Makaronesien
Biogeografische Region im Ostatlantik, Azoren, Kanaren, Madeira und Kapverden Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Makaronesien oder Makaronesische Inseln (deutsch gesegnete oder glückliche Inseln, nach griechisch μάκαρ mákar für selig/glückselig und νῆσος nḗsos für Insel) bezeichnet in der Biogeographie die Region der im östlichen Zentralatlantik liegenden Inselgruppen vulkanischen Ursprungs. Trotz der großen Entfernungen herrschen Gemeinsamkeiten zwischen den einzelnen Inseln hinsichtlich ihrer Tier- und Pflanzenwelt.
Makaronesien umfasst fünf Inselgruppen als Unterregionen – von Norden nach Süden:
Inselgruppe | politische Zugehörigkeit | politische Einheit | Amtssprache |
---|---|---|---|
Azoren | Portugal | Azoren (Autonome Region) | Portugiesisch |
Madeira | Portugal | Madeira (Autonome Region) | Portugiesisch |
Sebaldinen | Portugal | unbewohnt, Teil der Autonomen Region Madeira | Portugiesisch |
Kanaren | Spanien | Kanarische Inseln (Autonome Gemeinschaft) | Spanisch |
Kapverden | Kap Verde | Kap Verde (Republik) | Portugiesisch |
Die Verwendung des Begriffs Makaronesien geht auf den Botaniker Philip Barker Webb[1] zurück, der in den Jahren 1835 bis 1850 mit Sabin Berthelot und Alfred Moquin-Tandon die Histoire naturelle des Iles Canaries herausgab. Er ist der antiken griechischen Geografieliteratur entnommen, in der die jenseits des Mittelmeers gelegenen Inseln als μακάρων νῆσοι makárōn nḗsoi, also als Inseln der Glückseligen bezeichnet wurden (anlehnend an die Vorstellungen vom Elysium, das von den Dichtern schon in vorantiker Zeit als im Westen gelegen gedacht wurde). Unter den Naturforschern der frühen bis mittleren Römischen Kaiserzeit (z. B. Plinius maior, Ptolemaios) fand dann die Identifizierung mit bis zu acht auch heute unter den Begriff fallenden Inseln statt.
Teilweise wird in der Literatur irrtümlich auch der Ausdruck Makronesien (für weite Inseln) verwendet.
Verwendet wird die Bezeichnung im ab 1992 entwickelten System der Biogeographischen Regionen der Europäischen Union, das insbesondere für die Zuordnung der Natura-2000-Gebiete und des Emerald-Netzwerkes, sowie der in den Anhängen der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie genannten Arten (Anh. II, IV, V) und Habitate (Anh. I) von gemeinschaftlichem Interesse, verwendet wird. Hier umfasst die Region (Stand 2012) nur die Gebiete der Mitgliedsstaaten der Europäischen Union, also das Königreich Spanien und die Republik Portugal, nicht jedoch die Republik Kap Verde. Sie wird jedoch für die Ausweisung von marinen Schutzgebieten auch auf die umliegenden Meeresgebiete unter die Jurisdiktion der Europäischen Union ausgeweitet.
Landfläche in km² | Staaten | Anteile (Landfl.) | Bevölkerung in EW/km² | Habitattypen |
---|---|---|---|---|
10.372 | 2 | ES 69 % PT 31 % |
203 | Immergrüner Wald, Wüste und Hochland (ca. 74 %) |
Dabei umfassen:
Die wichtigsten Habitattypen sind:[3]
Fauna wie Flora sind durch einen hohen Endemitenanteil gekennzeichnet.
In Geobotanik und Vegetationskunde bildet die Region ein eigenständiges Florengebiet. Es ist durch die endemischen Arten sowie durch den in höheren Bergregionen (700–1200 m) vorkommenden Lorbeerwald (siehe Laurisilva) gekennzeichnet.
Die ursprünglich weite Fassung des Florengebietes, die auch Teile Marokkos einbezog, wurde mit besserer Kenntnis der Flora untergliedert. Gängig ist eine Untergliederung in drei Regionen:[1][4]
Die geobotanische Gliederung ist nicht unumstritten. Der Botaniker Hanno Schäfer kam zu dem Schluss, dass die Azoren zur Medio-Europäischen, die Kanaren und Madeira zur Mediterranen und die Kapverden zur Sudano-Sambesischen Region gehören.[5] Dies steht im Widerspruch zu den früheren Arbeiten von Lobin,[6] Lüpnitz[7] und Dias.[8]
Die Region hat folgende von der UNESCO als Weltnaturerbe ausgewiesene Gebiete:[9]
Biosphärenreservate (UNESCO/MAB):[10]
In der Region (EU-Teil) finden sich 38 geschützte Habitattypen (neun prioritär),[11] 26 endemische Tier- und 118 endemische Pflanzenarten (Anh. II FFH-RL, fünf resp.41 prioritär),[12] und insgesamt 150 geschützte Arten (einschließlich Vögel nach VS-RL).[13] Diese sind durch Schutzgebiete nach Natura 2000 erfasst:
Nationale Schutzgebiete sind:[9]
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