Lerma (Burgos)
Gemeinde in Spanien Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Gemeinde in Spanien Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Lerma ist eine nordspanische Kleinstadt und eine aus dem Hauptort sowie 6 Weilern (pedanías) bestehende Gemeinde (municipio) mit insgesamt 2.584 Einwohnern (Stand 1. Januar 2022) im Süden der Provinz Burgos in der Autonomen Gemeinschaft Kastilien-León. Das historische Zentrum von Lerma ist als Kulturgut (Bien de Interés Cultural) in der Kategorie Conjunto histórico-artístico anerkannt.
Gemeinde Lerma | ||
---|---|---|
Wappen | Karte von Spanien | |
Basisdaten | ||
Land: | Spanien | |
Autonome Gemeinschaft: | Kastilien und León | |
Provinz: | Burgos | |
Comarca: | Arlanza | |
Gerichtsbezirk: | Lerma | |
Koordinaten: | 42° 2′ N, 3° 45′ W | |
Höhe: | 849 msnm | |
Fläche: | 166,40 km² | |
Einwohner: | 2.584 (1. Jan. 2022)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 16 Einw./km² | |
Postleitzahl(en): | 09340 | |
Gemeindenummer (INE): | 09194 | |
Verwaltung | ||
Bürgermeisterin: | María Isabel Sancho Castejón | |
Website: | Lerma | |
Lage des Ortes | ||
Karte anzeigen |
Die Kleinstadt Lerma liegt auf einer Anhöhe über dem Tal des Río Arlanza in einer Höhe von etwa 850 m knapp 40 km (Fahrtstrecke) südlich von Burgos. Zusammen mit den mittelalterlichen Orten Covarrubias (ca. 23 km östlich) und Santo Domingo de Silos (ca. 31 km südöstlich) bildet Lerma das sogenannte „Dreieck von Arlanza“ (Triángulo de Arlanza). Die Entfernung nach Madrid beträgt gut 200 km. Das Klima im Winter ist rau, im Sommer dagegen trocken und warm; Regen (ca. 500 mm/Jahr) fällt überwiegend im Winterhalbjahr.[2]
Jahr | 1857 | 1900 | 1950 | 2000 | 2021 |
Einwohner | 2.327 | 2.627 | 2.536 | 2.518 | 2.609[3][4] |
Trotz oder gerade wegen der Mechanisierung der Landwirtschaft und der Aufgabe bäuerlicher Kleinbetriebe ist die Einwohnerzahl von Lerma im 20. Jahrhundert nahezu konstant geblieben.
Das Umland von Lerma ist landwirtschaftlich geprägt; die Kleinstadt bot die notwendigen regionalen Dienstleistungen in den Bereichen Handwerk und Handel. Bereits seit geraumer Zeit spielen der Tages- und Wochenendtourismus eine wesentliche Rolle im Wirtschaftsleben der Kleinstadt. Seit dem Jahr 2008 gehört das Gemeindegebiet von Lerma zum Weinbaugebiet Arlanza (D.O.).
Die Anhöhe von Lerma war schon in prähistorischer Zeit als natürlicher Festungshügel genutzt worden; aus römischer, frühmittelalterlicher oder islamischer Zeit fehlen jedoch Textquellen und Funde und somit gesicherte Erkenntnisse. Bei Lerma führte die Cañada Burgalesa vorbei, einer von mehreren bereits im Hochmittelalter genutzten Triftwegen für die großen Schafherden aus dem Süden Spaniens; in dieser Zeit entstand die mittelalterliche Stadt mit einem großen zentralen Platz und einer Wehrmauer mit vier Toren.
Doch erst durch die baulichen Aktivitäten des Francisco Gómez de Sandoval y Rojas, Marqués de Denia und Herzog von Lerma (1553–1625) erhielt der Ort im beginnenden 17. Jahrhundert sein heutiges Aussehen. Der „Herzog von Lerma“ war ein Enkel des Jesuitengenerals Francisco de Borja und ein führender Vertreter der Gegenreformation in Spanien. Er diente dem spanischen König Philipp III. (reg. 1598–1621) als Minister und wurde im Jahr 1618 zum Kardinal der römisch-katholischen Kirche ernannt. Vom Architekten Francisco de Mora (1553–1610), einem Schüler bzw. Nachahmer Juan de Herreras (1530–1597), dem Planer und Erbauer des Escorial, ließ er Anfang des 17. Jahrhunderts den herzoglichen Palast von Lerma sowie vielleicht auch einige Nebenbauten – darunter den Konvent von San Blas – errichten, wodurch der Ort ein weitgehend einheitliches architektonisches Gepräge erhielt.[5]
Lerma ist der Schauplatz eines Theaterstücks:
Lerma war Drehort zweier spanischer Spielfilme:
Seamless Wikipedia browsing. On steroids.
Every time you click a link to Wikipedia, Wiktionary or Wikiquote in your browser's search results, it will show the modern Wikiwand interface.
Wikiwand extension is a five stars, simple, with minimum permission required to keep your browsing private, safe and transparent.