Liste von Wallfahrtsorten in Tschechien
Wikimedia-Liste / aus Wikipedia, der freien encyclopedia
Liebe Wikiwand-AI, fassen wir uns kurz, indem wir einfach diese Schlüsselfragen beantworten:
Können Sie die wichtigsten Fakten und Statistiken dazu auflisten Liste von Wallfahrtsorten in Tschechien?
Fass diesen Artikel für einen 10-Jährigen zusammen
Die Liste von Wallfahrtsorten in Tschechien enthält die wichtigsten Wallfahrtsstätten, Wallfahrtsorte und Wallfahrtskirchen in den Kirchenprovinzen Böhmen und Mähren in der Tschechischen Republik.
Nach Kučera[1] gibt es etwa 450 katholische Wallfahrtsorte. Die Wallfahrtsorte in der Diözese Leitmeritz sind in einer tschechischen Liste zusammengestellt. Wallfahrtsorte in Mähren und Schlesien, siehe unter.[2]
Auf dem Gebiet der Tschechischen Republik hat die Wallfahrt ihre Wurzeln im frühen Mittelalter und es gibt sehr viele Wallfahrtsstätten. Eine Wallfahrt ist ein Treffen mit der Gemeinschaft der Gläubigen auf einem gemeinsamen Weg (Prozession) und führt stets zu heiligen Stätten, symbolischen Orten oder Plätzen, die mit wundersamen Ereignissen verbunden sind. Die Gründe für die Durchführung einer Wallfahrt können sehr verschieden sein, z. B. Reue zu zeigen (mit der Bitte um Vergebung der Sünden), Bitten oder Danken für besondere Ereignisse (zum Beispiel für eine Heilung). Hier werden Wallfahrtsorte beschrieben, an denen an einem (oder mehreren) Tagen im Jahr Gründe für Wallfahrten bestehen, an denen die Kirchen oder Kapellen für liturgische Feiern geöffnet sind.
Die Tradition der Wallfahrtsorte kann sehr unterschiedlich sein:
- Orte, an denen später heiliggesprochene Personen gestorben sind oder getötet wurden, z. B. Tetin bei Beraun – Grabeskirche der Hl. Ludmilla (10. Jahrhundert) oder Stara Boleslav, dem Ort der Ermordung des Hl. Wenzel,
- Orte, an denen später heiliggesprochene Personen gewirkt haben, z. B. die Hl. Kyrill und Method der Ostkirche im mährischen Wallfahrtsort Velehrad,
- an vielen Orten wird des Hl. Johann Nepomuk gedacht, der das Beichtgeheimnis der Königin Sophie von Bayern gewahrt hat,
- als ältester Wallfahrtsort in Böhmen gilt Maria-Ratschitz (1275 vom Kloster Ossegg errichtet)
- als ältester Wallfahrtsort in Mähren gilt Brno-Tuřany
- die meisten Wallfahrtsstätten sind Marien-Wallfahrtsorte,[3] die zu den verschiedenen Marienfesten besucht werden, z. B.
- Mariä Verkündigung (25. März)
- Mariä Heimsuchung (2. Juli)
- Maria Schnee (5. August)
- Mariä Himmelfahrt (15. August)
- Mariä Geburt (8. September)
- Mariä Namen (12. September)
- Sieben Schmerzen Mariens (15. September)
- Maria Loreto oder Loretto (Haus der Gottesmutter, in dem Maria geboren wurde und gelebt haben soll)
- Maria-Hilf oder zur Hilfreichen Jungfrau (Schützerin des Lebens)
- viele Wallfahrtskirchen sind von einer sogenannten Ambitenanlage (tschech. Ambit) umgeben, das ist ein überdachter Umgang (lat. Ambitus) – ähnlich einem Kreuzgang – der für Prozessionen benutzt wird und in dem sich mehrere Kapellen befinden (z. B. in Svatá Hora Příbram, Bohosudov oder Mariánské Radčice).[4]
Während der Josephinischen Reformen ab 1784 bis 1819 wurden viele Klöster aufgelöst und Wallfahrten verboten. Danach erfolgte ein starkes Wiederaufleben der Wallfahrten und das Festhalten an diesem Brauch bis 1945 (Vertreibung der Deutschen) bzw. 1950.
Im Rahmen der „Aktion K“ (Akce K) gegen die katholische Kirche wurden im Jahr 1950 viele Priester und Ordensschwestern verhaftet, interniert bzw. in Arbeitslager verbracht. Viele Kirchen und Klöster waren in den Jahren 1950 bis 1990 geschlossen und sind verfallen, wurden aber nach 1990 restauriert oder wieder aufgebaut. Die Wallfahrtstradition wurde an einigen Wallfahrtsorten wieder aufgenommen. In Mähren ist der Glaube der Menschen stärker ausgeprägt als in Böhmen.
Für viele Besucher sind die Klöster, Kirchen oder Kapellen auch von besonderem kunsthistorischen Wert, sie sind z. T. ein nationales Kulturdenkmal oder sogar Weltkulturerbe.