, ISBN 0-521-06662-X, S.256 (englisch, eingeschränkte Vorschauin der Google-Buchsuche).