Limes Britannicus
römische Befestigungs- und Wallanlagen in Britannien / aus Wikipedia, der freien encyclopedia
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Limes Britannicus („britischer Limes“) ist der Sammelbegriff für jene Befestigungs- und Wallanlagen, die den Norden, die Küsten und Hauptverkehrswege des römisch besetzten Britannien schützen sollten. Dieser Limesabschnitt existierte vom 1. bis zum 5. Jahrhundert n. Chr. und erstreckte sich auf das Gebiet des heutigen England, Schottland und Wales (Vereinigtes Königreich).
Norden: Rekonstruktion des Meilenkastells (milecastle) Winshields (Hadrianswall) |
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Philip Corke, 2007 |
Historic England Archive/Heritage Images |
Britannien zählte zu den unruhigsten Gebieten im europäischen Teil des Römischen Reiches und musste von seiner Armee mit großem personellen und finanziellen Aufwand gesichert werden. Trotz des raschen Sieges über die großen Stammesverbände im Süden konnte der Widerstandswillen der Briten auch lange danach noch nicht völlig gebrochen werden. Dennoch gelang es den Römern, ihre Herrschaft in der Folgezeit weiter zu konsolidieren, obwohl das dort stationierte Militär mit der gleichzeitigen Verteidigung Britanniens an drei Fronten meist überfordert war. Die gewaltigen finanziellen Aufwendungen schienen aus römischer Sicht nur dann rentabel, wenn im Hinterland weitere Binnenprovinzen von diesem Sicherheitssystem profitierten. Entfiel diese wichtige Voraussetzung – etwa bei der militärisch stark gesicherten, aber isoliert liegenden Provinz Britannien – dann überstiegen die Militärausgaben rasch jene finanziellen Vorteile, die Rom aus den betreffenden Territoriums an Steuern zog. Es überrascht daher nicht, dass man schon kurz nach der Eroberung Britanniens wieder ernsthaft über die Räumung der Insel nachdachte, da das Steueraufkommen und die Ausbeutung der dortigen Bodenschätze bei weitem nicht die für das Reich anfallenden Unkosten deckten. Besonders die Einfälle der Barbarenvölker aus dem Norden der Insel bereiteten Rom immer wieder schwerwiegende Probleme. Im Westen und Südosten mussten die britannischen Provinzen gegen hibernische und germanische Angreifer verteidigt werden. Trotz all dieser Widrigkeiten konnte Britannien fast drei Jahrhunderte lang im Verbund des Römischen Reichs gehalten werden. In der Rückschau wird die römische Herrschaft von der Forschung insgesamt als positiv bewertet. Über eine lange Zeit sicherten die römischen Truppen den Frieden und Wohlstand auf der Insel. Im Schutz des Hadrianswalls und der von den Meeresküsten gebildeten natürlichen Grenzen im Osten, Süden und Westen wurde vor allem die Regionen von den Errungenschaften der römischen Zivilisation durchdrungen, die heute in England liegen. Die Überreste des Hadrianswalls und die Kastelle der Sachsenküste sind bis heute die eindrucksvollsten Zeugnisse der römischen Herrschaft über Britannien.[1]