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1882 in Hottingen gegründete und 1940 liquidierte Lesegesellschaft Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Der Lesezirkel Hottingen war ein Kulturverein (Lesezirkel) in Zürich-Hottingen. Er bestand von 1882 bis 1940.
Am 4. November 1882 gründeten Wilfried Treichler (1854–1946) und Hans Bodmer (1863–1948), sowie etwa zehn weitere junge Leute im Wirtshaus zur Sonnegg in Hottingen bei Zürich den Lesezirkel Hottingen.[1] Er wollte vielfältige Möglichkeiten der literarischen und kulturellen Bildung für seine Mitglieder und Gäste bieten. Dazu gehörten eine Bibliothek mit Lesemappen mit zahlreichen Zeitschriften, Bildungsabende, Lesungen und weitere Veranstaltungen.[2] Mit seinen Aktivitäten sollten bewusst auch Frauen und Familien sowie Bewohner aus der Umgebung angesprochen werden.[3]
1890 hatte der Verein bereits mehr als Tausend Mitglieder. Ab 1895 fanden die Veranstaltungen hauptsächlich in der neuen Tonhalle Zürich statt, einige in der Trichtenhauser Mühle in Zollikon. 1896 initiierte der Lesezirkel das erste Schweizerische Trachtenfest in Zürich. 1902 wurde der Literarische Club als eigene Sektion gegründet, der bis heute besteht. 1940 wurde der Lesezirkel aus finanziellen Gründen liquidiert.[4]
Der Lesezirkel besass eine umfangreiche Ausleihbibliothek. Es wurden Lesemappen mit aktuellen Zeitschriften zu literarischen und kulturellen Themen aus dem gesamten deutschsprachigen Raum ausgelegt. 1914 waren es 120 Zeitschriften.[5]
Zum umfangreichen Programm gehörten öffentliche Vorträge, Lesungen, Dichterfeiern, Ausstellungen und mehr.[6] Bei Lesungen waren bekannte Schriftsteller wie Gottfried Keller, Conrad Ferdinand Meyer, Carl Spitteler, Frank Wedekind, Hugo von Hofmannsthal, Rainer Maria Rilke, Stefan Zweig, Gerhart Hauptmann, Hermann Hesse, Thomas Mann und Heinrich Mann, sowie Publizisten wie Albert Schweitzer zu Gast.[7] Dazu gab es Trachtenfeste, Kostümbälle, eine gemeinsame Orientreise und mehr.[8]
In der Zeitschrift Der Lesezirkel wurden seit 1913 Artikel über Literatur, Theater, Kunst usw. veröffentlicht, teilweise übernommen aus anderen Zeitschriften, manchmal zu jeweils einem bestimmten Thema.[9] 1932 erschien der letzte Jahrgang.
Der Lesezirkel veröffentlichte Bücher zu verschiedenen Themen in seinem Eigenverlag.[10] (chronologische Aufzählung)
1918 gründete der Lesezirkel ein Archiv zur schweizerischen Literatur im Gottfried-Keller-Haus, nach dem Vorbild des Deutschen Literatur-Archivs in Marbach.[11] Dazu wurde eine Genossenschaft gegründet.
1940 wurde dieses nach der Auflösung des Vereins in das Staatsarchiv Zürich übergeben.
(chronologisch)
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