Macht oder Ohnmacht der Subjektivität?
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Macht oder Ohnmacht der Subjektivität? war eine Untersuchung, die der Philosoph und Ethiker Hans Jonas im Zusammenhang mit seiner Arbeit an Das Prinzip Verantwortung - Versuch einer Ethik für die technologische Zivilisation vornahm. Die Notwendigkeit dieser Untersuchung ergab sich für ihn daraus, dass jede Form von Ethik als eine Anleitung zum richtigen Handeln eben die Fähigkeit zu handeln - d. h. die Möglichkeit subjektiver Willensbildung und willensbasierter Einflussnahme auf die physische Welt - voraussetzt. Gegenstand der Untersuchung ist also die alte Streitfrage, ob und, wenn ja, auf welche Art und Weise Geist und Materie miteinander interagieren können (Leib-Seele-Problem).
Eine Leugnung der Möglichkeit subjektiv motivierter Handlungen im Bereich der materiellen Welt, wie sie aus Richtung der Naturwissenschaften unter Berufung auf die absolute Geltung der Naturgesetze regelmäßig vorgebracht wird, würde laut Jonas jedwede Ethik schon im Vorfeld ihrer Formulierung unausweichlich ad absurdum führen. Folgerichtig ist es diese Leugnung, die Jonas zunächst auf ihre Begründetheit hin kritisch überprüft, um dann in einem zweiten Schritt zu hinterfragen, inwiefern sie überhaupt erforderlich ist, um die deterministischen Postulate der Naturwissenschaften in ihrer Geltung zu erhalten.
(Angaben von Seiten und Endnoten sind, so nicht anders gesagt wird, solche aus der Suhrkamp Taschenbuchausgabe von Macht oder Ohnmacht der Subjektivität aus dem Jahr 1987.)