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Gattung der Familie der Mittagsblumengewächse (Aizoaceae) Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Lithops ist eine Gattung sukkulenter Pflanzen aus der Familie der Mittagsblumengewächse (Aizoaceae) und gehört zur Unterfamilie Ruschioideae. Der botanische Name der Gattung leitet sich von den griechischen Substantiven „λίθος“ (lithos) für „Stein“ und „ὄψις“ (opsis) für „Aussehen“ ab und verweist auf die Ähnlichkeit der Pflanzen mit den Steinen, zwischen denen sie normalerweise wachsen. Im Deutschen werden sie und andere derart angepasste sukkulente Pflanzen auch „Lebende Steine“ genannt. Die Arten der Gattung Lithops sind im südlichen Afrika in Botswana, Namibia und Südafrika verbreitet.
Lithops | ||||||||||||
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Lithops | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Lithops | ||||||||||||
N.E.Br. |
Zur Beschreibung der Gattung Lithops und ihrer Arten wurden von den Botanikern einige spezielle Bezeichnungen eingeführt. Als Kopf wird das verwachsene Blattpaar bezeichnet, das den Pflanzenkörper bildet. Die rückseitige Teilung zwischen den beiden Blättern wird Spalt genannt. Dieser teilt den Kopf in zwei Loben. Die Endfläche ist die obere Blattfläche eines Kopfes. Auf der Endfläche befinden sich durchscheinende oder halbdurchscheinende Gebiete, die als Fenster, und undurchsichtige Gebiete, die als Inseln bezeichnet werden. Sind viele oder große Inseln vorhanden, werden die Fenster auf Kanäle reduziert. Die inneren und äußeren undurchsichtigen Gebiete auf der Endfläche, die Fenster und Kanäle umschließen, heißen Ränder. In den Fenstern oder Kanälen vieler Arten treten rote Punkte, Striche, Haken oder Linien auf, die unter der Bezeichnung Rubrikation zusammengefasst werden.
Erwachsene Pflanzen sind durch einen Spalt in zwei meist ungleich große Blätter (Loben) geteilt. Diese Loben sind kreiselförmig oder fast zylindrisch verwachsen. Sie besitzen annähernd Kegelgestalt, was die Oberfläche im Vergleich zum Volumen gering hält, so dass die Verdunstung minimal bleibt. Die Loben erreichen ausgewachsen einen Durchmesser von etwa 2 bis 5 cm und eine Höhe von etwa 3 cm.
Durch das obere Ende der Loben dringt Licht durch sogenannte Fenster in die Pflanze ein. Lithops vertragen direkte Sonneneinstrahlung und ein Klima, das durch Niederschlagsarmut und Frostfreiheit gekennzeichnet ist.
Die gelben oder weißen Blüten erscheinen nach der Regenzeit am Ende der Hauptwachstumszeit (September bis November) aus dem Spalt zwischen den Loben.
Die Pflanzen bilden jährlich ein Paar neue Blätter aus. Während der Trockenzeit umgibt das alte Blattpaar das neue und dient gleichzeitig als Wasserspender. Wenn die Pflanze alt genug ist, können aus einem Exemplar durchaus auch zwei Lobenpaare entstehen (Vegetative Vermehrung). In der Literatur werden Pflanzen erwähnt, die bis zu 200 Köpfe aufwiesen; diese mussten mehrere Jahrzehnte alt sein. Je älter die Pflanze wird, desto schwieriger ist die Haltung.
Lithops besitzen Pfahlwurzeln, so dass sie Wasser auch in größeren Tiefen erreichen können.
Lithops sind ein Beispiel für Mimese bei Pflanzen. Da sie in Form und Farbe den Steinen in ihrer Umgebung ähneln, sind sie in der Ruhezeit für pflanzenfressende Tiere schwer zu finden, denn sie sind gut getarnt. In der Vegetationphase ist meist nur die Oberfläche der Pflanzen zu sehen. Die Pflanzen sind dadurch zudem vor der extrem starken Sonneneinstrahlung geschützt.
Das Verbreitungsgebiet der Gattung Lithops erstreckt sich in Namibia von Kaokoland bis Warmbad und umfasst in Südafrika die Provinzen Nordkap, Westkap, Ostkap, Freistaat, Nordwest, Gauteng, sowie Limpopo. Im südöstlichen Botswana wurden wenige Populationen von Lithops lesliei gefunden.
Nach Desmond Thorne Cole (2017) besteht die Gattung aus folgenden Arten:[1]
Am 14. September 1811 notierte William John Burchell, der sich nahe Prieska in der heutigen südafrikanischen Provinz Nordkap befand:
„Etwas vom steinigen Untergrund aufhebend, was ein vermeintlich seltsam geformter Kiesel war, stellte sich als eine Pflanze heraus, die eine weitere Art in der umfangreichen Sippe der Mesembryanthemum war, die jedoch in Farbe und Aussehen den Steinen zwischen denen sie wuchs äußerst ähnlich war.“
Nach einer Zeichnung von Burchell, die dieser knapp ein Jahr nach seinem Fund angefertigt hatte und auf der die Pflanze als Mesembryanthemum turbiniforme bezeichnet wurde, beschrieb Adrian Hardy Haworth 1821 diese neue Art zum ersten Mal.[3]
Erst knapp ein Jahrhundert später stellte Nicholas Edward Brown die Gattung Lithops auf[4] und ordnete ihr neben Mesembryanthemum turbiniforme die seit Anfang des 20. Jahrhunderts von ihm bzw. durch Alwin Berger, Rudolf Marloth, Kurt Dinter und Gustav Schwantes beschriebenen Arten Mesembryanthemum pseudotruncatellum (beschrieben 1908), Mesembryanthemum opticum (1910), Mesembryanthemum lesliei (1912), Mesembryanthemum fulviceps (1914), Mesembryanthemum karasmontanum (1920), Mesembryanthemum marmoratum (1920) und die neue Art Lithops bella zu. Die ebenfalls bekannten Mesembryanthemum hookeri (bereits 1874 entdeckt) und Mesembryanthemum locale (1920 beschrieben) beließ er jedoch in der Gattung Mesembryanthemum.
Im Anhang I des Washingtoner Artenschutz-Übereinkommens sind keine Arten der Gattung Lithops enthalten. In der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN sind hingegen sieben Arten mit unterschiedlichem Bedrohungsstatus aufgeführt.[5] Drei Arten, Lithops francisci, Lithops hermetica, Lithops werneri, gelten als bedroht („Vulnerable (VU)“). Lithops optica ist gering gefährdet („Near Threatened (NT)“). Als nicht gefährdet („Least Concern (LC)“) sind Lithops fulviceps, Lithops ruschiorum und Lithops vallis-mariae eingestuft.
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